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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus
Autoren: Maja von Vogel
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Und dir geht es richtig gut, oder? Mit Holger ist alles im grünen Bereich?«
    »Schon …« Eine zarte Röte breitete sich auf Maries Gesicht aus. »Ich bin so froh, dass wir endlich wieder zusammen sind. Erst jetzt weiß ich, was mir die ganze Zeit gefehlt hat, als wir nur miteinander befreundet waren. Es war seine Nähe und die … die …« Sie suchte nach Worten und verstummte.
    »Die Liebe?«, fragte Kim leise.
    Marie nickte verträumt. »Ja, genau. Und du? Bist du auch glücklich mit Michi?«
    »Sehr!« Die Antwort kam aus vollem Herzen. Kim kannte Michi Millbrandt schon seit einer halben Ewigkeit. Die beiden waren wie Marie und Holger nach vielen Höhen und Tiefen zum zweiten Mal ein Paar. »Michi hat nur leider gerade nicht so viel Zeit für mich. Meint ihr, ich soll mal nachfragen, wieso?«
    »Klar«, fand Franzi. »Rede mit ihm. Es gibt bestimmt einen ganz einfachen Grund dafür. Vielleicht muss er ja für eine Prüfung lernen.«
    Kims Freund machte eine Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten und war mit großem Ehrgeiz bei der Sache.
    Marie schloss sich Franzis Meinung an. »Offenheit ist das Wichtigste in einer Beziehung. Das weißt du doch.«
    Kim lächelte. »Ja, ihr habt recht. Ich werde mit ihm reden.«
    Maries und Kims Augen richteten sich auf Franzi. Die wusste, dass nun sie an der Reihe war zu erzählen. Eigentlich hatte sie keine große Lust, über ihre Gefühle zu reden, heute war einfach nicht der richtige Tag dafür. Aber ihre Freundinnen würden nicht lockerlassen, also gab sie sich einen Ruck.
    »Felipe und ich haben eine besonders schöne Zeit. Wir wissen, dass jeder Augenblick kostbar ist. Bald fliegt er nach Mexiko und tritt dort sein Praktikum an. Es ist merkwürdig, aber wir sind gar nicht traurig – noch nicht! –, wir sind sehr verliebt. Ja, das sind wir wirklich.« Franzi betonte den letzten Satz. Sie versuchte damit die unangenehmen Gedanken zu verdrängen, die schon wieder in ihren Kopf herumspukten.
    Kim und Marie schwiegen eine Weile. Dann räusperte sich Marie. »Entschuldige, aber du hörst dich nicht gerade glücklich an. Dich bedrückt doch irgendwas. Oder bist du wütend? Du willst es uns wirklich nicht erzählen?«
    »Vielleicht können wir dir ja helfen«, sagte Kim. »Oder dir wenigstens zuhören und für dich da sein.«
    Kims mitfühlender Blick löste einen Knoten in Franzis Brust. Auf einmal wusste sie nicht mehr, warum sie die ganze Zeit ein Geheimnis daraus gemacht hatte.
    »Ich bin so sauer auf Chrissie!«, platzte es aus ihr heraus. »Es ist die Hölle, mit ihr ein Zimmer zu teilen. Ich weiß, es geht nicht anders, weil Oma Lotti jetzt bei uns wohnt und Stefan noch nicht ausgezogen ist. Aber sie tut, was sie will, und hält sich nicht an unsere Abmachung.«
    »Was habt ihr denn für eine Abmachung?«, hakte Marie nach.
    »Eine ganz einfache«, erklärte Franzi. »Jede hat die Hälfte des Zimmers zur Verfügung. Wir haben es extra ausgemessen und mit blauer Kreide einen Strich auf den Boden gemalt. Und was macht Chrissie heute Morgen? Sie verteilt ihre Kleider und Schminksachen überall. Aber es kommt noch schlimmer: Sie weigert sich mit Händen und Füßen, meinen Bereich freizuräumen!«
    Kim stöhnte. »Typisch Chrissie! Sie kann ganz schön egoistisch sein.«
    »Egoistisch, zickig, ätzend, unverschämt, absolut daneben, total gemein und … und …«, Franzi musste kurz Luft holen, »UNMÖGLICH!«
    Kim und Marie sahen Franzi verblüfft an. Die Gäste an den Nachbartischen verstummten und drehten sich neugierig um. Franzi war es in dem Moment völlig egal, was die anderen von ihr dachten. Energisch schlug sie mit der Faust auf den Tisch und rief: »Das musste einfach mal gesagt werden!«
    Kim kicherte und Marie pflichtete Franzi im Brustton der Überzeugung bei: »Unbedingt! Ich glaube, wir sind reif für eine zweite Runde LICK . Die geht auf mich. Mein Vater hat mir heute Extra-Taschengeld zugesteckt. Nicky?« Marie zeigte der Besitzerin drei ausgestreckte Finger.
    »Drei LICKs ? Kommen sofort.« Nicky ging mit einem leeren Tablett hinüber zu Außen-Bar.
    Während die Getränke zubereitet wurden, bedauerten Kim und Marie Franzi noch mal ausgiebig und gaben ihr Tipps, wie sie mit Chrissie besser klarkommen könnte.
    »Stell ihr ein Ultimatum«, riet Marie. »Wenn sie die Sachen nicht bis heute Abend Punkt sechs Uhr weggeräumt hat, wirfst du sie aus dem Fenster … äh … ich meine die Sachen, nicht Chrissie, wobei das auch keine schlechte Idee
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