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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset
Autoren: Henriette Wich
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Kopf. Höflichkeit schien ein Fremdwort für diese Tessa zu sein. Dann eben nicht! Sie musste ja nicht mit jedem am Set dick befreundet sein. Marie winkte Markus zu, dem netten Lichttechniker, und ging zu ihm hinüber.
    Kim und Franzi waren immer noch sauer auf Marie. Sie nippten an ihren Gläsern und bewunderten ihre Stars sehnsüchtig aus der Ferne. Alle hatten Spaß und lachten. Helmut Grevenbroich war besonders gut gelaunt. Er wurde von hübschen Schauspielkolleginnen umringt und sprühte vor Charme.
    Kim musste grinsen. »Jetzt wissen wir wenigstens, von wem Marie ihr Flirt-Gen geerbt hat.«
    »Allerdings«, sagte Franzi mit Grabesstimme. Plötzlich jubelte sie los: »Da ist ja Sylvie!«
    Die Schauspielschülerin hatte sie im selben Moment entdeckt. »Franzi, Kim, hallo! Wie geht’s? Stellt euch vor, ich hab meine erste Nebenrolle ergattert. Ich darf die Leiche spielen!«
    »Oh ... die Leiche ...«, sagte Kim.
    Sylvie prustete los. »Keine Angst, ich werde nicht stundenlang unter Wasser liegen. Für solche Fälle gibt es ein Double, eine Stoffpuppe, die erst im letzten Moment gegen den Schauspieler ausgetauscht wird.«
    »So was Ähnliches hab ich mir schon gedacht«, sagte Kim fachmännisch.
    Franzi nutzte die Gelegenheit, dass Sylvie schon mal hier war, und zeigte unauffällig auf einen braun gebrannten, sportlichen Typen Mitte dreißig, der durch seine auffälligen Gesten und sein lautes Lachen auffiel. »Kennst du den?«, raunte sie Sylvie zu.
    »Hardy?« Sylvie nickte. »Natürlich. Das ist der Regisseur der Vorstadtwache. Kommt, ich stelle ihn euch vor.« Bevor Kim und Franzi wussten, wie ihnen geschah, standen sie schon vor Hardy. »Hi!«, sagte Sylvie. »Das sind Kim und Franzi. Wir kennen uns aus Berlin. Die beiden haben zusammen mit Marie, der Tochter von Helmut, einen Detektivclub, Die drei!!!.« »Ach ja, Helmut hat mir davon erzählt.« Hardy gab ihnen flüchtige Küsschen auf die Wangen. »Willkommen am Set! Wir duzen uns hier alle, das ist einfacher. Wenn ihr Fragen habt: Ich hab immer ein offenes Ohr.« Er ließ wieder sein lautes Lachen hören.
    Kim räusperte sich. »Wir können gerne bei den Kostümen, der Maske oder beim Licht helfen«, bot sie an und erzählte von ihren Erfahrungen aus Berlin.
    Hardy hörte lächelnd zu, wurde aber zunehmend unruhiger. »Schön, schön. Das müsst ihr mit Sandra, der Maskenbildnerin, besprechen, okay? Sorry, aber jetzt muss ich mich um die erste Kameraeinstellung kümmern.« Er lief im Eilschritt auf Tessa zu.
    Kim und Franzi waren enttäuscht. Sie wollten gerade Sylvie nach Sandra fragen, da joggte eine hübsche Brünette in die Kulisse hinein. Sie trug eine schwarze Laufhose und ein pinkfar-benes Shirt, das ihren durchtrainierten Oberkörper betonte. Franzi strahlte. Das war Donna Weidemann, ihre Lieblingsschauspielerin! Besonders toll fand sie Donna in ihrer Rolle als engagierte Tierärztin in Südafrika. Auf der Homepage der Schauspielerin hatte Franzi gelesen, dass Donna früher Krankenschwester gewesen war. Deshalb wirkte sie als Tierärztin auch so authentisch. Donna war mit 34 Jahren ein großer TV-Star, und jetzt stand Franzi nur fünf Meter von ihr entfernt. Sie musste sie einfach um ein Autogramm bitten. Doch sie kam nicht mehr dazu, weil Donna mit einem Aufschrei zu einer jüngeren, zierlichen Blondine rannte. Die Blondine schnappte nach Luft. Dann kreischten beide Frauen laut und fielen sich lachend um den Hals.
    »Naomi! Das glaub ich jetzt nicht. Du hier?«, rief Donna aus. Die Blondine kicherte. »Ja, ich bin’s wirklich. Mensch, ist das eine Überraschung! Wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Das muss mindestens ein Jahr her sein.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du auch dabei bist«, sagte Donna. »Erzähl, welche Rolle hast du?«
    Naomi strahlte ihre Kollegin an. »Ich soll ab dieser Folge Hauptkommissar Brockmeier als junge Kommissarin unterstützen.«
    »Gratuliere!« Donna klatschte in die Hände. »Ich freu mich so für dich. Ich spiele leider nur in dieser Folge mit, als ältere Schwester des Mordopfers.«
    »Von wegen nur!«, widersprach Naomi. »Du hattest doch auch schon früher tolle Gast-Auftritte in der Vorstadtwache .«
    Die anderen Gespräche am Set verstummten. Alle teilten mit Donna und Naomi den ergreifenden Augenblick des Wiedersehens.
    Marie, die neben Kim und Franzi geschlüpft war, flüsterte: »Endlich mal zwei Schauspielerinnen, die keinen Zickenkrieg führen und sich gegenseitig unterstützen!«
    Kim nickte. Dann
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