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Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition)

Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition)

Titel: Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition)
Autoren: Paul Sommer
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trauriges Gesicht.
    „Bist du das, Pocker?“, fragte Mick vorsichtig. Da begann der Esel zu weinen. Erst leise und dann immer lauter.
    Von dem lauten Heulen wurde schließlich der Zauberer wach. In seinem langen Nachthemd kam er in die Zauberküche.
    „Was ist denn hier los?“, rief er. „Und was macht der Esel hier?“
    Da begann das Heulen wieder von vorn. „Ich bin doch kein Esel. Ich bin doch der Pocker“, heulte er.
    „Oje, oje, oje!“, sagte der Zauberer und er strich sich seinen langen weißen Bart. „Was für ein Unglück, was für ein Malheur.“
     

2. Kapitel: Die Morkel beraten sich
     
    Am nächsten Morgen versammelten sich alle Morkel auf dem großen Dorfplatz. Der Zauberer war da. Er strich noch immer seinen langen weißen Bart und murmelte ab und zu: „Oje, oje, was für ein Unglück.“ Auch der Bürgermeister war da. Er hatte sich extra in seine Bürgermeisterjacke gezwängt, die ihm viel zu eng geworden war. Denn der Bürgermeister aß für sein Leben gern Pilzgulasch und er aß so viel davon, dass er immer dicker und dicker wurde. Er konnte kaum atmen, ohne dass ihm ein Knopf absprang. Und überhaupt waren alle Morkel zur Versammlung gekommen.
    Mitten auf dem Platz standen die drei Unglücksraben, Mick, Berti und der Esel, oder besser Pocker, der jetzt in einen Esel verwandelt war. Die drei hielten ihre Köpfe gesenkt und warteten, was jetzt passieren würde. Rings herum gab es viel Gemurmel und Kopfschütteln.
    „Liebe Morkel“, sagte der Bürgermeister. Dann musste er erst wieder Luft holen, weil ihm seine Jacke zu eng war. Er sollte wirklich nicht mehr so viel Pilzgulasch essen. „Liebe Morkel, ihr wisst alle was passiert ist. Unser Pocker hat sich in einen Esel verwandelt. Was für ein Unglück.“
    „Kann man ihn denn nicht zurückverwandeln?“, rief einer.
    „Ja. Zurückverwandeln“, sagte der Bürgermeister. „Warum können wir ihn nicht zurückverwandeln?“, fragte er den Zauberer.
    „Na ja“, sagte der Zauberer und kratzte sich am Kopf. „Ein Verwandlungszauber und vor allem ein Eselrückverwandlungszauber das ist eine sehr schwierige Sache. Das ist einer der kompliziertesten Zauber, die es überhaupt gibt.“
    „Aber du bist doch der Zauberer“, rief Mick.
    „Ja, ich bin ein Zauberer“, sagte der Zauberer und strich sich wieder seinen langen weißen Bart. „Aber damals auf der Zauberschule, da habe ich doch nur das kleine Zaubererexamen bestanden. Und für so einen schwierigen Zauber, da braucht man das große Zaubererexamen.“
    „Kannst du es denn nicht wenigstens versuchen?“
    „Versuchen?“, rief der Zauberer ärgerlich. „Zaubern ist eine sehr ernste und schwierige Sache. Da versucht man nicht einfach mal so. So wie der Pocker, der hat auch einfach was versucht. Nein, nein. Das kommt nicht in Frage. Was passiert denn, wenn es nicht klappt, und der Pocker wird in einen Frosch verwandelt oder in einen Floh, oder in was weiß ich noch alles. Oder alle werden in Pilze verwandelt.“
    „Ich wusste nicht, dass Zaubern so gefährlich ist“, sagte der Bürgermeister.
    „Natürlich ist es gefährlich“, rief der Zauberer. „Deswegen muss man auch zehn Jahre zaubern lernen und dann ein Zaubererexamen an der großen Zauberschule machen.“
    „Aber wie können wir dem Pocker helfen“, rief Berti. „Er kann doch nicht für immer ein Esel bleiben!“
    „Warum eigentlich nicht?“, rief einer. „Jetzt ist bald Ernte und einen neuen Esel könnten wir gut gebrauchen.“
    Da begann Pocker wieder zu heulen wie in der Nacht. Laut und immer lauter heulte er.
    „Natürlich muss der Pocker zurückverwandelt werden“, sagte der Bürgermeister. Und alle anderen Morkel stimmten zu.
    „Da gibt es nur einen Weg“, sagte der Zauberer und wiegte den Kopf.
    Alle schauten ihn erwartungsvoll an.
    „Der Pocker muss zur großen Zauberschule gehen und sich von einem Oberzauberer zurückverwandeln lassen.“
    Da ging ein lautes Raunen durch die Reihen der Morkel. Ah, ja, sagten sie, na klar, aber ... Ja aber. Denn der Weg zur großen Zauberschule war weit und gefährlich. Viel weiter als Morkel normalerweise reisen, denn eigentlich verreisen Morkel nicht. Ihnen gefällt es am besten in ihrem Dorf wo alle anderen Morkel leben und wo es die besten Pilze gibt.
    „Zur großen Zauberschule“, sagte der Bürgermeister bedächtig und machte eine Pause. „Aber wer soll unseren Pocker dahin begleiten? Jetzt, wo die Pilzernte kurz bevor steht und alle Hände gebraucht werden.
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