Die drei ??? und der Karpartenhund
sich. »Mr. Prentice«, sagte Justus, als das Essen serviert worden war, »Ihr Haus ist ziemlich groß, aber ich habe dort erst wenige Leute gesehen. Einmal Mrs. Boggle . . .«
Mr. Prentice verzog das Gesicht.
»Mrs. Boggle«, wiederholte Justus. »Und Sonny Elmquist. Der ist anscheinend zu ganz unregelmäßigen Zeiten im Hause.«
»Er arbeitet von Mitternacht bis in die Frühe im Supermarkt auf der Vermont Avenue«, sagte Prentice. »Sonderbarer Bursche. Ein ausgewachsener Mann, der sich Sonny – Söhnchen – nennt, hat etwas gewollt Originelles an sich. Ich weiß, daß er in Wirklichkeit Cedric heißt. Er hat die kleinste Wohnung im Haus. Ich glaube kaum, daß er viel verdient. Dann gibt es noch eine junge Frau, Miss Chalmers – Gwen Chalmers –, die gleich neben Elmquist wohnt. Ihr kennt sie noch nicht. Sie arbeitet als Einkäuferin bei einem Warenhaus in der Innenstadt. Und Mr. Murphy ist Börsenmakler.«
»Das ist der Mann, der gestern abend, als die Polizei fort war, die Treppe heraufkam«, sagte Bob.
»Ja. Er hat die Eckwohnung nach hinten heraus. Vielleicht trefft ihr ihn heute noch. Er geht immer sehr früh in sein Büro, weil die Börse in New York zeitig öffnet und unsere Ortszeit drei Stunden von der Ostküste abweicht. Nachmittags ist er meistens zu Hause. Sein Neffe Harley Johnson, ein Student, wohnt zur Zeit bei ihm. Murphy ist Harleys Vormund, wie ich hörte. Und dann gibt es noch Alex Hassell, den Katzenmann.«
»Katzenmann?« wiederholte Peter.
Fenton Prentice lächelte. »Ja, so nenne ich ihn im stillen.
Er füttert nämlich Katzen. Jeden Abend um fünf versammeln sich alle herrenlosen Katzen der Umgegend vor seiner Tür, und er füttert sie. In seiner Wohnung hält er eine Siamkatze.«
»Und was macht er, wenn er keine Katzen füttert?« erkundigte sich Peter.
»Mr. Hassell arbeitet nicht. Er ist vermögend, und so kann er tun und lassen, was ihm beliebt. Ich glaube, er läuft durch die Gegend und hält Ausschau nach heimatlosen Katzen, die er füttern kann. Wenn sie krank oder verletzt sind, bringt er sie zum Tierarzt.«
»Und wer wohnt sonst noch in dem Haus hier?« fragte Justus.
»Etliche Leute, Normalbürger. Die ganze Anlage hat zwanzig Wohneinheiten. Die meisten Mieter sind unverheiratet und berufstätig. Am Wochenende und in der Urlaubszeit sind die meisten fort, um Freunde oder Verwandte zu besuchen. Zur Zeit wohnen wir nur zu sechst hier. Vielmehr zu siebt, wenn man Harley, Mr. Murphys Neffen, mit einrechnet.«
»Das engt für uns den Kreis der Verdächtigen ein«, sagte Justus.
Prentice sah Justus forschend an. »Dann meinst du, daß jemand von den übrigen Mietern mir nachspioniert?«
»Das werde ich erst dann ganz sicher wissen, wenn wir mehr Beweise haben«, entgegnete Justus. »Aber höchstwahrscheinlich ist der Täter jemand, dem bekannt sein muß, wann Sie nicht zu Hause sind. Wenn er uns heute früh weggehen sah, hat er sich dies möglicherweise zunutze gemacht und hier herum-geschnüffelt.«
Mr. Prentice zuckte die Achseln. »Da magst du recht haben, Justus.
Wenn irgend jemand heute vormittag meinen Schreibtisch öffnen wollte, so hatte er dazu ja genügend Zeit.«
Prentice winkte den Kellner heran und bezahlte. Die drei ???
begleiteten ihn aus dem Clubhaus und den Wilshire Boulevard entlang bis zum Paseo Place.
Die Straße war leer, als sie nach der Kirche einbogen. Sie kamen bei der Wohnanlage an und gingen die Stufen hinauf.
In der Wohnung gleich beim Eingang, wo Mrs. Boggle wohnte, hörten sie Wasser laufen und Geschirr im Spülbecken klap-pern.
»Dem Himmel sei Dank, daß dieses Weib manchmal auch etwas zu essen braucht«, sagte Prentice. »Sonst wären wir nicht eine Sekunde lang unbeobachtet.«
Peter lachte. »Man begegnet ihr hier ziemlich oft, scheint mir.«
»Die geborene Wichtigtuerin und eine fürchterliche Klatschbase«, sagte Prentice. »Sie stellt die unverschämtesten Fragen.
Sie bekommt es sogar fertig, die Mülltonnen zu durchwühlen.
Mehr als einmal habe ich sie dabei ertappt. Und selbst wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wäre es ihr doch glatt zuzutrauen. Wie sollte sie sonst wissen, daß Miss Chalmers nur Tiefkühlkost ißt oder daß Mr. Hassells heimatlose Katzenhorde mehr als vierzig Dosen Katzenfutter die Woche braucht?«
Die drei ??? gingen hinter Prentice her zu seiner Wohnung, und er schloß die Tür auf.
»Bitte jetzt nichts anfassen«, warnte Justus. Er zog eine kleine Lupe aus der Tasche und ging
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