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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch
Autoren: M. V. Carey
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gesprochen habt«, sagte Conklin. Er sah Justus scharf an. »Da hat dich also einer mit der Vogelscheuche verwechselt, wie?
    Aber so siehst du doch gar nicht aus.«
    »Ich kam gerade durch ein Maisfeld«, berichtete Justus. »Die Person, die sich getäuscht hatte, konnte mich nicht deutlich sehen.«
    »Leuchtet mir ein«, meinte Conklin.
    »Wie sah denn Ihre Vogelscheuche aus?« fragte Bob.
    Conklin runzelte die Stirn. »Ach, etwa von mittlerer Größe.
    Vielleicht einssiebzig oder einsfünfundsiebzig. Mager. Hatte einen schwarzen Hut auf und einen hellen Kittel an. Das Gesicht konnte ich nicht genau erkennen, es war wie ein Fleck. Aus den Ärmeln schauten Strohbüschel heraus. Daran merkte ich, daß es eine Vogelscheuche war.«
    Conklin trank seine Tasse aus und stand auf. »Ich mische mich nicht in Dinge ein, die mich nichts angehen«, sagte er, »undvielleicht solltet ihr Jungen auch die Finger davon lassen.
    Diese Vogelscheuche war mir irgendwie widerlich. Warum laßt ihr das Ganze nicht auf sich beruhen?«
    Die Jungen sagten darauf nichts, und Conklin verließ das Lokal.
    Justus schaute Bob und Peter listig an. »Wollt ihr nun die Sache auf sich beruhen lassen?«
    »Und wie gern! Nur läßt du uns nicht«, schnaubte Peter. »Also ziehen wir los. Das gibt eine lange Radfahrt bis hinauf zum Maisfeld.«
    Die drei Jungen nahmen ihre Fahrräder aus dem Ständer vor dem Café, und bald darauf radelten sie auf der Küstenstraße nach Norden. Dann bogen sie in die Chaparral Canyon Road ein und arbeiteten sich die Steigung hoch.
    Als sie zu der Stelle kamen, wo Rock Rim Drive nach rechts abzweigte, hielt Peter an und wartete, bis Bob und Justus nachgekommen waren.
    »Gehen wir durchs Maisfeld wie heute früh?« fragte er.
    »Ich möchte Dr. Woolley heute nicht noch einen zweiten Schrecken einjagen«, sagte Justus. »Schaut mal, da vorn. Ist da nicht ein Feldweg, der quer durch das Radford-Gelände verläuft und dann bergab zum Maisfeld führt?«
    »Auf einem Feldweg könnten wir Dr. Woolley aber auch erschrecken«, wandte Bob ein.
    »Immerhin sieht es dann nicht so aus, als ob wir uns anschlei-chen«, sagte Justus. Er fuhr auf der Chaparral Canyon Road voraus bis zu der Stelle, wo ein unbefestigter Fahrweg das Radford-Gelände durchquerte. Von hier aus konnten die Jungen auf halber Höhe am Hang die Scheune sehen, wo Woolley an seinen Forschungen arbeitete. Links von der Scheune, ein Stück weiter oben am Hang, stand das Gewächshaus, das die brodelnde, pulsierende Ameisenkolonie beherbergte. Hinter dem Gewächshaus erstreckte sich eine Reihe Eukalyptusbäume quer zum Berghang. Bei dieser Baumreihe endete der Weg.
    Justus blickte den Chaparral Canyon entlang. Er sah ein stil-volles, L-förmig gebautes weißes Haus mit rotem Ziegeldach.
    In dem Winkel zwischen den beiden Flügeln des Gebäudes war ein Schwimmbecken auf einer großen Terrasse angelegt.
    Das Haus war von gepflegten, samtigen Rasenflächen umgeben.
    Auf der anderen Straßenseite, gegenüber der eleganten Villa, stand ein eigenartiger, fensterloser Bau, ganz aus Beton.
    »Das Mosby-Museum«, sagte Peter. »Das ist ja ein irrer Klotz.
    Und das hier ist auch ein irrer Platz für ein Museum, oben in den Bergen.«
    »Es war Mosbys Wohnhaus, als der Mann noch lebte«, erklärte Justus. »Hier oben wohnen viele reiche Leute. Das Gebäude ist immerhin zweckmäßig. Da es eine wertvolle Kunstsammlung enthält, ist es ein großer Vorteil, daß es keine Fenster hat. Es ist absolut sicher.«
    »Aber scheußlich«, entgegnete Bob. »Ich möchte wetten, die Radfords waren hell entsetzt, als es gebaut wurde!«
    Nun schoben die Jungen ihre Räder den staubigen Feldweg hinunter zu den Eukalyptusbäumen. Sie redeten nicht mehr.
    Alle drei dachten wieder an Charles Woolley, wie sie ihn erlebt hatten, rasend vor Wut und in drohender Haltung.
    Als sie die Bäume erreicht hatten, konnten die Jungen die Vogelscheuche und das Maisfeld sehen. Sie ließen ihre Fahrräder stehen, gingen hinunter zu der hölzernen Umzäunung des Feldes und sahen sich die Vogelscheuche genau an.
    Beine hatte das Ding nicht. Es war mit einem Pfahl an den Zaun genagelt. Ein zweiter Pfahl, der rechtwinklig zum ersten befestigt war, bildete die Arme. Die Vogelscheuche trug einen schwarzen Hut, eine verblichene Cordjacke, in deren Ärmel Stroh gestopft war, und alte graue Arbeitshandschuhe. Der Kopf war ein strohgefüllter Jutesack, der am Hals mit Schnur zusammmengebunden war. Als Augen waren schwarze
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