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Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser

Titel: Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser
Autoren: Astrid Vollenbruch
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wenn das bloß ein alberner Streich ist!« Er griff nach seinem Funktelefon und tippte rasch eine Nummer ein. Nach ein paar Sekunden meldete sich jemand und er sagte: »Kapitän Robert James, an Bord der Coronado . Hören Sie, ich habe hier eine Meldung, dass sich an Bord der Leviathan Menschen befinden sollen. Wissen Sie etwas darüber?« Es gab eine Pause, in der er die drei ??? stumm anfunkelte. »Ja. Drei Jungen. Ein Polizist? Aha. Und was wird unternommen? Suspendiert? Ja, das habe ich mir gedacht. Wie? Nein, ich habe sie hier an Bord. Sie behaupten – ja, natürlich. Das war mir klar. Ja, Sir. Aber ich habe es für meine Pflicht gehalten, nachzufragen. Aye, aye, Sir.« Er hängte das Funktelefon wieder ein. »So. Die Navy weiß Bescheid. Seid ihr jetzt zufrieden?«
    »Werden sie die Sprengung stoppen?«, fragte Bob angespannt.
    Der Kapitän schaute ihn verärgert an. »Nein, das werden sie nicht. Da ist niemand an Bord, klar?«
    »Sir!«, rief Bob. »Wir wissen , dass –«
    »Da ist sie!«, rief Peter laut dazwischen. Alle fuhren herum und starrten aus dem Fenster. Und dort war die Leviathan , knapp eine halbe Meile vor ihnen und selbst auf diese Entfernung gigantisch. Ein hundertachtzig Meter langer Koloss aus Eisen und Stahl, gegen den die vier Schlepper – jeder davon bestimmt auch dreißig Meter lang – wie Spielzeugboote aussahen. Sie hatten die Schleppseile schon gekappt und entfernten sich langsam von dem Koloss, über dem drei Marinehubschrauber kreisten. Im Umkreis von einer Meile waren viele kleinere Schiffe zu sehen, deren Besatzung und Passagiere sich das Schauspiel nicht entgehen lassen wollten.
    »So«, sagte der Kapitän mit Unheil verkündender Stimme, »da ist sie. Da ist aber keine weiße Jacht in ihrer Nähe. Sie wäre längst von den Schleppern oder Hubschraubern aus entdeckt und abgefangen worden. Es fahren aber dutzende von weißen Jachten außerhalb des Sicherheitsabstands um die Leviathan herum, was ihr gutes Recht ist, zumal ja auch Presse und offizielle Vertreter sich das Spektakel ansehen. Was sagt ihr jetzt, ihr halb garen Unheilspropheten? Wisst ihr eigentlich, dass ihr euch mit eurem gefährlichen Unfug strafbar gemacht habt? Die Navy hat es gar nicht gern, wenn man sie zum Narren hält!«
    Justus blickte starr aus dem Fenster. »Ich hoffe sehr, dass wir uns geirrt haben, Sir«, sagte er. »Aber alle Indizien weisen darauf hin, dass –«
    »Indizien!«, tobte der Kapitän los. »Was ist das hier – ein idiotisches Spiel vor versteckter Kamera? Macht, dass ihr rauskommt, verfluchte Bande! Und sobald wir wieder im Hafen sind, übergebe ich euch der Polizei! Raus!«
    Havok, der Steward, schob die drei unsanft nach draußen. »Da habt ihr euch einen Haufen Ärger eingebrockt. Packt euch irgendwohin und ich will für den Rest der Fahrt nichts mehr von euch sehen oder hören!«
    Unter den Augen der Passagiere stolperten sie nach draußen. Viele der ehemaligen Navyangehörigen musterten sie feindselig und wandten sich dann demonstrativ von ihnen ab. Nur der pensionierte Offizier, der ihnen die Karten bezahlt hatte, winkte sie zu sich. Er saß in einem Deckstuhl und hatte seinen Stock neben sich gelegt. »Setzt euch her, Jungs«, sagte er. »Besser, ihr geht der Besatzung jetzt aus dem Weg.« Er schüttelte den Kopf. »Da habt ihr dem Herrn Kapitän aber einen bösen Streich gespielt.«
    »Glauben Sie uns auch nicht?«, fragte Peter aufsässig. »Es ist aber wahr!«
    »Ich glaube, dass ihr das glaubt«, sagte der Mann. »Aber ich hoffe sehr, dass ihr euch irrt.«
    »Wir auch«, sagte Justus. »Sagten Sie, Sie sind auch auf der Leviathan gefahren?«
    »Ich war sogar mal ihr Kapitän, aber das ist lange her. Hier – meine Karte, da ihr mir ja auch eure gegeben habt. Sagt mal –«
    Ein lauter Knall schnitt ihm das Wort ab. Alle starrten zur Leviathan hinüber. Dort stieg eine riesige Stichflamme vom Heck nach oben. Ein zweiter Knall, und eine weitere Stichflamme schoss vom Bug her auf. Weitere Lichtblitze folgten und das Knattern klang wie ein überlautes Feuerwerk. Eine riesige Rauchwolke quoll über das Deck, Flammen loderten turmhoch und für einige Augenblicke war das Wasser feuerrot, als ob es selbst in Flammen stand. Der Flugzeugträger lag noch eine Zeit lang ganz still, als hätten die Sprengungen überhaupt nichts bewirkt. Aber dann neigte sich das Heck dem Wasser zu und der Bug wurde angehoben, ragte immer steiler auf, und endlich versank die Leviathan im Meer. Ein seltsames
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