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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler
Autoren: M. V. Carey
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hat«, erklärte Peter. »Sie ist voller phantastischer Möbel und Silberzeug, und außerdem steht da eine Truhe voller Geld!«
    »Mach keine Witze!«
    »Du, das ist ernst«, schaltete sich Justus ein. »Ich habe noch nie einen solchen Raum gesehen, außer im Museum. Dort unten kannst du deine Kamera besser einsetzen, Bob.«
    Bob grinste.
    »Wir müssen all diese Dinge in Francesca Fontaines Suite im Bild festhalten«, fuhr Justus fort. »Die Möbel und das Silber und die Gemälde – besonders die Gemälde. Ich könnte schwören, daß ich eines davon schon einmal gesehen habe. Es war vor kurzer Zeit in einer Zeitung. Ich glaube, das Bild war als gestohlen gemeldet worden.«
    Die beiden anderen sahen ihn groß an. Peter sagte: »Du meinst, Burton ist ein Einbrecher und Dieb?«
    »Dafür liegt uns zur Zeit noch kein ausreichendes Beweismaterial vor«, erwiderte Justus. »Nehmen wir diese Truhe mit dem Geld. Würde ein Einbrecher so viel Bargeld bei sich aufbewahren? Einer, der mit Diebesbeute Geschäfte macht, würde dagegen große Mengen Bargeld brauchen. Könnte Burton ein Hehler sein?«
    Justus stand auf und sah zum Speisenaufzug hin. »Ich möchte eigentlich nicht noch einen Abstieg riskieren«, gab er bekannt.
    »Überlaß das nur mir«, sagte Bob. »Ich werde ein paar Fotos machen und gleich wieder heraufkommen. Nun will ich diese Schatzkammer doch mit eigenen Augen sehen.«
    Bob kletterte in den Speisenaufzug und machte sich an den Abstieg, wobei er die verknoteten Laken benutzte, um es leichter zu haben. Er verschwand durch die Tür im darunter-liegenden Stockwerk, und Peter schritt nervös auf und ab.
    Justus setzte sich mit angezogenen Knien wieder hin und sah starr geradeaus. Er bearbeitete seine Unterlippe, und nach einiger Zeit sagte er: »Aha, jetzt geht mir ein Licht auf!« Peter blieb stehen. »Was denn?« Justus begann leise zu sprechen, und dabei starrte er noch immer vor sich hin, als sehe er sich einen Film an.
    »Stell dir vor, es ist der vierte Juli, unser Nationalfeiertag«, sprach er. »Wenn du wie Ted fünf Jahre alt wärst und die Parade käme gerade vorbei und alle wären aufgeregt und voll-auf beschäftigt – viel zu beschäftigt, um auf dich aufzupassen – was würdest du dann tun?«
    Peter hob die Brauen. »Etwas Verbotenes wohl.«
    »Genau«, erwiderte Justus. »Würdest du etwa die Mermaid-Galerie erkunden? Nehmen wir an, du gehst ganz leise die Treppen vom Innenhof hoch, und du schaust in die Galerie, und Clark Burton ist nirgends zu sehen. Du sagst dir vielleicht, er wird wohl draußen auf der Straße sein wie alle anderen auch, um sich den Festzug anzusehen. Du gehst also in die Galerie, und zwar unter der Lichtschranke am Eingang hindurch, ohne sie zu unterbrechen. Tiny kommt mit, um dich zu beschützen.
    Du streifst durch die Galerie und schaust dir all die schönen Dinge an. Und du bemerkst eine Tür, die du noch nie gesehen hast, eine Tür im Küchenbereich. Ja, so muß es sein – hinter der Theke in der Kochnische. Dort ist ein Besenschrank, hinten an der Wand. Und dahinter verbirgt sich die Tür zum Hotel. Oder vielleicht läßt sich der ganze Besenschrank aus der Wand schwenken, und ein Gang führt direkt in die Prinzessinnen-Suite.
    Nun haben wir zwei Möglichkeiten. Vielleicht war Burton an diesem Morgen in der Prinzessinnen-Suite und hatte die versteckte Tür offengelassen. Niemand konnte diese Tür sehen, es sei denn, er ginge durch die Galerie, und das war unwahrscheinlich, solange draußen die Parade vorbeizog. Und Burton war achtlos geworden.
    Wenn er nun aufblickte und Ted sah, der zu ihm hereinschaute, war ihm sofort klar, daß Ted die Schatzkammer gesehen hatte.
    Vielleicht war Burton auch in seiner Wohnung und ging gerade zurück in die Galerie, um zu sehen, wie Ted in die Schatzkammer spähte. Wäre er da nicht empört und maßlos wütend?
    Was würde dann geschehen? Würde Burton sich auf Ted stürzen, und würde Ted davonlaufen? Angenommen, Ted flitzte um den Sockel der Nixenfigur herum, und die Nixe fiel zu Boden und zerbrach. Oder aber der Hund hatte Burton angesprungen und dabei die Statue umgestoßen. Wie es auch dazu kam, jedenfalls fiel die Figur herunter und traf Tiny. Der Schock tötete den Hund.
    Inzwischen konnte Ted an der Hintertür angelangt sein. Burton ließ hier oft den Riegel offen, also hätte nichts Ted daran gehindert, die Tür zu öffnen und wegzulaufen. Aber wenn Ted zurücksah zu dem reglosen Hund und der zerschlagenen Figur, was würde
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