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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache
Autoren: Nick West
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Es war ein unheimliches Gefühl. Fast mein ganzes Leben lang hatte ich Filme gemacht, die das Publikum gehörig das Gruseln lehrten, und nun erlebte ich das selbst. Was ich empfand, kann ich überhaupt nicht beschreiben. Erst die schreckliche Befürchtung, daß dieses gräßliche Geschöpf meinen Hund angefallen und verschlungen haben könnte. Dann die Angst, ich könnte den Verstand verlieren.
    Es gehört schon viel dazu, frei heraus zu bekennen, daß man einen Drachen gesehen hat, glaubt mir!«
    »Also unternahmen Sie nichts weiter«, nahm Justus den Bericht auf, »sondern riefen Ihren Freund Alfred Hitchcock an.«
    Wieder betupfte sich der alte Mann die Stirn. »Alfred ist ein alter Freund, den ich sehr gern habe, und er hat mit solch geheimnisvollen Erscheinungen viel Erfahrung. Ich wußte: Wenn mir irgendjemand helfen konnte, dann er. Und nun ist es also an euch Jungen. Ihr allein habt jetzt die Sache in der Hand.«
    »Vielen Dank, Mr. Allen«, sagte Justus, »für Ihr Vertrauen. Hier in der Stadt sind noch mehr Hunde als vermißt gemeldet.
    Insgesamt fünf, soviel bis jetzt bekannt ist, Ihren eigenen nicht mitgezählt.«
    Mr. Allen nickte. »Ich hörte es auch in den Nachrichten, nachdem mein Hund verschwunden war. Hätte ich es früher erfahren, so hätte ich Rover wahrscheinlich nicht frei herumlaufen lassen.«
    »Haben Sie schon mit den anderen Hundebesitzern gesprochen?« erkundigte sich Justus.
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Nein. Noch nicht. Ich wollte nicht davon reden, was ich gesehen habe.«
    »Haben hier in der Gegend alle Leute einen Hund?«
    Mr. Allen lächelte. »Nicht alle. Der Mann von gegenüber, Mr.
    Carter, hat keinen. Und mein Nachbar zur Rechten, Arthur Shelby, auch nicht. Ich kenne nicht viele Leute in der Nachbarschaft. Ich führe ein ruhiges Leben mit Büchern und Bildern. Und meinem Hund.«
    Justus stand auf. »Dann gehen wir jetzt, Mr. Allen. Ich verspreche Ihnen einen umfassenden Bericht über jegliche Fortschritte, die wir machen.«
    Mr. Allen schüttelte den Jungen die Hand und begleitete sie mit erneutem Dank hinaus. Die drei schritten durch das hölzerne Gartentor, und Justus schloß es hinter ihnen.

    Nun haben wir die Titelfigur, den unheimlichen Drachen, immerhin aus dem Bericht eines seriösen Augen-und Ohrenzeugen kennengelernt. Es scheint, als habe die Natur, wenn sie schon sonderbarerweise ein Exemplar der Gattung Drache am Leben ließ, ihm doch wenigstens eine unserer Zivilisationskrankheiten angehängt –  nämlich einen Husten. Oder ist es eher Asthma?

    Peter lächelte, als Justus das Tor mit dem Haken sicherte. »Der Drache soll wohl hier nicht rein können, was, Just?«
    »Ich bezweifle sehr, daß ein verriegeltes Tor und selbst eine verschlossene Tür für einen Drachen Hindernisse wären, Peter«, meinte Justus.
    Der Zweite Detektiv schluckte nervös. »Gefällt mir gar nicht, wie du das eben gesagt hast«, erklärte er. Er sah die Straße entlang und dann auf die Uhr. »Wo ist denn Patrick?«
    »Es ist viel zu früh«, sagte Justus. »Wir haben noch eine Menge Zeit.«
    Er begann die Straße zu überqueren. Bob und Peter sahen ihn an.
    »Zeit – wofür?« fragte Bob.
    »Für einen Besuch bei Mr. Carter«, sagte Justus. »Und anschlie-
    ßend bei Mr. Arthur Shelby. Macht euch das nicht neugierig –
    zwei Männer, die hier in dieser Einsamkeit leben und keinen Hund zu ihrem Schutz brauchen?«
    »Mich nicht«, sagte Peter. »Ich jedenfalls frage mich eher, warum ich mir noch keinen Hund zu meinem Schutz gekauft habe! Einen großen, der sich nicht vor Drachen fürchtet!«
    Justus mußte lächeln. Gemeinsam gingen die drei über die schmale Straße. Mr. Carters Anwesen wirkte recht gepflegt, und sein Haus war frisch verputzt.
    »Seht euch das an«, sagte Justus zu seinen Freunden, als sie den Gartenweg entlang gingen, »die Hecken sind ganz gerade gestutzt, und der Rasen ist sauber gemäht. Die Bäume sind zurückgeschnitten und die Blumenbeete gut gepflegt. Mr. Carter muß ein ordentlicher Mann sein.«
    Justus drückte auf den Klingelknopf. Gleich darauf wurde die Haustür aufgerissen, und ein beleibter Mann stand vor ihnen und starrte finster auf sie herunter.
    »Ja? Was wollt ihr Burschen hier?« fragte er laut.
    »Bitte entschuldigen Sie, Sir«, sagte Justus höflich. »Wir haben soeben Ihren Nachbarn gegenüber, Mr. Allen, besucht. Er vermißt seinen Hund Rover, wie Ihnen vielleicht schon bekannt ist. Da haben wir uns gefragt, ob Sie nicht etwas über
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