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Die drei ??? und der Super-Wal

Die drei ??? und der Super-Wal

Titel: Die drei ??? und der Super-Wal
Autoren: Marc Brandel
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sie sei in Zeitnot und müsse eine Vorführung leiten. Da mußte wohl ganz plötzlich etwas dazwischengekommen sein.
    Aber was?
    »Vielleicht hat es mit uns zu tun«, meinte Justus nachdenklich.
    »Vielleicht hat ihr das, was wir redeten, Grund zu diesem Blitzstart gegeben.«

Hundert Dollar Belohnung
    »Also hat uns Constance Carmel möglicherweise belogen«, sagte Peter. »Nur finde ich, daß das nicht viel beweist.«
    Es war am Spätnachmittag. Nach der Fahrt zu ›Ocean World‹
    hatte Bob ein paar Stunden Arbeit in der Bibliothek einlegen müssen. Peter hatte zu Hause zu tun, und Justus hatte auf dem Schrottplatz mitgeholfen. Sobald die drei ??? ihre Pflichten getan hatten, waren sie in ihrer Zentrale wieder beisammen.
    Peter fuhr fort: »Schließlich ist es mit den meisten Erwachsenen so: Wenn man sie etwas fragt, erwartet man schon gar nicht, daß man die Wahrheit zu hören bekommt . . .«
    Er kam nicht zu Ende, denn das Telefon klingelte. Justus nahm ab.
    »Hallo«, meldete sich eine Männerstimme über den Lautsprecher, der an das Telefon angeschlossen war. »Ich möchte Mr. Justus Jonas sprechen.«
    »Am Apparat.«
    »Ich habe erfahren, daß Sie heute früh bei ›Ocean World‹ waren und sich nach einem vermißten Wal erkundigten.«
    Der Mann hatte eine eigenartige Sprechweise. Er rollte die Worte gleichsam im Mund umher und zog jeden langen Vokal noch mehr in die Länge.
    Er könnte aus Mississippi sein, dachte Bob, oder vielleicht au Alabama. Er war noch niemandem aus diesen Staaten begeg riet, aber der Mann sprach genau wie die Darsteller im Fernse hen, wenn sie Südstaatler spielten.
    »Ja, stimmt«, bestätigte Justus. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich weiß auch«, fuhr der Mann fort, »daß Sie so eine Art Pri vatdetektiv sind.«
    »Das sind wir alle drei. Wir sind die . . .« wollte Justus erklären.
    »Dann sind Sie vielleicht daran interessiert, einen Fall zu übernehmen. Ich bin bereit, Ihnen hundert Dollar dafür zu bezahlen, wenn Sie den vermißten Wal finden und ins Meer zurückbringen.«
    »Hundert Dollar!« Bob glaubte sich verhört zu haben.
    »Wollen Sie den Fall übernehmen?«
    »Sehr gern«, antwortete Justus. Er griff nach Notizblock und Stift. »Wenn Sie mir nun Namen und Telefon . . .«
    »Schon gut«, unterbrach ihn der Mann. »Dann machen Sie sich bitte unverzüglich an die Arbeit, und übermorgen rufe ich wieder an.«
    »Aber . . .« setzte Justus noch an. Im Lautsprecher klickte es scharf. Der Anrufer hatte aufgelegt.
    »Hundert Dollar!« wiederholte Bob. Obwohl die drei ??? schon für zahlreiche Auftraggeber interessante Fälle gelöst hatten, waren ihnen noch niemals hundert Dollar für ihren Einsatz geboten worden.
    Justus legte langsam den Hörer auf. Der Anruf beschäftigte ihn offensichtlich.
    »Da ruft ein Mann an und bietet uns eine Belohnung an«, sagte er. »Aber seinen Namen will er nicht nennen. Er sagt auch nicht, wie er an unsere Telefonnummer kam. Aber er weiß, daß wir heute früh bei ›Ocean World‹ waren . . .« Er brach ab und zupfte an seiner Lippe.
    »He, was ist denn los mit dir?« wunderte sich Peter. »Du wirst dir doch diese Chance nicht entgehen lassen? Hundert Dollar!«
    »Natürlich nicht. Ganz abgesehen von dem Geld macht gerade dieser rätselhafte Anruf den Fall zu einer Herausforderung. Die Frage ist nur, wo wir mit Ermittlungen ansetzen sollen.« Justus schwieg einen Augenblick, dann holte er sich das Telefonbuch.
    »Constance Carmel«, sagte er. »Sie ist bis jetzt das einzige Verbindungsglied für uns in dieser Sache.«
    Er blätterte bis zum Buchstaben C. Drei Teilnehmer namens Carmel waren eingetragen: Carmel, Arturo, Carmel, Benedict und Carmel, Diego, Bootsvermietung. Eine Constance Carmel gab es nicht. Justus begann bei Arturo. Nach dem dritten Klingelzeichen kam eine Durchsage des Fernmeldeamts: »Kein Anschluß unter dieser Nummer.«
    Benedict Carmel meldete sich lange Zeit nicht, dann teilte eine höfliche Männerstimme Justus flüsternd mit, Bruder Benedict mache im Kloster zur Zeit Exerzitien, das seien geistliche Übungen. Und selbst wenn er ans Telefon gehen könnte, sei er nicht in der Lage zu sprechen, denn der gute Bruder hatte ein Gelöbnis abgelegt, sechs Monate lang zu schweigen. Folglich kam Benedict im Zusammenhang mit dem Fall nicht in Frage.
    Bei Diego Carmel meldete sich überhaupt niemand.
    »Immerhin wissen wir, wo wir Constance Carmel erreichen können«, stellte Bob fest. »Jedenfalls sechs Tage in der
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