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Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine
Autoren: M. V. Carey
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kam hinterdrein und trug den Koffer, der bei ihr im Schacht gelegen hatte.
    »Wo ist der Kerl?« fragte sie zornig.
    »Wesley Thurgood?« fragte Justus.
    »Er ist nicht Wesley Thurgood!« sagte Mrs. Macomber. »Mir ist gerade noch rechtzeitig eingefallen, was an Thurgood als Baby so Besonderes war. Als er auf die Welt kam, hatte er braune Augen. Und kaum ein Kind kommt mit braunen Augen zur Welt. Die meisten haben blaue Augen, und wenn sie später braune Augen bekommen sollen, dann wechselt die Farbe nach einer Welle. Aber der kleine Wesley Thurgood hatte von Anfang an braune Augen, und die wechseln ihre Farbe nicht mehr! Und dieser Mann hat blaue Augen – er ist ein Betrüger durch und durch!«
    »Und das haben Sie ihm wahrscheinlich auf den Kopf zugesagt!« meinte Justus.
    »Na ja, ich hab’ ihn gefragt, was er denn vorhat. Und plötzlich bedroht mich der Kerl mit einer Schrotflinte. Er hat mich gezwungen, hier herunterzusteigen, und dann hat er meinen Koffer hinterhergeworfen. Wo ist er jetzt?«
    »Draußen«, sagte der Sheriff. »Und bald wird er hinter Schloß und Riegel sein.«
    »Der gehört auf den Mond geschossen!« ereiferte sich Mrs. Macomber.
    »Auch nicht schlecht, nur ist das im Augenblick nicht drin.«
    Und kurze Zeit darauf war der Sheriff mit dem falschen Wesley Thurgood sowie Manny und Gasper weggefahren.
    Am Spätnachmittag kam Sheriff Tait zur Weihnachtsbaum-Farm zurück. Onkel Harry und Magdalena waren nach Hambone gefahren, um Mrs. Macombers Transporter abzuholen.
    Die Frau saß inzwischen bei einer Tasse Tee in Harry Osbornes Wohnzimmer.
    »Na?« sagte sie, als sie den Sheriff sah.
    Der Sheriff grinste sie an, und dann blinzelte er Allie und den drei ??? zu. »Ihr Gören hattet also recht«, sagte er. »Die beiden Gangster haben ihre Beteiligung an dem Raubüberfall auf den Geldtransport vor fünf Jahren eingestanden. Aber das ist noch lange nicht alles. Sie stehen auch in vier anderen Bundesstaaten wegen weiterer Raubzüge auf der Fahndungsliste, und wir werden außerdem Anklage wegen Entführung erheben. Und wie ihr vermutet hattet, gehörte auch Gilbert Morgan zur Bande.«
    »Aber was ist mit diesem Halunken, dem sogenannten Thurgood?« wollte Mrs. Macomber wissen.
    »Der wartet noch auf seinen Anwalt, und den hat er auch dringend nötig. Wir haben seine Fingerabdrücke nach Washington durchgefunkt. Ich vermute, er ist ein Betrüger großen Stils mit einer ganzen Latte Vorstrafen. Die Burschen stehen alle bei uns in der Kartei, wie schlau sie es auch anstellen. Natürlich ist er nicht Thurgood. Ich habe mich in Los Angeles erkundigt und mich mit dem echten Wesley Thurgood unterhalten.«
    »Ich hab’s doch von Anfang an gesagt: der ist ein Schwindler!« krähte Allie. »Ihr hättet eben auf mich hören sollen – erst recht, als er dann noch gelogen hat und uns weismachen wollte, sein Oldtimer sei im Film ›Die Glücksjäger‹ verwendet worden.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr«, sagte Sheriff Tait. »Ich habe einen Durchsuchungsbefehl, und ich werde mir das Anwesen gründlich vornehmen.«
    »Suchen Sie noch mehr Beweise?« fragte Bob.
    »Ja, und vor allem suche ich eine Viertelmillion Dollar!« sagte der Sheriff.
    Er hielt inne, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, und fuhr dann fort. »Laut Manny Ellis und Gasper – er heißt richtig Charlie Lambert – waren auch Gilbert Morgan und eine Frau namens Hannah Troy an dem Raubüberfall in Phoenix beteiligt. Die Frau saß am Lenkrad des Fluchtwagens. Sie sitzt zur Zeit im Gefängnis, andernfalls wäre sie sicher mit Ellis und Lambert hierher gekommen. Sie gingen damals alle geradewegs nach Lordsburg und suchten Unterschlupf in einem Motel am Stadtrand. Aber am nächsten Tag setzte sich Morgan heimlich ab und zwar mit der gesamten Beute – 250000 Dollar! Ellis und Lambert hörten nie mehr etwas von Morgan, bis seine Leiche in der Mine entdeckt wurde. Da kamen sie her, weil sie annahmen, die Beute müsse noch hier sein, und dasselbe nehme ich auch an.«
    »Aber woher wissen Sie so genau, daß der falsche Thurgood das Geld nicht entdeckt und anderweitig versteckt hat?« wandte Peter ein.
    »Kaum anzunehmen«, meinte Justus dazu. »Wenn er das Geld gefunden hätte, warum hätte er dann überhaupt noch hierbleiben und das ganze Risiko mit seiner falschen Goldmine auf sich nehmen sollen? Überlegt doch mal: Nachdem Morgans Leiche entdeckt worden war, wimmelte es auf dem Gelände von Schaulustigen. Sheriff Tait ging ein und aus.
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