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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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dabei nicht in die Augen sehen.
    Nachdem der Reporter gegangen war, schlenderte Logan zum Empfang hinunter und blickte durch die großen Glastüren hinaus auf die Straße. Es hatte wieder zu schneien begonnen. Dankbar für die Erholungspause ließ er sich auf einen der unbequemen lila Stühle sinken und lehnte den Hinterkopf an die Glasscheibe.
    Jackie würde bald wieder auf den Beinen sein. Und er würde sie heute Nachmittag besuchen, bewaffnet mit einem Berg Trauben, einer Schachtel Pralinen und einer Einladung zum Abendessen. Wer weiß, vielleicht war das ja der Beginn einer wunderbaren Geschichte …
    Lächelnd streckte er sich auf seinem Stuhl aus und gähnte zufrieden, als plötzlich ein korpulenter Mann zur Eingangstür hereinplatzte und sich den Schnee vom Mantel klopfte. Der Mann war Mitte fünfzig, und in seinem sorgfältig gestutzten Vollbart waren schon mehr weiße als schwarze Haare zu sehen. Zielstrebig ging er auf den Empfangsschalter zu. »Hallo«, sagte er, wobei er merkwürdig zuckte, als hätte er Flöhe. »Ich muss den Polizisten mit dem biblischen Namen sprechen.«
    Der Sergeant deutete auf Logan. »Bitte sehr, da ist der biblische Held.«
    Der Mann schritt entschlossen über den Linoleumboden auf Logan zu; nur ein leichtes Wanken verriet, dass er sich den nötigen Mut mit einigen Whiskys hatte antrinken müssen. »Sind Sie der biblische Detective?«, fragte er mit näselnder Stimme und schwerer Zunge.
    Logan wusste, dass er einen Fehler machte, bejahte die Frage aber dennoch.
    Der Mann richtete sich kerzengerade auf, wölbte die Brust und reckte das Kinn in die Höhe. »Ich habe sie getötet«, ratterte er los wie ein Maschinengewehr. »Ich habe sie getötet, und ich bin gekommen, um die Konsequenzen auf mich zu nehmen …«
    Logan fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass er sich gleich mit einem neuen Fall herumschlagen musste. »Wen?«, fragte er, wobei er bemüht war, sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Es gelang ihm nicht ganz.
    »Das Mädchen. Die Kleine, die Sie in der Scheune gefunden haben …« Ihm versagte die Stimme, und zum ersten Mal bemerkte Logan, dass die Augen des Mannes blutunterlaufen waren, seine Wangen und seine Nase vom Weinen gerötet. »Ich hatte getrunken.« Er erschauderte, den Blick starr in die Vergangenheit gerichtet. »Ich habe sie nicht gesehen … Ich hatte gedacht … nach all der Zeit … Als Sie diesen Mann verhaftet haben, dachte ich, jetzt wäre es endlich vorbei. Aber er wurde umgebracht, nicht wahr? Er wurde umgebracht, und ich bin schuld daran …« Er fuhr sich mit dem Ärmel über die Augen und brach weinend zusammen.
    Das also war der Mann, der Lorna Henderson getötet hatte. Der Mann, dessentwegen Bernard Duncan Philips hatte sterben müssen. Der Mann, dessentwegen Michelle Henderson zur Mörderin geworden war.
    Seufzend stemmte Logan sich aus seinem Stuhl hoch.
    Wieder ein Fall gelöst. Wieder ein Leben ruiniert.

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Danksagung
    Dieses Buch ist ein Produkt meiner Fantasie. Was darin an Fakten verarbeitet ist, stammt von all den Leuten, die bereit waren, eine ganze Latte von dummen Fragen zu beantworten. Und so gilt mein Dank Sergeant Jacky Davidson und Sergeant Matt MacKay von der Grampian Police für ihre Informationen zum Aberdeener Polizeialltag; Dr. Ishbel Hunter, Fachärztin für anatomische Pathologie an der pathologischen Abteilung der Aberdeen Royal Infirmary für ihre anschaulichen Schilderungen von Obduktionen; und Brian Dickson, Leiter der Sicherheitsabteilung der Press and Journal, für die Führung.
    Besonders zu Dank verpflichtet bin ich meinem Agenten Philip Patterson, der die reizenden Damen von HarperCollins, Jane Johnson und Sarah Hodgson, erfolgreich beschwatzt hat, das Buch zu veröffentlichen. Herzlichen Dank auch an Lucy Vanderbilt, Andrea Joyce und den Rest des großartigen Teams von der Abteilung Auslandslizenzen für ihre fantastische Arbeit. Und an Andrea Best, Kelly Ragland und Saskia van Iperen, die mein Buch in ihre Programme aufgenommen haben.
    Danken möchte ich auch James Oswald für seine Kommentare im Frühstadium des Projekts, und Mark Hayward, meinem ersten Agenten bei Marjacq, der seither zum Steuerprüfer mutiert ist, für seinen Rat, endlich mit dem SF-Schrott aufzuhören und es lieber mal mit einem Serienkiller-Krimi zu versuchen.
    Vor allem aber danke ich meiner frecheren Hälfte Fiona: für ungezählte Tassen Tee, für Grammatik- und
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