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Die drei !!! Jagd im Untergrund

Die drei !!! Jagd im Untergrund

Titel: Die drei !!! Jagd im Untergrund
Autoren: Mira Sol
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Hochbett knarrte, und an der Wand des schlecht isolierten Altbaus war ein Vibrieren zu spüren. Aber weder Franzi, die neben ihr, noch Kim, die auf dem Schlafsofa unter ihnen lag, gaben einen Mucks von sich. Beide waren vorhin in die Federn gesunken und sofort eingeschlummert. Obwohl Marie von der langen Zugfahrt und den lauten Gesprächen in der Theaterkantine ziemlich erschöpft war, konnte sie nicht einschlafen. Sie wühlte sich in das Kopfkissen und suchte eine kühle Stelle. Ihr Ellenbogen berührte die Wand. Sie spürte wieder das leise Vibrieren. Kurz überlegte Marie, die Therme im Bad abzustellen, die wahrscheinlich das Geräusch verursachte. Aber dann beschloss sie, einfach alles um sich herum zu ignorieren. Ihre Gedanken gingen zum Abendessen. Diese blonde Sylvie schien es Adrian ja ziemlich angetan zu haben. Hier lief eindeutig etwas nicht so, wie Marie es sich vorgestellt hatte. Aber sie würde es allen noch zeigen! Wenn sie morgen Adrian richtig beeindrucken wollte, musste sie jetzt aber unbedingt ein paar Stunden erholsamen Schlaf haben. Marie fing an, Schäfchen zu zählen. Das half immer. Wohlige Entspannung durchrieselte ihren Körper. Mit jedem weiteren Schäfchen spürte sie, wie bleierne Müdigkeit sie umfing und sie langsam in den Schlaf zog.
    Das 13. Schaf machte leise »Mäh«. Es schnupperte am Gras und blieb stehen. Es sah Marie aus großen dunklen Augen an. Dann setzte es zum Sprung an.
    Im selben Moment durchschnitt ein entsetzlicher Schrei die schwarze Nacht.

Gefangen!
    Marie fuhr kerzengerade im Bett auf. Was war geschehen? Hatte sie schlecht geträumt?
    »HILFE!«
    Marie gefror das Blut in den Adern. Das war kein Traum. Hier schrie ein Mensch um sein Leben! Franzi fuhr ebenfalls hoch und rieb sich die Augen. Panisch sah sie Marie an. »Was ist los, warst du das?«
    Ein erneuter Schrei. Dazu das unheimliche Geräusch hämmernder Fäuste auf Metall. Nein. Marie träumte nicht. Da schrie jemand aus Leibeskräften um Hilfe!
    Kim war bereits auf den Füßen und zog sich hektisch ihren Jogginganzug an. »Da ist jemand in Not. Los, wir müssen helfen!« Fast gleichzeitig sprangen Marie und Franzi vom Hochbett, schnappten sich ihre Hosen und Pullis und rannten zur Tür.
    »Wo ist der Lichtschalter?«, schrie Franzi im Treppenhaus. »Hier, ich hab ihn«, antwortetet Kim und drückte auf den kleinen Knopf an der Wand. Nichts tat sich. »Mist, der Strom scheint ausgefallen zu sein.«
    »Oh Gott – hilft mir denn keiner?« Ein Wimmern ging durch das Treppenhaus.
    »Hier oben«, rief Franzi und begann die Treppe hinaufzurennen, »Das kommt von oben!« So schnell es in der Dunkelheit ging, sprintete Franzi weiter.
    Eine weibliche Stimme rief immer noch um Hilfe. Jetzt schon schwächer. Das Wimmern hallte unheimlich durch das Treppenhaus.
    »Schnell, wer weiß, was da passiert ist,« schrie Marie und nahm zwei Stufen auf einmal. Kim hechtete völlig atemlos hinter ihren beiden Freundinnen her. Sie verfluchte einmal mehr ihre fehlende Fitness und schwor sich, in Zukunft wieder mehr zu trainieren. Eine Wohnungstür öffnete sich und ein Mann in T-Shirt und Boxershorts sah schlaftrunken auf die drei !!!. »Was ist denn hier los? Seid ihr verrückt geworden, solch einen Lärm zu machen?« Kim, Franzi und Marie ignorierten den Mann und liefen weiter. Sie bemerkten auch nicht, dass sich weitere Türen öffneten und erschrockene Hausbewohner ihre Köpfe rausstreckten.
    »Der Aufzug ist zwischen dem dritten und vierten Stock steckengeblieben. Und jemand ist darin gefangen«, rief Franzi völlig außer Atem, nachdem sie als Erste oben angelangt war. »Hilfe! Holt mich hier raus. Ich sterbe!« Fahles Mondlicht sickerte durch ein kleines Fenster im Treppenhaus. Ein dunkler Schatten zeichnete sich hinter dem schmiedeeisernen Gitter, das den Aufzug umschloss, ab.
    »Lola!« Marie hatte die Gestalt als Erste erkannt.
    »Marie? Bist du es? Gott sei Dank. Helft mir. Ich werde sonst noch wahnsinnig!«
    »Lola, ganz ruhig, wir holen dich hier raus«, antwortete Marie. Sie sah ihre Freundinnen an.
    Kim nickte erleichtert. So, wie es aussah, war niemand verletzt. Der Aufzug war wohl aufgrund eines Stromausfalls hängengeblieben und Lola hatte Panik bekommen. Kim konnte allerdings gut nachvollziehen, wie sie sich fühlen musste. Allein die Vorstellung, spät nachts in beinahe vollkommener Dunkelheit in einer engen Aufzugskabine gefangen zu sein, trieb ihr den Angstschweiß auf die Stirn.
    »Gibt es hier denn keinen
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