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Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Titel: Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
Autoren: M. V. Carey
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ebenfalls hier zu sein!«
    Flugs trat Mr. Peck in den Andenkenladen und duckte sich hinter die große Abalone-Muschel, die im Schaufenster ausgestellt war. Außer seinem weißen Haar konnten die Jungen nichts mehr von ihm sehen.
    Snabel kam auf dem Kai heran, völlig ruhig und ohne zu ahnen, daß er beobachtet wurde. Er trug eine Fototasche über der Schulter, und den Apparat hatte er in der Hand. Es war eine Canon II, das gleiche Modell wie Bob Kamera. Wie Bob war auch Snabel offenbar auf der Suche nach eindrucksvollen Motiven. Er war an diesem Morgen der typische Tourist, mit offenem Hemdkragen und steifen neuen Jeans. Dazu trug er weiße Freizeitschuhe – ebenfalls neu – und einen irgendwo unterwegs aufgegabelten, breitrandigen Strohhut, der sein Gesicht beschattete.
    Peter zögerte. Sollte er Snabel einen warnenden Hinweis geben, daß sein Großvater jeden Augenblick wieder zuschlagen könnte? Aber das würde Mr. Peck als Verrat betrachten. Peter war unschlüssig. Auf keinen Fall wollte er noch einmal Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern sein; andererseits wollte er sich auch nicht den Zorn seines Großvaters zuziehen.
    Schließlich wandte Peter sich ab und schaute auf die Bucht hinaus. Justus tat es ihm nach. Und Bob ging ein paar Schritte den Pier entlang zu einer Bank. Dort setzte er sich hin, blickte über die Bucht hin und tat so, als sehe er Snabel gar nicht.
    Snabel kam mit seiner Kamera daher. Er blieb so dicht neben Peter stehen, daß sich ihre Schultern fast berührten. Aber Snabel bemerkte die Jungen gar nicht. Er schaute in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, und sah dann auf die Uhr, als erwarte er jemanden.
    Nach etwa zwei Minuten näherten sich Schritte.
    »Na, Snabel?« fragte eine Männerstimme.
    In den hingeworfenen Worten lagen Erheiterung und eine Spur Verachtung. Justus wandte den Kopf und sah sich den Ankömmling an. Es war ein Mann um die vierzig mit glattem, dunklem Haar. Auch die Haut war glatt. Er trug eine seidene Hose und ein weiches Hemd, das elegant und teuer wirkte. Eine Sonnenbrille verdeckte einen großen Teil seines Gesichts, aber Justus sah eine kühne, schmale Nase und dünne Lippen, die sich zu einem amüsierten kleinen Lächeln verzogen hatten.
    Die kleinen Ohren lagen dicht am Kopf an. Der Mann hatte etwas Blasiertes an sich, als sei er gewohnt, immer nur das Beste zu bekommen. Neben dem Chic dieses aalglatten Burschen wirkte der untersetzte Snabel steif und linkisch in den nagelneuen Jeans und den blendendweißen Schuhen.
    »Ich habe es mitgebracht«, sagte Snabel.
    Der Neuankömmling sah zu Justus hinüber.
    Justus wandte sich ab und ließ den Blick scheinbar unbeteiligt über die Bucht schweifen.
    »Hier herüber«, sagte der Mann zu Snabel. Er ging ein paar Schritte den Pier entlang, und Snabel lief gehorsam und beflissen mit.
    Wieder spähte Justus zu den beiden Männern hin. Die beiden waren jetzt ganz in Bobs Nähe. Snabel war offensichtlich bemüht, sich einen saloppen Anstrich zu geben. Er stellte einen Fuß auf das Ende der Bank, auf der Bob saß, und ließ seine Kamera vom Tragegurt baumeln.
    Und plötzlich fiel sein Blick auf Bob, der erfolglos versuchte, in den Erdboden zu versinken.
    »Teufel noch mal!« sagte Snabel. Er bückte sich und starrte Bob direkt ins Gesicht. Justus sah deutlich, wie Snabel blaß wurde. Er richtete sich auf und schaute sich um, und nun bemerkte er auch Peter und Justus. Und die weißen Haare über der Abalone-Muschel! Und nun erhob sich Mr. Peck in vernichtender Empörung, und die blauen Augen blitzten vor Zorn. Snabel wurde totenbleich.
    »Es geht wieder los«, murmelte Peter. Er ging auf Snabel zu, weil er sich zwischen ihn und den Andenkenladen stellen wollte, aber er kam zu spät. Mit purpurrotem Gesicht stürzte Mr. Peck aus dem Laden. Die Fäuste hatte er geballt, als wolle er Snabel auf der Stelle windelweich prügeln.
    Snabel legte hastig seine Kamera auf der Bank ab und nahm die Hände hoch. Erst dachten die Jungen, er wolle losschlagen.
    Aber das tat er nicht. Statt dessen trat er ein paar Schritte zurück und hielt die Hände zur Abwehr vors Gesicht.
    Der elegante Herr in der seidenen Hose war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden.
    »Ha!« rief Ben Peck. Wieder packte er Snabel vorn am Hemd.
    »Das haben Sie wohl nicht gedacht, daß ich Sie schon so bald wieder erwische, was? Aber ich weiß genau, was Sie vorhaben, Snabel, und das werde ich zu verhindern wissen. Kapieren Sie doch
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