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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht
Autoren: Sabine Kalkowski
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zur Sturmvogel schafften. Hund zeigte wenig Begeisterung darüber, sich schon wieder auf ein schwankendes Gefährt zu begeben. Aber mit der Versicherung, dass es nur für eine kurze Zeit wäre sowie der Aussicht auf eine Wurst, wenn sie am Ziel sind, überredeten sie ihn dann doch.
    Die See war ruhig, und der Nebel lag wie Watte über dem Wasser. Max fing gerade an zu befürchten, sie hätten sich verirrt, als das Boot leise knirschend auf den Sand am Strand auflief. Mit vereinten Kräften zogen sie es aus dem Wasser und bedeckten es mit Zweigen. Der Mond stand noch hoch am Himmel, als sie müde und durchgefroren die Sturmvogel erreichten. Während Max, Anemone und Mimbelwimbel sich an einem Krug heißem Gewürzwein wärmten (und Hund sich mit seiner Wurst vergnügte), erzählte ihnen Dreifuß, was in Altseeburg geschehen war, seit sie die Sturmvogel vor so vielen Wochen verlassen hatten.
    Er berichtete vom Überfall auf die Stadt, dem Drachen und den Windreitern, die aus den Wolken gekommen waren und mit Feuer die meisten Bewohner aus der Stadt getrieben hatten. Und wie die Stadt dann von den Gesetzlosen und Räubern besetzt worden war.
    Die Bewohner waren nach und nach zurückgekehrt, und es war wieder Normalität eingekehrt, halbwegs zumindest. Der alte Zauberer hatte sich mit seinem fliegenden Haus auf dem Marktplatz vor dem Rathaus niedergelassen. Nur selten ließ er sich blicken.
    Die Einwohner litten unter der Besatzung, wurde ihnen doch kaum etwas von ihren Einkünften gelassen. Wer sich weigerte, wurde erst bedroht, dann verprügelt und schließlich aus der Stadt geworfen. Aber sie waren noch weit von einem Aufstand entfernt. Wie sollten sie auch gegen die Übermacht des fliegenden Heeres und des Gesindels ankommen? Im Moment tobte immer noch die Schlacht um die Burg und die heilige Grotte. Die Garde hatte sich in der Burg verschanzt und hielt sie. Der alte Zauberer war hier noch keinen Schritt weiter gekommen. Vor wenigen Tagen hatte sich dann plötzlich ein Teil der Windreiter gegen den Zauberer gewandt. Es gab einen richtigen Aufruhr, und eine Zeit lang sah es so aus, als würden sie den Zauberer besiegen können, aber es waren zu wenige gewesen, und sie saßen jetzt eingesperrt im Rathaus.
    Max, Anemone und Mimbelwimbel sahen sich an. Lairea war, so wie es aussah, ohne Erfolg geblieben. Sie hatte wohl nicht genug geredet.
    Dreifuß war mit seinem Bericht fertig, und nun sah Max die Gesichter der Männer erwartungsvoll auf sich gerichtet. Er wünschte sich nichts sehnlicher als ein paar Stunden Schlaf, aber sah ein, dass man ihm keine Ruhe lassen würde. Also erzählte er in Kurzfassung, was sie erlebt hatten. Die Reise in den Wald der Schatten, der Tod des zweiten Bruders und wie sie auf Lairea getroffen waren.
    Mimbelwimbel war neben ihm im Sitzen eingeschlafen und schnarchte leise mit offenem Mund. Anemones Kopf lag schwer an seiner Schulter. Während die Männer sich erstaunt mit leisen Stimmen unterhielten und ungläubig den Kopf schüttelten, fragte Dreifuß leise mit besorgter Stimme:
    „Das heißt also, dass der alte Knabe auf dem Marktplatz zwei Steine der Macht hat?“
    Max nickte müde. Dreifuß holte Luft, um weitere Fragen zu stellen, hielt dann aber inne.
    „Ihr schlaft jetzt erst einmal ein paar Stunden. Mit klarem Kopf kann man besser denken.“
    Max konnte nur dankbar nicken.
    Am nächsten Morgen weckte sie der Duft nach frischem Brot. Mimbelwimbel war bereits auf und dabei, sich den Bauch vollzuschlagen.
    Dreifuß setzte sich zu Max auf die Bank. Die Gespräche um sie herum kamen zum Erliegen.
    „Was nun?“, fragte er Max gerade heraus.
    Max zuckte mit den Schultern. Zwischen zwei Bissen meinte er:
    „Ich muss in die Stadt und Agilwardus die Steine abnehmen.“
    Nach einem Moment schockierter Stille erhob sich ein Tumult, als alle gleichzeitig zu reden anfingen.
    „Das ist Selbstmord!“, stellte Dreifuß schließlich fest, als wieder etwas Ruhe eingekehrt war.
    Max wischte sich bedächtig die Krümel vom Mund.
    „Ich habe keine Wahl. Es ist meine Aufgabe, die drei Steine der Macht zur Weisen Magna in die Grotte zu bringen oder bei dem Versuch zu sterben.“ Anemone schluchzte leise auf, und Max nahm ihre Hand. „Agilwardus will den dritten Stein, und er wird nicht ruhen, bis er ihn hat. Ich will mich nicht verkriechen und darauf warten, dass er mich findet, lieber bringe ich es zu meinen Bedingungen zu Ende.“
    Dreifuß nickte langsam.
    „Du bist groß geworden, Junge.“
    Er
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