Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins
Autoren: Robert Arthur
Vom Netzwerk:
Zufahrt zum Canyon überwacht, dass er den Vorfall überhaupt nicht bemerkt hatte.
    Im hohen Gras suchte die Schwarzbart-Bande noch immer das Feurige Auge, als die vier Jungen den Lastwagen erreicht hatten und schleunigst hinten aufstiegen. »Patrick! Schnell fort!«, rief Justus. »Nichts wie weg hier!«
    Patrick fragte nicht lange. Der Motor heulte auf, und schon donnerten sie die enge Straße talwärts.
    Eine Unterhaltung kam nicht auf. Sie waren vollauf damit beschäftigt, sich festzuhalten, wenn der Lastwagen schwankend und rüttelnd in die Kurven ging. Der Verkehr war schwach, und sie legten die Strecke zum Schrottplatz in Rekordzeit zurück. Nachdem Patrick durch das offen stehende Tor in den dunklen Hof gefahren war, stiegen sie niedergeschlagen ab. Die Spaten, den Metalldetektor und natürlich das Feurige Auge – alles hatten sie zurücklassen müssen.
    »So ist das«, seufzte Peter. »Da stehen wir nun.«
    »Sie haben uns doch noch überlistet«, sagte Bob.
    »Es scheint so«, bemerkte Justus.
    »Es scheint so?«, wiederholte Gus. »Was heißt hier ›scheint so‹, Justus?«
    »Ich hatte gehofft, sie würden den Rolls-Royce beobachten«, meinte Justus. »Nun, da waren sie schlauer. Sie haben stattdessen beim Haus gewartet. Aber mein Instinkt sagte mir, dass besondere Vorsichtsmaßnahmen nötig sein könnten. Und tatsächlich – Bob, leuchte mal hierher.« Bob richtete den Schein seiner Taschenlampe auf Justus. Just hatte den Arm ausgestreckt – auf der Handfläche funkelte ein leuchtender roter Stein.
    »Bitte sehr – das echte Feurige Auge«, sagte Justus. »Was ich da weggeworfen habe, war die Imitation, die uns Dreipunkt dagelassen hatte. Wie ich schon sagte – ich hatte so eine Ahnung und steckte das Ding ein. Als ich mich bückte, um das Kästchen und den Stein aufzuheben, habe ich einfach einen kleinen Austausch vorgenommen.«
    »Just, du bist ein Genie!«, sagte Bob.
    »Das muss ich auch sagen«, stimmte Gus zu. »Die hast du wirklich reingelegt.«
    »Na, und ob!«, rief Peter.
    Und da ließ sich hinter ihnen eine Stimme vernehmen – gelassen, kalt und Furcht einflößend.
    »Und mir «, sprach sie, »wird das Feurige Auge nun gehören, junger Mann. Bitte, gib es mir.«
    Ehe sie noch richtig begriffen, woher die Worte kamen, ging die Laterne vor dem Büro an – der Hof war hell beleuchtet. Ein hochgewachsener, magerer Mann, der ungesehen neben dem Bürohäuschen gestanden hatte, trat vor und streckte die Hand aus.
    Es war Dreipunkt. In der anderen Hand schwenkte er leicht seinen Stock mit der Degenklinge.
    Die Jungen starrten ihn nur an. Zum Sprechen waren sie zu überrumpelt.
    »Weglaufen hat keinen Sinn!«, sagte er und hob den Stock. Die Hand war immer noch ausgestreckt. »Schön«, meinte er dann. »Ich warte weiter. Ich habe den ganzen Abend lang gewartet. Euer Plan, diesen auffallenden Rolls-Royce mit Puppen als Insassen loszuschicken, war sehr amüsant – leider funktionierte er nicht. Ich war aber überzeugt, dass ihr diese Ganoven mit ihren falschen Bärten und ihrem Geschwätz von einer Augustus-Büste überlisten würdet. Ich habe früh genug erkannt, dass die Büsten eine falsche Fährte markieren sollten – und das habe ich ihnen auch gesagt. Ich kombinierte, dass ihr auf der richtigen Spur wart. Nun habt ihr den Stein. Gebt ihn her.«
    Bob wusste, dass es jetzt aus war. Aus und vorbei. Jetzt mussten sie das Feurige Auge aufgeben.
    Aber Justus zögerte noch. In seiner flachen Hand ruhte der rote Stein. Er schluckte, dann sprach er.
    »Mr Rhandur«, sagte er, »sind Sie vom Tempel der Gerechtigkeit in Pleshiwar?«
    »Das bin ich, junger Mann«, erwiderte Dreipunkt. »Meine Aufgabe ist die Verbindung zur Außenwelt. Seit fünfzig Jahren sind wir, meine Vorgänger und ich, auf der Suche nach diesem Stein, damit unsere Gottheit der Gerechtigkeit künftig wieder über Gut und Böse urteilen kann. Der Stein war von einem abtrünnigen Tempelbediensteten, der seine enthüllende Macht zu fürchten hatte, unrechtmäßig verkauft worden. Jener Mann teilte das Los all derer, die den Stein stehlen. Gebt ihn nun mir, ehe auch ihr diese Folgen zu spüren bekommt.« Bedeutungsvoll hob er den Stockdegen.
    Justus rührte sich immer noch nicht. »Der Stein ist jetzt geläutert«, sagte er. »Er kann gefunden, als Geschenk empfangen oder gekauft werden, aber er darf nicht geraubt oder gestohlen werden. So ist es überliefert. Ich habe ihn gefunden, also kann mir nichts geschehen. Und hier –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher