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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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sie da, allein und zusammengekrümmt, die schuppige Haut fest gegen die schützende Palisade gedrückt. Würde das azurblaue Gespenst irgendwann erschöpft sein und wieder in die leuchtende Kammer zurückkehren?
    Das Shuttle der Sstakoun stand wartend in der Schleuse. Es war immer noch eine beträchtliche Entfernung bis dorthin, doch wie alle ihre Artgenossen war sie ein kräftiger, ausdauernder Läufer. Wenn sie nur eine kleine Verschnaufpause von der Verfolgungsjagd erhielt, glaubte sie, es sicher bis zu dem Schiff schaffen zu können.
    Langsam, vorsichtig, erhob sie sich wieder, richtete sich immer nur jeweils ein kleines Stück weiter auf, um über die Kante des Walls hinwegzuspähen. Das fremdartige Material fühlte sich warm an, beinahe biegsam trotz seiner scheinbaren Stabilität. Ihre Augen weiteten sich.
    Die stumme, indigoblaue Feuerkugel, die weniger als eine Armlänge von ihrem Gesicht entfernt in der Luft hing, besaß keine Augen.
    Aber sie konnte sie dennoch sehen.
     
    Züngelnde Bälle aus leuchtender Energie schwebten träge zurück zu der flammenden Kuppel, um von deren Substanz sogleich wieder aufgenommen zu werden. Grün-goldene Feuerschwären blühten auf und erloschen. Die Kuppel wurde wieder völlig transparent. Der Helligkeitsgrad darunter sank von schier überwältigend über grell leuchtend zu pastellgelb.
    Flinx blinzelte. Er fühlte sich immer noch erschöpft, war aber ansonsten unversehrt. Als er sich aufsetzte, galt sein erster Gedanke Pip. Doch sie flatterte bereits wieder in der Luft, außerhalb der Kuppel, und schien auf ihn zu warten.
    Er rieb sich den Nacken. Irgendetwas war geschehen, nachdem er sich hingelegt hatte. Er war eingeschlafen, für wie lange, wusste er nicht. Ein Blick auf eines der kompakten Instrumente, die an seinem Einsatzgürtel befestigt waren, lieferte die Antwort. Seltsam – sein Schlaf schien länger gedauert zu haben.
    Seine Verfolger fielen ihm wieder ein, und aufmerksam schaute er sich um. Die Halle und die Gänge, die davon abzweigten, waren verlassen. Hatten die AAnn ihre Meinung geändert oder sich in letzter Minute entschlossen, einen anderen Weg zu nehmen? Sein Glück war kaum zu fassen. Hatte ihn möglicherweise die Kuppel vor der Entdeckung bewahrt? Versuchsweise glitt er von dem Block herunter. Er fühlte sich immer noch kalt an. Er trat in den Gang und suchte nach einem Anzeichen von seinen Häschern. Als er keines fand und auch keine fremden Emotionen wahrnehmen konnte, verfiel er in einen zögerlichen Trott und versuchte, ein konstantes Schritttempo zu halten, bei dem er nötigenfalls jederzeit umgehend die Richtung ändern konnte. Obwohl er sich sicher war, dass sein Talent noch funktionierte, war er doch einigermaßen irritiert, dass er nicht einmal den Hauch einer Emotion von auch nur einem einzigen AAnn spürte.
     
    Tradssij stand vor einer beeindruckenden Phalanx von Anzeigen, überflog nüchterne Schiffsdaten und prägte sie sich ein, während er gleichzeitig über das Schicksal des unglücklichen Offiziers Dysseen sinnierte, als Technikerin Osilleel auf ihn zutrat.
    »Ehrwürdiger Captain, da isst etwass, dass Ssie ssich anssehen ssollten.«
    Pflichtbewusst folgte Tradssij der Technikerin auf ihre Station. Über der Projektorlinse, die sich dort befand, schwebte eine eingefrorene, komplett dreidimensionale Darstellung des zehnten Planeten des pyrassischen Systems, seines Mondes sowie seiner unmittelbaren räumlichen Umgebung. Die Technikerin nahm auf ihrem Sitz Platz und schob ihr Induktionsheadset über ihre Schuppen zurück. Augenblicklich wechselte die Ansicht, zoomte das Bild näher heran, um einen reduzierten Bereich zu vergrößern. Er zeigte den künstlichen Trabanten, der nur noch teilweise von seiner tarnenden Atmosphäre verhüllt wurde.
    Ungläubig beugte sich Tradssij vor, stach mit seiner hervorspringenden Schnauze beinahe in die Projektion. »Wass geht da vor, Technikerin?«
    Der ehrfürchtige Tonfall, der in Osilleels Antwort mitschwang, zeugte davon, dass auch sie von dem Anblick betroffen war. Jeder Techniker, jeder Offizier in der Nähe hatte sich ebenfalls umgewandt und starrte auf die Projektion.
    »Der Trabant stürzt der Planetenoberfläche entgegen, Ehrwürdiger Captain. Er isst nicht in eine abfallende Kreissbahn eingetreten. Die Annäherung verläuft vertikal, im Widerspruch zu allen gültigen Gessetzen der Schwerkraft.«
    »Barrisshsst.« Tradssij fauchte leise. Ohne Zögern erteilte er sodann seine Befehle.
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