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Die drei ??? und die Geisterinsel

Die drei ??? und die Geisterinsel

Titel: Die drei ??? und die Geisterinsel
Autoren: Robert Arthur
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der Felsen krachen!«
    »Ich merke mit den Ohren«, sagte Chris vergnügt. »Ich höre, wie sich die Wellen brechen, und ich weiß, da vorne sind Riffe. Manche Leute nennen sie die Knochen. Weiter vorn, da links, liegt die Geisterinsel.«
    Die Jungen spähten vereint in die Ferne, um vielleicht die Geisterinsel zu erkennen. Ihre Geschichte kannten sie schon auswendig, so oft hatten sie die Zeitungen gelesen, die sie von Alfred Hitchcock bekommen hatten.
    Die Geisterinsel war im Jahre 1565 von einem englischen Seefahrer, Kapitän White, entdeckt worden. Er hatte die Insel kurz erkundet und herausgefunden, daß sie von Indianer-stämmen auf dem Festland als geheiligte Begräbnisstätte benutzt wurde. Da die Indianer keine sehr tiefen Gräber auszu-heben pflegten, hatte man dort viele Skelette gefunden. Kapitän Whites abergläubische Mannschaft nannte das unheimliche Eiland darum »Geisterinsel«. Danach hatten die Seefahrer noch die »Hand« aufgesucht, die sie nach den handartig angeordneten Riffen so tauften. Und dann. war Kapitän White wieder davongesegelt.
    In den folgenden Jahren hatten Piraten die ganze südöstliche Küste unsicher gemacht. Sie hatten sich auf der Insel ihr Winterquartier eingerichtet und kamen zum Festland herüber, um ihr Gold unter die Leute zu bringen. Auch der legendäre Blackbeard hatte einen Winter dort zugebracht.
    Doch mit der Zeit begann die britische Verwaltung scharf gegen die Piraten einzuschreiten. Im Jahre 1717, nach Blackbeards Tod, war in der Gegend nur noch ein einziger Freibeuter übriggeblieben – der berüchtigte Kapitän One-Ear, so genannt nach dem Verlust eines Ohres in einem Scharmützel. Eines Nachts hatten britische Truppen einen Überraschungsangriff gegen seinen Schlupfwinkel auf der Geisterinsel gestartet.
    Seine Mannschaft wurde hingemetzelt; der Kapitän selbst war jedoch mit seinen Schatztruhen in einem Beiboot entkommen.
    Der britische Kommandant, dem der Besitz des Goldes ebenso sehr am Herzen lag wie das Ausrotten der Seeräuber, nahm die Verfolgung auf.
    Kapitän One-Ear, der keinen Fluchtweg mehr sah, stellte sich auf der »Hand« zum letzten Gefecht. Dabei fielen seine letzten Männer im Kampf, und er selbst wurde schwerverwundet gefangengenommen. Die Kisten jedoch, worauf es die Briten vor allem abgesehen hatten, erwiesen sich als leer. Der Schatz war verschwunden. Die »Hand« war zu felsig, als daß die Piraten das Gold dort hätten vergraben können, und ein anderes Versteck entdeckten die Briten nicht. Auf alle Fragen gab Kapitän One-Ear nur hohnlachend zur Antwort: »Meine Golddublonen hat Gott Neptun in seinem Griff, und er wird sie festhalten, bis er sie aus freien Stücken zurückgibt. Und das wird dauern bis zum Weltuntergang!«
    Auch als er zum Galgen geführt wurde, verriet er nichts, und der britische Kommandant sah sich um seinen erhofften Lohn betrogen. Allem Anschein nach hatte Kapitän One-Ear seine kostbare Beute ins Meer geworfen, um seinen Verfolgern ein Schnippchen zu schlagen. Jetzt waren die Schätze über den Meeresgrund verstreut, und niemand würde sie je wieder bergen können.

    Die blumige Ausdrucksweise des einohrigen Piraten mutet ja etwas rätselhaft an. Im Griff haben und festhalten – das kann man sich bei Neptuns Dreizack vorstellen. Doch festhalten, was weithin verstreut ist? Nun, der Schatz war verloren, und der Kapitän hatte nur noch sein Leben zu verlieren. Soll man da letzte Worte auf die Goldwaage legen?

    Die Jungen spähten ins Dunkel in der Hoffnung, die Küsten-linie der sagenumwobenen Geisterinsel zu entdecken. Doch es war zu finster, um etwas erkennen zu können.
    »Du mußt viel auf dem Wasser hier herumkommen«, meinte Justus zu Chris, »wenn du dich nach dem Gehör orientieren kannst.«.
    »O ja!« bestätigte Chris. »Ich segle hier überall. Manchmal tauche ich auch. Ich suche Gold – ihr wißt,. das Gold, das verstreut ist auf dem Grund der Bucht.«
    »Ja, das wissen wir«, sagte Bob. »Im Lauf der Jahre hat man hier immerhin ein paar Dublonen gefunden. Wohl aus dem Schatz, den Kapitän One-Ear über Bord geworfen hat.«
    »Hast du schon mal was gefunden?« wollte Peter wissen.
    Chris zögerte. Dann sagte er: »Ja, ich habe etwas gefunden.
    Nicht groß. Aber – etwas.«
    »Und wie hast du’s gefunden, Chris?« wollte Justus wissen.
    »Es war erst letzte Woche«, berichtete Chris. »Nur kleines Etwas, aber wer weiß, vielleicht finde ich mehr. Wo es war, kann ich euch nicht sagen. Ein Geheimnis,
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