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Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine
Autoren: M. V. Carey
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wollte. Zwischen Mai und September war sie in El Paso und pflegte ihre Tante. Schließlich starb die Tante – sie war schon sehr alt – und hinterließ ihr ganzes Vermögen Mrs. Macomber.«
    Mr. Hitchcock nickte. »Es wird einem warm ums Herz, wenn Tugend so belohnt wird. Mrs. Macomber scheint mir eine reizende Dame zu sein, die nicht so schnell die Nerven verliert.
    Bestimmt hat sie sich von ihrem Zwangsaufenthalt in der Grube rasch wieder erholt. Und der Mann, der sich als Thurgood ausgab, muß sich wohl vor Gericht verantworten?«
    »Ja, und das gleich zu mehreren Anklagepunkten«, sagte Justus.
    »Wie der Sheriff vermutet hatte, ist er ein durchtriebener Betrüger. Er heißt in Wirklichkeit John Manchester und ist auf Aktienschwindel spezialisiert. Seine Opfer bei der ›Todesfalle‹
    waren reiche Leute aus Dallas. Manchester hatte sie dort in einem Club kennengelernt, sich selbst als Thurgood ausgegeben und sie davon zu überzeugen vermocht, daß er eine sagenhaft ergiebige Goldader in der alten ›Todesfalle‹
    aufgespürt hatte. Er benutzte gefälschte Urkunden, um sich unter dem falschen Namen bei Onkel Harry und einer Bank in Lordsburg Eingang zu verschaffen, und dann verhökerte er gefälschte Aktien an die Dummen, die sich zur Besichtigung seiner Mine einfanden. Manchesters eigene Investitionen in das Projekt ›Todesfalle‹ waren bescheiden. Als Anzahlung für das Grundstück gab er Harrison Osborne tausend Dollar, und fünfundzwanzigtausend wollte er abstottern. Mit dem Ratenvertrag hatte er freilich nichts im Sinn. Er wollte seinen Opfern das Geld abnehmen, dann sein Bankkonto abräumen und verschwinden. Das war seine Masche, die er schon oft ausprobiert hatte.«
    Nun berichtete Bob weiter. »Aber diesmal kam ihm Mrs. Macomber in die Quere«, sagte er. »Als sie Manchester als Schwindler entlarvt hatte, schickte er sie in die Grube und fuhr ihren Transporter nach Hambone. Dort ließ er ihn stehen und marschierte zu Fuß nach Twin Lakes zurück. Die Leute sollten glauben, sie sei in Urlaub gefahren. Deshalb packte er auch ihren Koffer. Nach unserer Meinung hatte er nicht vor, sie allzu lange in der Mine liegenzulassen oder ihr was anzutun. Er brauchte einfach noch ein wenig Zeit, um mit seinem Minenschwindel zu Rande zu kommen. Aber dann ging alles so schnell, daß er doch nicht mehr fertig wurde. Dafür sorgten Manny und Gasper!«
    »Und die Mexikaner?« fragte Alfred Hitchcock. »Die wußten doch sicherlich nicht Bescheid.«
    »Nein, die nicht«, antwortete Justus. »Manchester brauchte eben Arbeiter, damit es so aussah, als baue er in der Mine Erz ab. Er ließ sie den Zaun ziehen und das Haus anstreichen, damit alle glauben sollten, er wolle sich in Twin Lakes niederlassen.
    Die Männer waren illegal über die Grenze gekommen. Also trauten sie sich nicht, mit anderen zu reden, und genau das hatte Manchester einkalkuliert.«
    »Aber für die beiden ist dann doch alles gut gegangen«, sagte Bob. »Onkel Harry hat sich mit den Behörden geeinigt, und sie dürfen nun legal in Twin Lakes bleiben und bei ihm Weihnachtsbäume stutzen. Und den Hund hat Magdalena zu sich genommen. Sie hat ihn gefüttert und gepflegt, und jetzt ist er so zahm wie ein Schoßhündchen und schläft auf ihrem Bettvorleger.«
    »Das ist ja reizend«, sagte Mr. Hitchcock. Dann lehnte sich der Filmregisseur in seinem Schreibtischsessel zurück. »Ein äußerst interessanter Fall«, meinte er nachdenklich. »Unbefriedigend ist nur, daß er nie genau aufgeklärt wird.«
    »Was soll das heißen?« wehrte sich Peter. »Wir haben ihn doch gelöst!«
    »In allen wesentlichen Punkten ja«, entgegnete Mr. Hitchcock.
    »Aber es ist doch so, daß kein Mensch je erfahren wird, was sich in Wahrheit abgespielt hat, als Gilbert Morgan vor fünf Jahren nach Twin Lakes kam, und weshalb er die Beute aus dem Raubüberfall in dem alten Ford versteckt hat.«
    »Das nicht«, bestätigte Justus. »Morgan hatte vielleicht den Oldtimer nur als Übergangsversteck für das Geld gewählt und ging dann in die Mine, um einen sichereren Platz zu suchen.
    Hat er noch gelebt, als die Mine verbarrikadiert wurde, oder war er da schon tot? Das werden wir nie erfahren. Übrigens sind wir ganz sicher, daß Manchester die Leiche sofort entdeckte, als er die Mine wieder öffnete. Wahrscheinlich hatte er vor, diesen Tunnel durch eine Sprengung zu blockieren – er wollte schließlich nicht dadurch auffallen, daß er einen Leichenfund zu melden hatte. Kein Wunder, daß
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