Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset
Autoren: Henriette Wich
Vom Netzwerk:
enttäuscht wurden. Jeder Mensch hatte eine dunkle Seite in sich. Beim einen blieb sie verborgen, beim anderen kam sie irgendwann zum Vorschein. »Vorhin hat doch dein Handy geklingelt«, sagte Marie zu Naomi. »Sieh bitte mal nach, wer dran war.«
    Achselzuckend löste Naomi ihr Handy vom Gürtel. »Na schön, ich weiß zwar nicht, was das bringen soll.« Sie schaltete das Handy an, gab die PIN ein und rief ihre Nachrichten ab. Dann schluckte sie. »Donna hat mir eine SMS geschickt.« Mit zitternden Fingern streckte Naomi den drei !!! das Handy hin. Aufgeregt beugten sie sich darüber.
    Hallo Naomi!
Tus nicht! Bitte!!! Das wollte ich nicht.
Ich bin schuld. Ich kann dir alles erklären.
Warte auf mich, ich komme zum Hafen.
LG, Donna
    Marie reichte das Handy an Kommissar Peters und Polizeimeister Conrad weiter. Nachdem sie Donnas SMS gelesen hatten, sahen sie die drei !!! fragend an.
    »Ich glaube, ihr müsst uns einiges erklären«, sagte Kommissar Peters.
    Franzi seufzte. »Das ist eine lange Geschichte. Fürs Erste muss die Kurzform reichen.« Sie erzählte von den seltsamen Vorkommnissen am Set und ihrem ersten falschen Verdacht. Bei der Gelegenheit entschuldigte sie sich bei Professor Boden, der sofort abwinkte und sich ebenfalls entschuldigte, weil er den Detektivinnen mit dem Rechtsanwalt gedroht hatte. Franzi berichtete von ihrem Verdacht mit dem Medikament im Smoothie und von Donna, die Naomi wahrscheinlich systematisch in den Selbstmord treiben wollte. Die Polizisten hörten atemlos zu.
    Am Schluss schlug Kommissar Peters die Hände über dem Kopf zusammen. »Ihr bringt mich noch zum Wahnsinn! Dieser Fall ist viel zu groß für euch. Ihr hättet uns viel früher einschalten müssen. Wisst ihr eigentlich, in welche Gefahr ihr euch da gebracht habt? Ihr ...«
    Die restlichen Vorwürfe gingen im Klingeln seines Handys unter. »Ja? Was gibt es denn jetzt schon wieder? ... Ah, ihr habt die Flasche sichergestellt. Und? ... Bitte komm auf den Punkt! Was war drin? ... Verstehe. Gute Arbeit, Leute, bis später!« Kommissar Peters steckte das Handy weg. »Das war die Spurensicherung. Sie haben Fingerabdrücke auf der Saftflasche gefunden und innen Reste eines pflanzlichen Beruhigungsmittels.« Er nannte einen komplizierten Namen, den die drei !!! noch nie gehört hatten.
    Professor Boden dagegen machte ein bestürztes Gesicht. »Was? Das war drin?« Er rannte zu seiner schwarzen Arzttasche, kippte den Inhalt in den Sand und durchwühlte die Arzneimittel. Nach einer Weile richtete er sich stöhnend auf. »Das Präparat fehlt! Donna muss es mir tatsächlich gestohlen haben. Und ich hab nichts davon gemerkt.« Er ging zu seiner Frau und legte den Arm um sie. »Das hätte böse ins Auge gehen können. Das Mittel ist zwar rein pflanzlich, aber bei deinem niedrigen Blutdruck und auf nüchternem Magen ... Du hattest einen Schutzengel dabei, mein Schatz. Was für ein Glück, dass du nur ohnmächtig geworden bist!«
    Naomi schmiegte sich ängstlich an ihn. Sie war wieder blass geworden und sah sehr zart und zerbrechlich aus.
    »Wo bleibt denn der Rettungswagen?«, schimpfte Polizeimeister Conrad.
    In dem Moment heulte die Sirene auf. Ein rot-weiß gestreifter Kastenwagen raste mit Blaulicht zur Hafenbar. Ein Notarzt und zwei Sanitäter sprangen heraus, holten eine Trage heraus und sprinteten auf die Gruppe zu. Sie betteten Naomi auf die Trage, hüllten sie in eine Rettungsdecke und fingen sofort an, sie zu untersuchen. Kurze Zeit später gaben sie grünes Licht. Bis auf einen leichten Schock fehlte Naomi nichts.
    »Wie geht es dir jetzt, Schatz?«, fragte Professor Boden, der neben der Trage stand und die Hand seiner Frau hielt.
    Naomi lächelte. »Gut. Nur ein bisschen müde und Kopfschmerzen. Mach dir keine Sorgen.«
    Der Professor flüsterte in ihr Haar: »Alles wird gut, du wirst sehen. Ruh dich hier noch ein bisschen aus, dann bringe ich dich nach Hause.«
    Die drei !!! und die Polizisten traten diskret zurück, um das Paar nicht zu stören.
    »Solltet ihr nicht auch längst zu Hause sein?« Kommissar Peters tippte auf seine Armbanduhr. »Es ist schon nach Mitternacht. Eure Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen um euch.«
    Marie schüttelte den Kopf. »Die wissen, dass wir am Hafen sind. Wir sollten ja eigentlich beim Dreh der Vorstadtwache dabei sein.« Wehmütig zeigte sie zur Hauptanlegestelle. Aus der Ferne konnte man die Scheinwerfer leuchten sehen. Bestimmt war die Hafenszene längst im Kasten – ohne Tina ...
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher