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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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seine Brille auf. Seine Augen brannten noch immer. Aber jetztkonnte er den Hubschrauber sehen, der über den Wipfeln der Bäume davonschwirrte.
    »Ich hoffe, der Mann überlebt!«, sagte er betroffen.
    Peter stimmte ihm zu. Dann kickte er einen der Steine weg, die sich von der Felswand gelöst hatten. »Wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich gar nicht, ob wir hier wirklich eine Klettertour machen sollten.«
    »Das frage ich mich auch gerade.«
    »Eigentlich habe ich mich total darauf gefreut, auf den Half Dome oder den El Capitan zu steigen, aber wenn das so gefährlich ist, mache ich lieber eine Kanutour mit oder miete mir ein Mountainbike.«
    Bob nickte. »Ich kann auf Abenteuer gut verzichten. Vielleicht werde ich die Woche nutzen, um endlich mal wieder was zu lesen. Wir haben ja seit Ewigkeiten keine richtigen Ferien mehr gehabt.«
    »Also, wenn man ins Valley kommt, um zu lesen, hat man definitiv eine Schraube locker. Vielleicht auch zwei!« Ein hochgewachsener Junge war neben Mr Andrews getreten. Er war ein bis zwei Jahre älter als die drei ???, hatte ein stark gebräuntes Gesicht mit Sommersprossen und widerspenstige Haare, die ihm wirr vom Kopf abstanden. Er grinste. Dann wandte er sich an Bobs Vater. »Bill, nett, Sie mal wieder zu sehen!«
    »Du erinnerst dich noch an mich?«
    »Klar! Sie sind doch der Mann von der Los Angeles Post.«
    Die drei ??? sahen Bobs Vater fragend an. Der lächelte. »Das ist Randy Chase, Jeannes Sohn. Ich habe ihn kennengelernt, als ich im Sommer eine Geschichte über die Waldbrände gemacht habe. Wenn ich nicht gerade Jeanne bei ihren Einsätzen begleitet habe, war Randy so nett, den Fremdenführer zu spielen.«
    »Jederzeit gerne wieder«, entgegnete der Junge mit einer angedeuteten Verbeugung.
    »Ist das wirklich deine Mutter, die den Helikopter fliegt?«, wollte Peter wissen, nachdem er Randy begrüßt hatte.
    »Ich denke schon. Es sei denn, meine Geburtsurkunde lügt«, gab Randy amüsiert zurück.
    »Ich wünschte, meine Mutter hätte so einen spannenden Job.« Peter sah hinauf zu dem Rettungshubschrauber.
    »Ihre Arbeit ist toll, aber auch anstrengend«, gab Randy zurück. »Mom ist ständig im Dienst. Besonders in den Sommermonaten ist hier die Hölle los.«
    Die drei ??? erfuhren von Randy, dass seine Mutter als Pilotin für die Feuerwehr arbeitete und im Westen des Parks beim Helitack-Team stationiert war, dass Randy und Jeanne in einer Hütte im Yosemite Village wohnten, dass er in San Francisco auf ein Internat gegangen war und in diesem Jahr seinen Highschool-Abschluss gemacht hatte. Nun wollte er fest ins Valley ziehen, um dort als Helfer für die Feuerwache zu arbeiten. Bis er damit anfangen konnte, verdiente er sich Geld mit Gelegenheitsjobs im Village.
    »Und wo lebt dein Vater?«, fragte Peter.
    »Dad ist vor ein paar Jahren bei so einem Einsatz ums Leben gekommen. Er war einer von den YOSARs.« Das Grinsen war ganz plötzlich von Randys Gesicht verschwunden. »Das Yo­semite Valley sieht aus wie die Landschaft aus einem ­Märchenfilm. Darüber vergisst man nur zu gern, wie gefährlich die Berge, Flüsse und Wasserfälle sind. Ihr solltet nie den Fehler machen und die Natur unterschätzen.«
    »Passiert denn wirklich so viel?« Bob dachte an den Bergsteiger, der vermutlich gerade in der Krankenstation angekommen war.
    »Nicht jeder hat das Glück, erfahrene Rettungskräfte in derNähe zu haben.« Randy machte ein finsteres Gesicht. »Erst letzte Woche hat es ein Bergsteiger nicht geschafft. Er stürzte ab, bevor der Hubschrauber kam. Ein paar hundert Meter von hier haben sie ihn gefunden. Da drüben, an dem Geröllhang. Natürlich konnte er nur noch tot geborgen werden.«
    »Unheimlich«, meinte Peter.
    »Man gewöhnt sich merkwürdigerweise daran. Pro Jahr kommen über drei Millionen Besucher hierher. Sie rennen durchs Valley, als wäre es ein Vergnügungspark, baden in abgesperrten Flussabschnitten, steigen in Badelatschen die Berge hoch oder gehen ohne Plan und genügend Wasser auf Wanderungen. Wenn alles gut geht, werden sie von den Rangern oder von den Rettungskräften aufgesammelt.«
    »Das habe ich gelesen«, bestätigte Justus. »Gemessen an der Menge der Besucher ist die Zahl an Todesfällen allerdings ge­ring.«
    »Weil Mom und ihr Team rund um die Uhr im Einsatz sind«, sagte Randy. »Aber bei so einem großen Gelände kann man nicht jeden retten. Jedes Jahr fallen Touristen vom Half ­Dome oder El Cap, ertrinken im Fluss oder stürzen einen der
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