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Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Titel: Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
Autoren: Kari Erlhoff
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nur wenige Pflanzen gab.
    »Passt nicht so recht hierher«, fand Peter, als er am Haus hinaufsah. Das Gebäude war riesig und setzte sich aus mehreren unterschiedlichen Teilen zusammen. Der Eingangsbereich wirkte wie ein moderner Firmenkomplex, doch weiter oben am Hang ging das Haus durch einen gläsernen Flur in einen altmodischen Anbau über, der sich wiederum links in einen schmalen Betonflügel und rechts in mehrere Terrassen verzweigte.
    »Da waren wohl mehrere Architekten zur gleichen Zeit am Werk   – und das, ohne sich abzusprechen.« Bob blieb vor einer Plexiglasplatte stehen, die neben einer breiten Doppeltür angebracht war. Darauf stand VILLA DER KÜNSTE .
    »Hier hat die Probe der Colorphoniker stattgefunden«, erklärte er.
    »Na, da bin ich mal gespannt, ob Mr   Kappelhoff denen auch das Richtige erzählt hat!«, meinte Peter. »Nicht, dass die alle schon wissen, dass wir Detektive sind!«
    »Das werden wir gleich sehen.« Justus streckte die rechte Hand aus und klingelte. Statt des üblichen Klingelgeräuschs erklang der Anfang von Beethovens Fünfter Sinfonie.
    »War ja klar!« Bob grinste.
    Die Tür summte, dann traten die drei   ??? in ein klimatisiertes Foyer. Die Villa der Künste wirkte von innen modern und edel zugleich. Eine junge Frau mit gelockten blonden Haaren und Brille saß hinter einem halbmondförmigen Tresen aus Glas. Als die drei   ??? eintraten, sah sie auf und lächelte. »Seid ihr die Schüler, die Mr   Kappelhoff angemeldet hat?«
    »Richtig«, bestätigte Bob, der das Lächeln charmant erwiderte. »Wir schreiben für unseren Musikkurs ein Referat über die Colorphoniker.«
    »Jetzt sind doch Ferien!«
    »Das schon, aber wir haben trotzdem eine ganze Menge an Aufgaben bekommen«, meinte Justus.
    Bob nickte bekräftigend. »Die Lehrer haben wohl Angst, dass wir in der schulfreien Zeit wieder alles vergessen könnten, was wir gelernt haben.«
    »Ihr Armen. Na, dann werde ich Lady Eunice informieren, dass ihr da seid.« Sie griff nach dem Telefon, tippte drei Zahlen ein und wartete kurz. Währenddessen sahen sich die Jungen aufmerksam um. An den Wänden hingen große, moderne Ölgemälde und in den Ecken standen weiße Skulpturen aus Stein. Besonders ungewöhnlich waren jedoch die vielen kleinen Lautsprecher, die an den Wänden, an der Decke und sogar im Boden eingelassen waren. Aus allen Richtungen erklangen leise, unzusammenhängende Töne: das kurze Zwitschern eines Vogels, ein dumpfes Klopfen, einlieblicher Harfenakkord, ein tiefes Knurren, das Meckern einer Ziege, das Knarren einer Tür und viele andere Geräusche.
    »Dass die Frau an der Rezeption das den ganzen Tag aushält!«, raunte Peter seinen beiden Freunden zu.
    »Lady Eunice kommt gleich und holt euch ab«, kam es vom Tresen.
    »Danke«, sagte Bob. Dann warteten sie schweigend. Eine Trillerpfeife schrillte, ein Motorrad knatterte und ein Käuzchen rief. Ein sonores Schnarchen erklang und schließlich der Hall hochhackiger Schuhe auf Steinboden. Dieses Geräusch kam allerdings nicht aus einem der Lautsprecher. Eine hochgewachsene Frau stöckelte auf die drei   ??? zu. Zu einem eleganten Jackett trug sie einen passenden Rock, eine dunkle Strumpfhose und Schuhe mit Pfennigabsätzen. Auf ihrem blonden Haar saß ein schwarzer Hut, der die Hälfte ihres Gesichts verdeckte. Sie rückte ihre riesige schwarze Sonnenbrille zurecht und nickte der Frau hinter dem Tresen knapp zu.
    Einen Moment sah es so aus, als würde sie sich an die drei   ??? wenden, doch dann ging sie klappernd an ihnen vorbei zur Tür   – umgeben von einem dezenten Lilienduft. Der Hauch ihres Parfüms hing noch in der Luft, als sich die Eingangstür hinter ihr schloss.
    »Ich dachte schon, das ist die Merrydings van Sowieso«, meinte Peter. »Die sah aus wie eine echte Lady.«
    »Mir ging es ähnlich«, gab Bob zu.
    Aus den Lautsprechern erklang ein Auto mit Fehlzündung, dann folgten das Klimpern einer Spieluhr und das Gurgelneines Baches. Als ein ferner Donner grollte, betrat eine zweite Frau das Foyer. Sie war weder hochgewachsen noch besonders schick angezogen. Ihr kleiner Körper wirkte auf ungesunde Weise dünn, beinahe ausgemergelt. Die etwas zu große beigefarbene Hose und die geblümte Bluse sahen aus, als kämen sie direkt aus dem Angebot eines Discounters. Ihre rot gefärbten Haare hatten einen grauen Ansatz und ihre Mundfalten waren so stark ausgeprägt, dass sie deutlich älter aussah, als sie vermutlich war. Justus schätzte sie mit
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