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Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole
Autoren: Uwe Anton
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veränderten die Realität.
    Doch Superintelligenzen können auch sterben. Sie bekriegen sich nicht nur mit anderen ihrer Art, sie können selbst von Wesen niedriger Ordnung im Zwiebelschalenmodell getötet werden.
    Die Menschheit hat Erfahrung im Töten. Und ihr wurden im Laufe der Zeit verschiedene Möglichkeiten bekannt, Superintelligenzen auszulöschen.
    Da wäre ein direkter mentaler Angriff, entweder durch ein geistiges Duell von Entität zu Entität oder durch eine Waffe wie etwa ein Mentaldepot oder ein Ultramagnet.
    Da wäre ein Angriff mit einem Terminalen Messenger oder mit einer Kobaltblauen Walze.
    Vermutlich kann man eine Superintelligenz sogar durch rohe Gewalt töten, falls es gelingt, bis zu ihrem Anker vorzudringen.
    Aber nichts davon ist derzeit anwendbar.
    Aber da wäre ja auch noch die gezielte Devolution, mit der man die Entwicklung solch einer Entität umkehren kann.
    Wenn ich den Kampf gegen KOLTOROC aufnehmen will, benötige ich solch einen passenden Degrader.
    Und ich habe ihn gefunden.
    Und muss nun versuchen, KOLTOROC auszuschalten.
    Warum ich?
    Als ich neulich nicht einschlafen konnte, als der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte, obwohl die Erschöpfung mich kaum noch einen klaren Gedanken fassen ließ, habe ich solche Überlegungen angestellt.
    Sie sind sinnlos. In jenen leeren vor den vollen Stunden verschwimmt die Wirklichkeit, nehmen triviale Probleme existenzielle Ausmaße an, verzweifelt man an den Grundlagen der Existenz.
    Ich kann, ich will es nicht erklären. Aber ich gehe nicht, wie Atlan, nackt durch einen Transmitter, um mich einem gepanzerten und bewaffneten Feind zu stellen.
    Ich habe mir bei dem, was ich tue, etwas gedacht.
    Er verstaute die beiden kleinen Gegenstände in einer Tasche seiner Kombination.
    Die leeren Stunden
    Was bedeutet dir die Ritteraura?, fragte sich Perry Rhodan einmal während der leeren Stunden, irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen, als der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte, obwohl die Erschöpfung ihn kaum noch einen klaren Gedanken fassen ließ.
    Die Ritteraura ist ein Teil von mir, sosehr ich es auch abstreite. Ein Teil, der mein Leben, mein Dasein bestimmt.
    Mir wurde die Aura der Ritter der Tiefe verliehen, als ich an die Sache der Kosmokraten glaubte, mit aller Kraft für sie eintrat. Die Kosmokraten sind nicht die »Guten«, genauso wenig, wie die Chaotarchen die »Bösen« sind. Vom Verstand her ist mir das völlig klar. Meine Lebenserfahrung hat mir allerdings etwas anderes aufgezeigt.
    Ordnung und Chaos sind zwei Seiten einer Medaille. Ohne Ordnung stirbt das Leben, ohne Chaos aber auch. Früher war das keine Frage für mich.
    Aber ich bin nicht mehr der, der ich früher war. Früher war Schwarz Schwarz, und Weiß war Weiß. Aber heute ... Oben ist unten, und Schwarz ist Weiß.
    Was die Kosmokraten mitunter getan haben, ist für uns Normalsterbliche und dazu zähle ich mich im Vergleich zu ihnen trotz meiner relativen Unsterblichkeit nicht immer verständlich. Aber die Kosmokraten haben nicht TRAITOR geschickt, diesen Inbegriff an lebensverachtender Perversion.
    Vielleicht waren die Ereignisse auf Evolux entscheidend für meine Entwicklung. Natürlich trete ich weiterhin für den Dritten Weg ein, für das Leben an sich, aber der Sieg der Moral, der auf dieser bedeutenden Welt der Kosmokraten stattgefunden hat, gibt mir ein wenig Hoffnung. Auch wenn sonst niemand außer mir dieser Ansicht zu sein scheint vielleicht war das Geschehen auf Evolux richtungweisend.
    Vielleicht besinnen sich die Kosmokraten irgendwann wieder auf jene Werte, die sie zurückließen, als sie den Schritt hinter die Materiequellen taten.
    Die Ritteraura ist das in mir, was ich früher für gut und richtig gehalten habe. Und vielleicht, tief in meinem Herzen, noch immer für gut und richtig halte.
     
    21. November 1347 NGZ
    Vatucym war, aus dem All betrachtet, eine wunderschöne Welt, ein blauer Planet, wenn Perry Rhodan jemals einen gesehen hatte. Sein allgegenwärtiger Ozean strahlte wie ein kalter Edelstein, dessen Glanz die wenigen grünbraunen Sprenkel darin die großen und kleinen Inseln nicht zur Geltung kommen ließ.
    Git-Ka-N'ida, Kommandantin des Segmentplaneten, hatten sie über den Anflug informiert, aber keineswegs um Erlaubnis gebeten. Das war auch nicht nötig. So unfreundlich der vorherige Kommandant, ein Hauri, vor fast genau einem Monat gewesen sein mochte, die Verhältnisse hatten sich seitdem grundlegend geändert.
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