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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset
Autoren: Henriette Wich
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halte das nicht aus. Ich klettere rauf zu ihr!«, raunte Franzi Kim und Marie entschlossen zu.
    Franzi hatte sich gerade in Bewegung gesetzt, als plötzlich eine Männerstimme rief: »Schatz, ich bin hier bei dir!« Professor Boden stolperte durch den knöcheltiefen Sand, ließ seine schwarze Arzttasche fallen und warf sich vor dem Holzturm auf die Knie. »Ich liebe dich, Naomi! Du bist mein Leben. Naomi, meine Sonne, mein Mond, mein Stern! Verzeih mir, dass ich so gemein zu dir war. Bitte, komm zu mir herunter.« Er schluchzte auf. Marie hatte noch nie einen Mann so heftig weinen sehen.
    Die Schauspielerin trat zögernd an den Rand des Turms. »Friedrich.«
    »Naomi!«
    Der Arzt sprang auf und rannte hinüber zum Turm. Naomi rannte die schmale Holztreppe hinunter. Auf der letzten Stufe stürzte sie in die Arme ihres Mannes. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn. »Ich liebe dich! Keine Angst, ich wollte nicht springen. Und ich weiß jetzt, dass du nur das Beste für mich willst. Ich möchte die Zeit, die mir noch bleibt, mit dir verbringen ...«
    »Die Zeit, die dir noch bleibt? Was redest du da?«
    Naomi verbarg ihren Kopf an der Schulter des Professors. »Dass ich wahrscheinlich bald sterben muss. Ich glaube, ich habe einen Gehirntumor. Die Symptome sind ziemlich eindeutig. Aber ich möchte mich trotzdem untersuchen lassen. Vielleicht gibt es ja doch noch eine klitzekleine Hoffung.« »Was ... was ... warum hast du mir nichts davon erzählt?«, stammelte ihr Mann.
    Naomi antwortete unsicher: »Ich dachte, du würdest mich nicht ernst nehmen. Du würdest es als albernes Wehwehchen abtun.« »Schatz, Liebes!« Der Professor presste Naomi fest an sich. »Natürlich nehme ich dich ernst! Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Aber du zitterst ja. Du bist viel zu dünn angezogen. Komm, nimm meine Jacke!« Liebevoll streichelte er Naomis Wangen und flüsterte: »Ich will dich nicht verlieren!«
    »Ich dich auch nicht!«
    Naomi und Friedrich küssten sich leidenschaftlich. Während sie dicht aneinandergeschmiegt dastanden und ihre Lippen miteinander verschmolzen, heulte im Hintergrund eine Polizeisirene auf. Reifen quietschten vor der Hafenbar. Dann kamen Kommissar Peters und Polizeimeister Conrad angerannt. Sie richteten ihre grellen Taschenlampen auf das Paar, sahen ihre verheulten Gesichter und daneben die drei !!!, wie zu Salzsäulen erstarrt und mit vor Schreck geweiteten Augen.
    »Sind wir ... sind wir zu spät?«, stammelte der Kommissar. »Es ging nicht schneller«, keuchte Polizeimeister Conrad, während er hektisch mit der Taschenlampe die Kaimauer absuchte. »Wir waren erst bei der Hauptanlegestelle und ...«
    Marie fühlte sich, als würde sie aus einem Albtraum aufwachen. »Nein, nein! Sie kommen genau richtig. Naomi hat es sich im letzten Moment anders überlegt.« Mit einem vielsagenden Blick deutete sie zum Turm.
    Der Kommissar verstand sofort. Er warf Naomi einen besorgten Blick zu, die trotz Jacke am ganzen Körper zitterte und mit den Zähnen klapperte. Als er ihre nackten Füße entdeckte, die knöcheltief im Sand steckten, sagte er energisch: »Ich rufe jetzt einen Notarzt.«
    »Aber ich bin selbst Arzt.«, widersprach der Professor.
    Doch Kommissar Peters hatte bereits das Handy am Ohr. »Nur zur Sicherheit. Hallo? Hier spricht Kommissar Peters. Ein Rettungswagen zur Hafenbar, unten am Strand. Eine Frau im Schockzustand, völlig unterkühlt. Vielen Dank!« Er steckte das Handy weg und musterte die Detektivinnen eindringlich. »Sagt mal: Woher wusstet ihr eigentlich von der Sache? Ihr seid doch nicht zufällig hier, oder? Habt ihr etwa schon wieder einen neuen Fall gelöst?«
    Die drei !!! grinsten. Dann sagte Marie stolz: »Ja, haben wir.« »Aber wir sind noch nicht fertig«, schränkte Kim ein. »Ein entscheidendes Detail fehlt uns leider.«
    Franzi nickte. »Wir müssen noch die Täterin überführen, die Naomi beinahe in den Tod getrieben hätte. Ihr Name ist Donna Weidemann und sie ...«
    Polizeimeister Conrad pfiff durch die Zähne. »Die berühmte Fernsehschauspielerin?«
    »Genau die«, sagte Marie.
    Naomi löste sich aus den Armen ihres Mannes und kam zu den Detektivinnen herüber. »Hier liegt ein Missverständnis vor. Donna ist meine beste Freundin, sie würde so was nie tun! Dazu kenne ich sie viel zu gut.«
    Marie seufzte. Sie hatte in ihrer Laufbahn als Detektivin die bittere Erfahrung machen müssen, dass Leute von ihren angeblich besten Freunden betrogen und
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