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Die drei Fragezeichen Kids - Fauler Zauber und 14 weitere Ratekrimis

Titel: Die drei Fragezeichen Kids - Fauler Zauber und 14 weitere Ratekrimis
Autoren: Ulf Blanck
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die Seelen der toten Matrosen?
    »Da haben wir ja einen ordentlichen Fang gemacht«, strahlte Onkel Titus und steuerte das kleine Motorboot auf die Hafeneinfahrt zu. Neben ihm saßen Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews. Die drei ??? hatten einen tollen Tag mit Onkel Titus beim Angeln gehabt. Über dem Pazifik ging die Sonne unter, kreischende Möwen begleiteten das Boot in den Hafen. Peter sprang als Erster auf den wackeligen Holzsteg. »Alle Mann von Bord!«, grinste er. »Ich muss an Land, sonst werde ich noch seekrank.«
    Er machte einen großen Satz und stolperte direkt Ernesto Porto, dem Hafenmeister, in die Arme. »Immer mit der Ruhe, junger Freund. Bei den paar Wellen wird dir schon schlecht? Dann musst du mal einen richtigen Sturm erleben. So wie damals vor drei Jahren. Das waren Brecher, hoch wie Eisberge!«
    Doch viel weiter kam er nicht, denn plötzlich wurde er am Kragen gepackt und kräftig durchgeschüttelt. »Ernesto, Ernesto …«, krächzte ein graubärtiger Mann. Seine Hände zitterten.
    Es war Erik Jasper, der alte Leuchtturmwärter. »Was ist denn los, Erik? Hast du den Klabautermann gesehen?«, lachte der Hafenmeister. »Viel schlimmer, Ernesto. Viel schlimmer. In meinem Leuchtturm spuken die Seelen der toten Matrosen.« Neugierig kletterte Justus aus dem Boot. »Die Seelen der toten Matrosen?«, wiederholte er ungläubig. »Aber ja. Sie tanzen um den Lichtstrahl des Leuchtturms. Es sind die Geister aus den Tiefen des Meeres.« Ernesto Porto legte dem alten Mann beruhigend die Hand auf die Schulter. »Nun hör schon auf. Ich glaube, du hast zu tief in die Rumbuddel geguckt. Es gibt keine Geister.«
    Aber Erik Jasper ließ sich nicht davon abbringen. »Dann kommt doch mit, und seht euch die tanzenden Schatten an! Diesen Anblick werde ich niemals vergessen. Um mein Leben bin ich gerannt. Und wisst ihr, was das Schlimmste ist?« Die drei ??? schüttelten den Kopf. »Mein alter Kater und die beiden Kanarienvögel sind noch im Turm. Seelenruhig schlief er vorhin noch auf seiner Decke, und die Vögel zwitscherten in ihrem Käfig. Vielleicht werde ich sie alle nie wiedersehen.« Der alte Mann setzte sich erschöpft auf einen der Poller am Kai. Verständnislos schüttelte der Hafenmeister den Kopf.
    »Erik, es wird Zeit, dass du dich zur Ruhe setzt. Die einsamen Nächte im Leuchtturm machen ein wenig wirr im Kopf. Leg dich ins Bett! Heute haben wir klare Sicht und Vollmond, da kommt der Turm mal ohne dich aus.«
    In der Zwischenzeit war die Sonne am Horizont verschwunden, und die Nacht brach über das Küstenstädtchen herein.
    Justus Jonas knetete unermüdlich an seiner Unterlippe. Plötzlich trat er einen Schritt nach vorn. »Mister Jasper. Wir werden der Sache auf den Grund gehen.«
    Kurze Zeit später erklommen sie den steilen Hügel zum Leuchtturm. Gleichmäßig kreiste der Strahl des Leuchtfeuers durch die dunkle Nacht. Mit aufgerissenen Augen starrte Erik Jasper in das gleißende Licht. »Da! Da, habt ihr es gesehen? Die tanzenden Schatten. Die toten Matrosen sind im Turm. Ich gehe keinen Schritt weiter!«
    Alle vier verharrten. Dann sahen die drei ??? es auch: Im Lichtkegel des Leuchtturms schwirrten dunkle Schatten auf und nieder. Weit draußen auf dem Meer spiegelten sie sich als riesige Fabelwesen auf dem Wasser wieder. Justus ließ sich nicht beirren. »Alles hat eine natürliche Ursache«, sprach er so ruhig er konnte. »Und es gibt nur einen Weg, das herauszufinden: Wir müssen da hoch!« Niemand bemerkte, dass seine Hände schweißnass waren. Peter steckte sich vorsichtshalber die lange Luftpumpe vom Fahrrad wie einen Säbel in den Gürtel.
    »Hier habt ihr meine Schlüssel. Seid bloß vorsichtig!«, flüsterte Erik Jasper. »Tote Matrosen verstehen keinen Spaß.«
    Kurz darauf erreichten die drei Detektive den Eingang des Leuchtturms. Quietschend öffneten sie die schwere Stahltür, ein kühler Lufthauch strömte ihnen entgegen. »Du gehst vor, Just!«, stotterte Peter und hielt seine Luftpumpe griffbereit. Im Turm schlängelte sich eine stählerne Treppe wie eine Schnecke nach oben. Stufe um Stufe erklommen sie den Turm. Jeder Schritt hallte gespenstisch nach. Leise heulte der Wind durch das Gemäuer. Je höher sie kamen, desto deutlicher konnten sie den Lichtstrahl von oben erkennen.
    Bob schrak zusammen. »Habt ihr das gesehen? Da sind sie wieder. Die Geister jagen durchs Licht.« Gruselige Schatten spiegelten sich auf ihren blassen Gesichtern. Endlich erreichten sie die Tür zum
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