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Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Hendrik Buchna
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gebissen worden und hat seitdem eine Riesenangst vor Hunden. Sie muss sogar die Straßenseite wechseln, wenn sie in einem Garten Hundegebell hört.«
    Dr. Fuller nickte mitfühlend. »Ein sehr anschauliches Beispiel für die Verfestigung einer Kynophobie.«
    Die Studentin mit der Kurzhaarfrisur meldete sich erneut. »Ein einzelner negativer Vorfall kann also dazu führen, dass eine generelle Angst vor der Ursache, zum Beispiel Hunden, entwickelt wird.«
    »Korrekt«, bestätigte Dr. Fuller. »Das traumatische Erlebniseiner konkreten Gefahr kann die Entstehung einer Phobie stark begünstigen. In der überwiegenden Mehrzahl haben wir es jedoch mit Phobien zu tun, deren Auslöser, beispielsweise ein Fahrstuhl oder ein Marktplatz, keinen rationalen Anlass für Furcht darstellen.« Lächelnd wies sie auf die Vogelspinne. »Ein Paradebeispiel ist Clarice, meine achtbeinige Assistentin. Für niemanden hier im Raum stellt sie das geringste Risiko dar. Dennoch fühlen sich drei Viertel der Anwesenden bei ihrem Anblick unwohl, verspüren Ekel oder sogar Furcht.«
    Justus runzelte die Stirn. Seltsam nur, dachte er, dass eine gewisse Studentin, die kürzlich noch vor einer viel kleineren Spinne ausgerastet ist, nicht zu den drei Vierteln gehört   …
    Verstohlen blinzelte Peter zu Samantha hinüber. Sie hatte, ebenso wie die meisten anderen Studentinnen, immer noch die Augen geschlossen und atmete tief ein und aus. Sie schien tatsächlich zu versuchen, ihre »Ur-Energie« zu aktivieren, um sie in ein Gedicht über die ungezügelte Natur fließen zu lassen. Dem Zweiten Detektiv war beim Schließen seiner Augen dagegen nur der Gedanke gekommen, dass er jetzt gern ein schönes Nickerchen machen würde.
    Nervös erkannte er, dass einige Studentinnen inzwischen eifrig zu schreiben begonnen hatten. Offensichtlich flossen bei ihnen die Energieströme bereits heftig. Auch Samantha zückte nun einen Stift. Angespannt biss sich Peter auf die Unterlippe. Koste es, was es wolle   – er musste unbedingt etwas zu Papier bringen! Aber wie sollte er das anstellen, wenn er nicht wusste, wie er diese dämliche Energie in seinem Inneren anzapfen sollte? Er kam sich vor wie ein Schatzsucher, der auf einem Berg abgesetzt worden war und nun mit einem Plastiklöffel nach Gold graben sollte. Keine Chance   … Krampfhaft versuchte er, sich zu konzentrieren, doch in seinem Kopf herrschte pures Chaos.
    »Noch fünf Minuten, ihr Lieben!«, säuselte die Dozentin.
    Na los   – schreib endlich!, feuerte sich Peter an, doch die Sekunden zerrannen ihm gnadenlos zwischen den Fingern. Die meisten Studentinnen hatten ihre Stifte bereits weggelegt. Nur der Zweite Detektiv starrte immer noch auf sein leeres Papier, so als erwarte er, dass dort gleich irgendeine Zauberschrift erscheinen würde. Aber da kam nichts.
    Nur noch eine Minute   … Es ging nicht anders   – er musste zumindest so tun, als würde er etwas aufschreiben. Und dann hieß es hoffen, dass er nicht drangenommen wurde. Ohne noch weiter nachzudenken, kritzelte Peter drauflos und fügte hektisch einen Buchstaben an den anderen.
    Jetzt hob Mrs   Berany die rechte Hand. »Fügt nun bitte euren Namen hinzu. Aus Zeitgründen werden wir nur einige eurer Texte zu Gehör bringen und besprechen können. Aber damit nichts verloren geht, werde ich im Anschluss alle Zettel einsammeln, um eure Werke in der gebotenen Ruhe auf mich wirken zu lassen.«
    Ein lautes Stöhnen ließ alle verdutzt aufschauen. Peter hatte es einfach nicht zurückhalten können.
    Strahlend blickte die Dozentin ihn an. »Mr   Shaw, wie ich mit Freuden sehe, drängt es Sie, uns als Erster mit Ihrer in Worte gegossenen Energie zu beglücken. Nur zu   – unsere Bühne gehört ganz Ihnen!«

Unerwarteter Triumph
    »Aber ist es nicht ganz normal, vor einem giftigen Tier wie einer Vogelspinne Furcht zu haben?«, wollte ein Student mit dunkelbraunen Rastalocken wissen. »Das ist doch ein ganz natürlicher Schutzreflex, oder?«
    »Zunächst muss ich einwenden, dass der Biss der hier heimischen Vogelspinnen harmlos ist, sofern keine allergische Reaktion eintritt«, erwiderte Dr. Fuller. »Dasselbe gilt für die in den Tropenwäldern Südamerikas lebenden Riesenvogelspinnen, zu denen Clarice gehört. Davon abgesehen stimme ich Ihnen aber durchaus zu. Bei uns in Kalifornien ist es zweifellos sinnvoll, ein gesundes Maß an Respekt vor hochgiftigen Arachniden wie zum Beispiel der Braunspinne oder der berühmt-berüchtigten Schwarzen
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