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Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins
Autoren: Robert Arthur
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und fragte mich aus, und da Mr August tot war, fand ich nichts dabei, dem Reporter seinen wirklichen Namen zu nennen und ihm das wenige, was ich sonst noch wusste, zu erzählen. Und hier steht nun alles drin – jedermann könnte es gelesen haben.«
    Die vier Jungen sahen sich den Zeitungsausschnitt an. Die Überschrift lautete: »Geheimnisumwitterte Persönlichkeit in abgelegener Villa am Mittags-Canyon verstorben«.
    Justus überflog den Artikel. Er erfuhr daraus, dass Mr Horatio August unter dem Namen Harry Weston vor etwa zwanzig Jahren nach Hollywood gekommen war, nachdem er lange Zeit in Westindien gelebt hatte. Er war damals offensichtlich recht wohlhabend gewesen, sein Vermögen hatte er in jungen Jahren mit Handelsgeschäften in der Südsee und im Orient erworben.
    Er hatte am Mittags-Canyon, in den Bergen nördlich von Hollywood, ein großes Haus gekauft und dort ganz zurückgezogen gelebt. Nur zwei Hausangestellte betreuten ihn. Er hatte keinerlei geselligen Umgang und begnügte sich damit, seine Sammlung von alten Uhren und Büchern – insbesondere alte lateinische Exemplare – zu ergänzen. Auch die Werke von Sir Arthur Conan Doyle hatte er in allen Ausgaben gesammelt, deren er habhaft werden konnte. Als Junge hatte er einst in England den berühmten Autor kennengelernt, und er war ein begeisterter Verehrer des von Doyle erdichteten Detektivs Sherlock Holmes.
    Er hatte unter seinem angenommenen Namen ein ruhiges Leben geführt, bis er nach kurzer Krankheit starb. Ins Krankenhaus zu gehen, lehnte er ab; er sagte, er habe sich vorgenommen, friedlich im eigenen Bett zu sterben, und das wolle er nun tun.
    Er war ein hochgewachsener Mann mit buschigem weißem Haar gewesen. Fotografieren ließ er sich nie. Die einzigen Verwandten, von denen seine Umgebung wusste, lebten in England. Nach seinem Tode entdeckte der Arzt, der den Totenschein ausstellte, an seinem Körper viele alte Narben von Messerstichen – offenbar Spuren von Jugendabenteuern, über die er Stillschweigen bewahrt hatte. Und sonst war über seine mysteriöse Vergangenheit nichts zu erfahren.
    »Phantastisch!« Peter holte tief Luft. »Das war wirklich eine – eine geheimnisumwitterte Persönlichkeit!«
    »Messerstiche!«, sagte Gus. »Er muss ein recht abenteuerliches Leben geführt haben. Ob er wohl mal Schmuggler war?«
    »Er musste sich vor jemandem verbergen«, fiel Bob ein. »Das ist ganz klar. Erst tauchte er in Westindien unter, dann bekam er anscheinend Angst, man könne ihn dort aufspüren, und so kam er hierher und verkroch sich im Mittags-Canyon. Wahrscheinlich sagte er sich, dass er in der Nachbarschaft von Hollywood und Los Angeles, wo es sowieso eine Menge komischer Leute gibt, nicht auffallen würde.«
    »Immerhin«, ergänzte Justus, »starb er friedlich in seinem Bett. Aber wenn er sich das extra vorgenommen hatte, so deutet es doch darauf hin, dass er sich vor einem gewalttätigen Feind fürchtete – vielleicht vor einem Mann mit dunkler Haut und drei tätowierten Punkten auf der Stirn.«
    »Halt mal!«, rief Gus. »Gerade fällt mir etwas ein – es geschah vor vielleicht zehn Jahren, als ich noch ganz klein war …« Mit zusammengezogenen Brauen versuchte er sich zu erinnern. »An einem Abend nach dem Zubettgehen hörte ich unten im Haus Stimmen – mein Vater sprach mit einem Mann. Plötzlich wurde Vater laut. Er sagte: ›Ich erkläre es Ihnen doch, ich weiß nicht, wo mein Onkel ist! Soviel uns bekannt ist, lebt er schon lange nicht mehr. Und wenn er noch am Leben ist, könnte ich Ihnen nicht sagen, wo er sich aufhält – nicht einmal für eine Million Pfund.‹ Ich war hellwach geworden. Ich stieg aus dem Bett und ging zum Treppenhaus. Unten in der Diele stand mein Vater mit einem fremden Mann. Der Fremde sagte etwas, was ich nicht hören konnte, und mein Vater antwortete: ›Mir ist es gleichgültig, wie viel es Ihnen bedeutet. Von einem Feurigen Auge habe ich nie etwas gehört. Und von meinem Onkel weiß ich auch nichts. Gehen Sie jetzt und lassen Sie mich zufrieden!‹ Als Vater das gesagt hatte, verbeugte sich der große Mann und wandte sich um. Dabei schaute er auf und sah mich, aber er tat, als sei ich nicht da. Er nahm seinen Hut, machte noch eine Verbeugung und ging hinaus. Vater sprach nie über diesen Besuch, und ich fragte nicht danach, weil ich wusste, dass er böse werden würde – schließlich hatte ich gehorcht, während ich im Bett liegen sollte. Aber«, Gus dämpfte seine Stimme, »aber der Mann,
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