Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
er sich plötzlich in einer großen Halle wiederfand. Ein Wust von Rohren und Leitungen breitete sich von der Mitte strahlenförmig aus. Es gab kleine Schalttafeln aus sich selbst tragendem reflektierenden Material, diverse verschnörkelte Filigranarbeiten aus gesponnenem metallischem Glas und eine Anzahl frei schwebender geometrischer Gebilde, die stetig und langsam pulsierten. Ungefähr in der Mitte dieses Sammelsuriums aus fremdartigen Vorrichtungen fiel ein einzelnes, längliches Gebilde auf, das aussah, als wäre es aus einem Kessel mit geschmolzenem Kunststoff getropft. Da stand eine Art Liege unter einer transparenten Kuppel, welche eine zweite, kleinere Kuppel enthielt, die für einen Helm zu groß und für eine Personenkapsel zu klein war.
    Mit heruntergeklappter Kinnlade kam Flinx stolpernd zum Stehen. Aufgeregt flatterte Pip über seinem Kopf. Er spürte, dass die ihn verfolgenden AAnn inzwischen sehr nah waren. Das Verblüffende, ja, geradezu Schockierende an der trügerisch harmlos wirkenden Liege-Kuppel-Schöpfung war weder ihr Aussehen noch ihre Bauart, noch der Ort, an dem sie sich befand.
    Es war der Umstand, dass er sie kannte.

19
    Fassungslos und wie aus einem Traum erwachend, näherte er sich dem abgedeckten Objekt.
    Alles war genau so, wie er es in Erinnerung hatte: die Farbe des Gebildes, seine glatte, leicht konkave Oberfläche, der schwache Glanz der äußeren Kuppel, der geschwungene Bogen des inneren Transparenzkörpers, der weder aus Glas noch aus Kunststoff, noch aus irgendeinem anderen im Commonwealth bekannten Material bestand. Auch wenn er die Vorrichtung erkannte, so wusste er doch, dass es nicht die gleiche war, die er damals gesehen hatte, vor ungefähr sechs Jahren. Das wäre ein noch viel unglaublicheres Zusammentreffen gewesen. Diese hier war eine andere und ein wenig größer vielleicht, aber von nahezu übereinstimmender Machart und Form. Und indem er sie erkannte, wusste er auch, was damit zu tun war. Weil er so etwas, vor besagten sechs Jahren, nämlich schon einmal aktiviert hatte – oder zumindest beinahe.
    Es war eine Tar-Aiym-Kontrollplattform.
    Erinnerungen brachen ungerufen über ihn herein: an einen heiteren, doch resoluten Händler namens Malaika. An dessen Pilotin Atha Moon, die ebenso schön gewesen war wie ihr Name. An zwei langjährige Bekannte, die zu seinen Freunden und Mentoren geworden waren, der eine ein Mensch, der andere ein Thranx. An einen hoch aufragenden Monolithen, auf einer weit, weit entfernten Welt an einem toten, rätselhaften Ort, der von den Menschen »Brand« genannt wurde. An sich selbst, wie er, besorgt um eine unversehens kataleptische Pip, eine Kuppel betreten hatte, die identisch gewesen war mit der, die sich jetzt vor ihm erhob. Einsetzender Schwindel, gefolgt von Schmerz, Verwirrung, Sichwehren. Dann das Sichfügen, eine überwältigende Helligkeit und eine Art betäubender Erleuchtung, als wäre in seinem Geist ein dichter Nebelschleier weggerissen worden. Seit diesem Zeitpunkt, diesem einen Augenblick war er nie wieder völlig derselbe gewesen.
    Fremdartige Worte erreichten sein Ohr: anschwellende, zischende Stimmen voller Erwartung näherten sich. Er hatte den Tod von mindestens zwei AAnn gespürt, zusammen mit dem der sich aufopfernden Qwarm Briony. So wie alle empfindungsfähigen Wesen brachten auch die Reptiloiden wenig Sympathien für jene auf, die ihren Fluchtweg mit Leichen pflasterten. Unter diesen Umständen schien die Annahme durchaus begründet, dass sein Verhör ziemlich unsanft verlaufen würde und seine Zukunft nicht sonderlich rosig aussah.
    Wenn er die Kuppel betrat, bestand eine gute Chance, dass gar nichts geschah. In diesem Fall würde er bei dem Versuch nichts verlieren. Wenn aber sehr wohl etwas passierte, und sei es auch noch so gering, so konnte es unter Umständen ausreichen, um die AAnn zum Anhalten und zum Überdenken ihrer Vorgehensweise zu bewegen. Vielleicht würden sie sogar zu dem Entschluss gelangen, dass die Ergreifung eines einzelnen Menschen die Herausforderung des Unbekannten nicht lohnte. Mit Schaudern dachte er an die scheinbar so unverfängliche schillernde Membrane, die gnadenlos Mahnahmis gesamten Erkundungstrupp aufgesaugt hatte. Möglicherweise erwartete ihn unter der matt glänzenden Kuppel das gleiche Schicksal. Konnte es schlimmer sein, als in die Hände der AAnn zu fallen? Zumindest ging es ganz bestimmt schneller.
    Das Zentrum einer großen Entdeckung war gewiss nicht der schlechteste Ort
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher