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Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand

Titel: Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand
Autoren: Andrè Marx
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Guatemalas. Es gibt viele Legenden, die sich um dieses geheimnisvolle Volk ranken, unter anderem ist von einer sagenhaften Grabstätte die Rede, in der viele ihrer Könige beerdigt wurden. Diese Grabstätte ist jedoch nie gefunden worden und inzwischen halten die meisten Historiker und Archäologen sie für ein Märchen. Aber ich habe bei meiner Forschung immer wieder Hinweise darauf gefunden, dass der Friedhof doch existiert. Aus keiner der alten Schriften ging jedoch klar hervor, wo er sich genau befindet. Das Hochland von Guatemala ist riesig und unwegsam, weite Teile sind noch völlig unerforscht, er könnte also überall sein.
    Es war im letzten Jahr, als ich in einer Urkunde einen Hinweis darauf fand, dass Bernardino de Valencia, der Übersetzer des Popol Vuh, die genaue Lage der Grabstätte kannte. Es heißt, er habe das Versteck in seiner Übersetzung verschlüsselt angegeben. Also setzte ich alles daran, an das Buch heranzukommen. Wenn ich mit seiner Hilfe den Friedhof finde, wäre das eine ungeheure archäologische Entdeckung!«
    Â»Deshalb war Ihnen das Buch so viel wert!« Peter war fasziniert. »Aber ist es nicht schon dutzende Male gelesen und untersucht worden? Wenn sich da ein Hinweis versteckt, hätte man ihn doch bestimmt schon längst gefunden.«
    Â»Sollte man annehmen«, meinte Dr. Arroway lächelnd. »Aber in der Urkunde, von der ich sprach, war von einer unsichtbaren Botschaft die Rede. Was kaum jemand weiß, ist, dass Bernardino de Valencia neben seinem Leben als Priester und Übersetzer auch ein begeisterter Naturwissenschaftler war. Das war für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich. Er hat sich viel mit dem Studium der Chemie beschäftigt. Ich glaube, dass der Hinweis wörtlich zu verstehen ist: Die Botschaft ist nicht nur in seiner Übersetzung versteckt, sondern sie ist tatsächlich unsichtbar! Ein mit irgendeiner Art von Geheimtinte gezeichneter Lageplan der Grabstätte! Deshalb war es auch so wichtig, dass ich die Originalübersetzung bekomme, nicht bloß eine Kopie oder Abschrift.«
    Bob hatte sofort das Abenteuerfieber gepackt: ein verschollener Maya-Friedhof! »Aber warum haben Sie das alles denn geheim gehalten?«
    Dr. Arroway lachte auf. »Die Welt ist voller schlechter Menschen. Wenn meine Entdeckung bekannt geworden wäre, hätte ich gar nicht so schnell blinzeln können, wie ich Ärger am Hals gehabt hätte. Ich wollte erst an die Öffentlichkeit gehen, wenn ich die Grabstätte wirklich gefunden hatte.«
    Â»Und hatten Sie schon Erfolge beim Untersuchen des Buches?«, fragte Peter neugierig.
    Â»Kleine. Ich glaube inzwischen zu wissen, welche Art von Geheimtinte Bernardino de Valencia damals verwendete. Es ist bloß nicht so einfach, sie nach so langer Zeit wieder sichtbar zu machen. Das Papier ist hunderte von Jahren alt, ich kann nicht einfach wahllos Experimente damit anstellen, ohne es zu zerstören. Erst mal muss ich herausfinden, auf welchen Seiten die unsichtbare Botschaft verborgen sein könnte. Damit habe ich die letzten Wochen zugebracht. So.«
    Sie stand auf und blickte Bob und Peter herausfordernd an.
    Â»Das war mein Teil der Abmachung. Jetzt kennt ihr das Geheimnis des Popol Vuh. Und nun raus mit der Sprache: Was hat das alles zu bedeuten? Was habt ihr mit Palmer Dixon zu schaffen, wer ist Melody und warum verdächtigt ihr mich?«
    Peter sah unsicher zu Bob hinüber. Inzwischen glaubten beide nicht mehr, dass wirklich Dr. Arroway hinter all dem steckte. Sie hatten sich getäuscht. Zögernd begann Bob mit seinem Bericht. Je mehr er von ihren Nachforschungen und Entdeckungen erzählte, desto größer wurden Dr. Arroways Augen.
    Â»Und die Telefonnummer, die in der Benutzerliste des Providers angegeben war, war Ihre. Daher sind wir davon ausgegangen, dass Sie Melody sind. Es kommt niemand anderes infrage!«
    Â»Doch«, antwortete Dr. Arroway düster. »Es gibt noch jemanden, der infrage kommt. Die einzige Person, die außer mir über das Popol Vuh Bescheid weiß. Die einzige Person, die bereits vorher wissen konnte, wie viel ich bei der Auktion für das Buch bieten würde. Und wie viel ich für all die anderen Kunstschätze in der Vergangenheit auszugeben bereit war. Die einzige Person, der ich seit Jahren uneingeschränkt vertraut habe.« Sie wandte ihren Blick zu dem kleinen, unbesetzten Schreibtisch in der anderen
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