Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei  Kids 48 Tanz der Skelette - Die drei Fragezeichen

Die drei Kids 48 Tanz der Skelette - Die drei Fragezeichen

Titel: Die drei Kids 48 Tanz der Skelette - Die drei Fragezeichen
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
zu Jerrys Bucht.
    Eine halbe Stunde später passierten sie die Steilküste, von der aus sich der Blick weit über das Meer erstreckte. Von hier oben war deutlich zu sehen, wie die langen Wellen vor Jerrys Bucht auf die Küste zurollten und sich dann kurz davor durch die jahreszeitlich bedingte Strömung wieder von dieser entfernten. Sie bogen hundert Meter vor demStrand Richtung Steilküste ab und wurden dort von den Rückläufern der dortigen Wellen zurück ins Meer getrieben. Weiter draußen nahmen sie dann einen neuen Anlauf Richtung Küste.
    »Das ist ein tolles Naturschauspiel!«, rief Peter. »Es tritt immer im Herbst auf. Die Strömung zieht einen riesigen Kreis, und ich habe mal gehört, dass man ein Boot in sie setzen könnte und dieses dann für die nächsten Wochen direkt vor der Küste bleiben würde. Diese Strömung ist wie ein riesiger Strudel: Was einmal darin ist, das bleibt in ihr gefangen.«
    »Es sei denn, es hat einen Motor oder kann schwimmen«, verbesserte ihn Justus.
    »Natürlich«, nickte Peter. »Und drei Wochen später setzen andere Wasser- und Windverhältnisse alles wieder in Bewegung. Es ist verrückt, was die Natur und der Ozean so anstellen.«
    Die drei Freunde blickten noch für einen Moment aufs Wasser, dann fuhren sie weiter zu Jerrys Bucht. Dort angekommen stellten sie ihre Räderoberhalb des breiten Sandstrandes ab und gingen zu Fuß bis zur Hütte. Jerrys Surfhäuschen war eine grün gestrichene Holzbude mit einer breiten Theke zum Meer. Normalerweise dudelte hier tagsüber aus einem großen Lautsprecher spritzige Surfermusik, und Jerry gab seine Surfbretter aus. Doch heute war alles vollkommen still.
    »Jerry?«, rief Peter. »Bist du da?«
    Im Inneren der Hütte rumpelte es. »Wer ist da?«, fragte eine verängstigt klingende Stimme. Dann schob sich Jerrys blonder Wuschelkopf hinter dem Tresen hervor. »Ach, Peter! Ich habe völlig vergessen, dass du und deine Freunde kommen wolltet. Ist euch auch nichts passiert?«
    »Passiert? Was soll uns denn passiert sein? Es ist ein herrlicher Herbsttag«, antwortete Peter. »Prima Wellen zum Surfen! Vielleicht kommen ja heute noch ein paar Gäste.«
    Jerry zog die Schultern hoch. »Das hätte keinen Sinn!«, sagte er bedrückt. »Alle meine Surfbretter sind weg.«
    »Weg?« Peter blieb der Mund offen stehen. »Was hast du mit ihnen gemacht? Du hast mich doch gestern noch gefragt, ob ich sie heute für dich in Ordnung bringe.«
    Jerry schwieg einen Augenblick. Er beugte sich vor und blickte den Strand auf und ab, als fürchte er, dort etwas zu sehen, was er nicht sehen wollte. Dann flüsterte er: »Die Gerippe haben sie sich geholt!«
    »Die Gerippe?!« Entsetzt stieß Peter die Luft aus. »Welche Gerippe?«
    Jerry schrak zusammen. »Nicht so laut! Sie könnten uns hören. Es ist eine ganze Bande! Es sind die Gerippe von Olsen McPuddel. Sie waren heute Nacht hier und haben am Strand und auf dem Wasser getanzt! Ihre Knochen klappern ganz schrecklich, und sie glühen wie Tiefseefische. Die Gerippe haben alle meine Bretter gestohlen, und dann sind sie mit ihnen auf dem Ozean verschwunden. Vorher haben sie mir noch gedroht, meine Hütte mit ihren Phosphorfingern in Brand zu stecken.«
    »Was sind denn Phosphorfinger?«, fragte Bob.
    »Keine Ahnung«, sagte Jerry aufgebracht. »So haben sie ihre brennenden Leuchtfinger genannt. Damit können sie alles anzünden!«
    »Phosphor«, erklärte Justus ruhig, »leuchtet im Dunkeln und ist eine ausgesprochen brennbare Chemikalie. Aber, Freunde, kein Wesen der Welt kann Finger aus Phosphor haben! Es würde sich damit selbst verbrennen.«
    »Aber die Gerippe waren hier!«, keuchte Jerry. In seinen Augen stand nackte Angst. »Die Bande hat mich gewarnt: Ich darf mit niemandem sprechen, wenn ich nicht will, dass noch mehr passiert. Zum Glück sind heute keine Surfer gekommen. Ich hätte gar nicht gewusst, was ich ihnen sagen soll. Also habe ich mich einfach versteckt. Ich wollte so tun, als wäre ich nicht da. Und da die Surfbretter sowieso weg sind, habe ich gehofft, dass auch niemand nach mir sucht.«

    »Jerry!«, sagte Justus beruhigend. »Lass die Angst nicht so von dir Besitz ergreifen. Sonst verlierst du den Kopf! Und der ist in einer Situation wie deiner besonders wichtig. Sag uns lieber, wohin diese Skelette – oder was auch immer das heute Nacht für eine Erscheinung war – deine Bretter gebracht haben.«
    »Dahin!« Jerry streckte den Arm aus und zeigte auf den Ozean. »Sie haben sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher