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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset
Autoren: Henriette Wich
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begeistert.
    Franzi nickte mechanisch wie der Wackeldackel ihrer Oma, der einen Ehrenplatz auf der Ablage im Auto hatte. »Das ist eine tolle Chance für dich. Gratuliere!«
    Marie schwieg beleidigt. Eigentlich hatte sie mit einer zweiten Runde Saft auf die große Neuigkeit anstoßen wollen. Darauf würden ihre Freundinnen wohl verzichten müssen.
    Da räusperte sich Tom Ring. »Entschuldigt bitte! Kim, Franzi, ihr seid natürlich am Set jederzeit willkommen. Ihr dürft zusehen, sooft ihr möchtet.«
    »Echt?« Franzis Mundwinkel wanderten sofort nach oben. »Ich hab übrigens schon mal als Lichttechnikerin ausgeholfen, beim Sommerfestival Junge Bühne in Berlin.«
    Kim nickte eifrig. »Und ich war dort Kostüm- und Maskenbildnerin. Also falls mal Not am Mann sein sollte, oder an der Frau ...« Kim wurde verlegen. »Wir helfen gerne aus.« »Gut zu wissen«, sagte Helga Meister.
    »Die drei !!! am Filmset!«, rief Marie. »Das wird genial.«
    Die Detektivinnen klatschten sich gegenseitig ab. Jetzt waren alle rundum glücklich.
    »Interessiert es euch gar nicht, worum es in der Folge gehen wird?«, fragte Maries Vater.
    »Doch, klar!«, sagte Marie. »Erzähl!« Ungeduldig zupfte sie an seinem Hemd.
    Herr Grevenbroich schüttelte den Kopf. »Das soll Tom machen. Er hat das Drehbuch geschrieben. Kompliment übrigens, Tom! Ich finde, es ist dein bestes Drehbuch.«
    Tom Ring lächelte geschmeichelt. »Freut mich, dass es dir gefällt. Also: Der Krimi spielt am Hafen. Helmut alias Hauptkommissar Brockmeier muss einen Mord im Drogenmilieu aufklären. Eine Drogendealerin wird samt Auto tot aus dem Hafenbecken gefischt. Ich muss euch schon mal vorwarnen: Die ›Leiche‹ wird richtig gruselig aussehen.«
    Über Maries nackte Schultern lief eine Gänsehaut. In dem Thriller, den sie in den letzten Sommerferien verschlungen hatte, kam auch eine Wasserleiche vor. Die Beschreibung war der reinste Horror: Gesicht und Körper aufgedunsen, hervorquellende Augen, Haare und Fingernägel, die sich bereits teilweise ablösten. Marie schüttelte sich vor Ekel.
    »Kein Problem! Wir wissen ja, dass die Leiche nicht echt ist.« Franzi klang betont munter. Nur Kim und Marie merkten, dass sie längst nicht so abgebrüht war, wie sie vorgab.
    Kim versuchte ihr Gruseln zu verdrängen, indem sie überlegte, wie aufwendig es wohl sein mochte, jemanden in der Maske so perfekt zu schminken, dass er wie ein Toter aussah.
    Tom Ring erzählte inzwischen weiter: »Marie wird mit anderen Komparsen eine sensationslustige Passantin am Tatort sein. Sie soll mit ihrem Handy Fotos von der Leiche knipsen, bis sie von der Polizei weggedrängt wird.«
    »Cool!«, sagte Marie. »Das kriege ich hin.« Sie tastete nach dem Handy in ihrer Tasche, eins der großzügigen Geschenke ihres Vaters mit Touchscreen, GPS, Internet und allen Schikanen. Ein Leben ohne dieses Teil konnte sie sich überhaupt nicht mehr vorstellen. Von daher war sie die perfekte Besetzung für die Rolle.
    »Zum ersten Mal stehe ich zusammen mit meiner Tochter vor der Kamera«, sagte Helmut Grevenbroich stolz. »Darauf müssen wir anstoßen. Ich hab eine Flasche extraguten Rotwein aufgemacht. Und für euch wieder einen Passionsfruchtsaft?«
    »Das wäre super«, sagte Kim. »Warten Sie, ich helfe Ihnen.« Kurz darauf klirrten sechs Gläser aneinander. Helga und Tom lobten den ausgezeichneten Wein und fingen an, über technische Details der Dreharbeiten zu plaudern. Marie unterdrückte ein Gähnen. Eine Weile hörten die drei !!! noch höflich zu, dann ließen sie die Erwachsenen allein und zogen sich in Maries Zimmer zurück.
    Marie ließ sich in die Polster ihres gemütlichen Sofas sinken. »Kneift mich mal! Ich kann’s immer noch nicht glauben ... autsch! Doch nicht so fest, Franzi!«
    »Ich kann auch noch fester zwicken«, sagte Franzi ungerührt. »Oder sollen wir dich durchkitzeln?« Kim setzte eine unschuldige Miene auf.
    »Nein, nicht!«, protestierte Marie, da stürzten sich ihre Freundinnen schon kreischend auf sie. Marie hatte nur eine Chance, die Kitzelattacke zu überstehen. Sie strampelte so lange mit Armen und Beinen, bis sie sich endlich befreit hatte. »Das reicht«, keuchte sie. »Ich hab’s begriffen. In zwei Wochen spiele ich bei der Vorstadtwache mit. Und ihr seid dabei, um mir die Daumen zu drücken.«
    »Falls wir nicht gerade mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt sind«, schränkte Franzi ein. »Zum Beispiel mit dem Licht oder den Kostümen.«
    Kim setzte sich neben
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