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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus
Autoren: Maja von Vogel
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ganz Besonderes. Das wusste ich schon immer!«
    »Darf’s bei euch noch etwas sein?«
    Kim hatte Mühe, sich von Michis liebevollem Blick zu lösen. Widerstrebend sah sie auf. Sabrina, die Bedienung des Lomo , stand neben dem Tisch und grinste fröhlich.
    »Hallo, Sabrina«, sagte Kim schwach. »Danke, wir sind noch versorgt.«
    »Prima! Meldet euch einfach, wenn ihr was braucht.« Sabrina drehte sich um. Beim Weggehen stieß sie so heftig gegen den Nachbartisch, dass die zierliche Vase mit der hübschen Rose gefährlich schwankte. »Ups, sorry!« Kichernd verschwand Sabrina in Richtung Theke.
    Kim schüttelte den Kopf. Sabrina passierten häufiger kleine Missgeschicke, aber Kim mochte sie trotzdem. Leider hatte sie das Talent, genau im falschen Moment aufzutauchen. Die romantische Stimmung, die gerade noch zwischen Kim und Michi geherrscht hatte, war verpufft. Michi zog seine Hand zurück, um einen Schluck Kakao zu trinken. Beim Anblick der blühenden Rose auf dem Tisch musste Kim an Oma Lottis Haus denken – und an ihren neuen Fall. Sie beschloss, die Zeit zu nutzen, bis Frank auftauchte, um Michi auf das Foto anzusprechen.
    »Übrigens sind die Bilder, die du von Oma Lottis Haus gemacht hast, richtig toll geworden«, begann Kim.
    »Findest du?« Michi lächelte geschmeichelt. »Ja, die Kamera ist nicht schlecht. Es macht richtig Spaß, damit zu fotografieren.«
    »Auf einem der Fotos ist uns allerdings etwas Seltsames aufgefallen.« Kim zog einen vergrößerten Ausdruck des Geisterfotos aus ihrer Tasche und legte ihn auf den Tisch. »Kannst du dir das hier erklären?« Sie deutete auf den Schatten am Fenster.
    Michi nahm das Foto in die Hand und betrachtete es eingehend. Er runzelte die Stirn. »Da steht jemand!«
    Kim nickte. »Sieht so aus. Obwohl das eigentlich nicht sein kann. Hast du die Gestalt bemerkt, als du das Bild gemacht hast?«
    Michi schüttelte den Kopf. »Nein, da war niemand. Sonst hätte ich euch sofort Bescheid gesagt. Könnte das ein Einbrecher sein?«
    »Das glaube ich nicht, dafür ist der Schatten zu klein.«
    »Stimmt, sieht mehr nach einem Kind aus.«
    »Marie meint, es sei ein Geist.« Kim grinste schief.
    Michi lachte. »Typisch Marie! Ich glaube eher, es ist eine Spiegelung in der Glasscheibe.«
    Daran hatte Kim noch gar nicht gedacht. »Keine schlechte Idee! Der Spur werden wir auf jeden Fall nachgehen. Könnte eventuell auch beim Hochladen etwas schiefgelaufen sein?«
    Michi schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Allerdings hab ich mir die Bilder nur im Schnelldurchgang auf meinem PC angesehen, bevor ich sie Franzi gemailt habe.«
    Nachdenklich betrachtete Kim das Foto. Der schwarze Schatten schien sie höhnisch anzugrinsen. Aber früher oder später würden sie sein Geheimnis lüften. Bisher hatten die drei !!! noch jeden Fall gelöst – und so sollte es auch bleiben!
    »Seid ihr etwa schon auf der Suche nach einem kuscheligen Eigenheim?«
    Frank stand plötzlich neben dem Tisch und betrachtete grinsend das Foto. Kim hatte ihn nicht kommen hören und verschüttete vor Schreck fast ihren Kakao.
    Frank lachte. »Wie sagt man doch so schön? Trautes Heim, Glück allein.« Er zog einen cappuccinofarbenen Hocker heran und ließ sich zwischen Michi und Kim nieder.
    Kim steckte das Foto schnell zurück in ihre Tasche. Sie hatte nicht die geringste Lust, mit Frank über ihre Ermittlungen zu sprechen. Dann erinnerte sie sich wieder an ihre guten Vorsätze und versuchte, ein freundliches Gesicht zu machen. »Hallo, Frank.« Kim merkte selbst, dass ihr Lächeln etwas gequält ausfiel.
    »Hallo, Kim. Lange nicht gesehen.« Frank musterte Kim aufmerksam. Er hatte dieselben blaugrünen Augen wie Michi. Aber Franks Blick hatte etwas Kühles und Hartes, das Kim frösteln ließ. Ansonsten hatte er sich äußerlich kaum verändert. Seine dunklen Haare trug er jetzt etwas länger und er war noch muskulöser als früher. Offenbar hatte er im Gefängnis regelmäßig Krafttraining gemacht.
    »Wie … wie geht’s dir denn so?«, erkundigte sich Kim in dem Versuch, höfliche Konversation zu machen. Mehr fiel ihr nicht ein. Was fragte man einen verurteilten Kriminellen, der gerade aus der Haft entlassen worden war?
    »Bestens!« Frank machte eine ausladende Handbewegung, als wollte er die ganze Welt umarmen. »Freiheit ist etwas Herrliches. Das merkt man erst, wenn man sie nicht mehr hat.« Er lächelte bitter und Kim bemerkte die feinen Linien neben seinem Mund. Die waren früher nicht da
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