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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus
Autoren: Maja von Vogel
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sympathisch, doch jedes Mal, wenn ich gerade anfing, ihn nett zu finden, hat er den positiven Eindruck mit einem blöden Spruch wieder zunichtegemacht. Am schlimmsten war, wie er Sabrina behandelt hat. Frank ist total ausgerastet, nur weil sie ein bisschen Kaffee verschüttet hatte. Der Typ ist total jähzornig! Da kann man fast Angst bekommen. Aber nur fast. Von einem wie Frank lasse ich mich garantiert nicht ins Bockshorn jagen.
    Was soll ich nur machen, wenn Michi demnächst häufiger etwas zu dritt unternehmen will? Darauf hab ich überhaupt keine Lust. Ich finde seinen Bruder einfach unsympathisch. Aber kann ich das Michi so direkt sagen? Eigentlich hatten wir uns ja versprochen, in Zukunft über alles zu reden, auch über unangenehme Dinge. Trotzdem habe ich Skrupel …
    Bin zu müde, um diese Frage heute abschließend zu klären. Ich muss erst mal darüber schlafen. Gute Nacht!

O rtstermin mit Überraschungen
    Über Nacht war das Wetter umgeschlagen. Die milde Sonne war kühlem Herbstwetter gewichen. Kim schlotterte, als sie neben Franzi und Marie von der Bushaltestelle zu Oma Lottis Haus marschierte.
    »Igitt, ist das ungemütlich.« Franzi zog die Schultern hoch. »Gut, dass wir heute mit dem Bus gefahren sind.«
    »Allerdings.« Marie sah besorgt nach oben. Graue Wolken jagten über den Himmel. »Hoffentlich fängt es nicht wieder an zu regnen.«
    Hinter der nächsten Kurve tauchte das Haus auf. Es schien sich ängstlich vor dem schwarzen Wald zu ducken und wirkte bei dem trüben Wetter noch düsterer als beim letzten Mal.
    »Ich mache die Fotos«, beschloss Kim, als sie vor dem Zaun standen. »Dann werden wir ja sehen, ob sich in den Scheiben etwas spiegelt.« Sie hatte Franzi und Marie von Michis Verdacht erzählt, nun wollten sie seine Theorie überprüfen.
    »Ich finde Michis Erklärung total schlüssig«, sagte Franzi. »Vielleicht ist zufällig jemand auf dem Weg vorbeigekommen, als Michi fotografiert hat. Oder er hat sich selbst im Fenster gespiegelt.«
    »Das werden wir gleich wissen.« Kim zog Michis Kamera, die sie sich für dieses Experiment extra noch einmal ausgeliehen hatte, aus ihrem Rucksack und begann, das Haus aus verschiedenen Perspektiven zu knipsen. Zu Testzwecken liefen Franzi und Marie währenddessen mehrmals auf dem Weg vor dem Haus auf und ab.
    »Und?«, fragte Franzi schließlich.
    Kim senkte die Kamera und hielt ihren Freundinnen das Display hin, damit sie sich die Fotos gemeinsam ansehen konnten. Sie gingen ein Bild nach dem anderen durch. Kim schüttelte enttäuscht den Kopf. »Nichts! Kein Schatten am Fenster, keine Spiegelung. Ich glaube, die Spur können wir vergessen.«
    »Vielleicht liegt es an den Lichtverhältnissen«, meinte Franzi. »Sonntag hat die Sonne geschienen, heute ist es bewölkt.«
    »Schon möglich.« Kim verstaute die Kamera wieder in ihrem Rucksack. »Aber das können wir erst herausfinden, wenn sich das Wetter bessert. Solange sollten wir die anderen Spuren verfolgen.«
    »Und wenn das Foto doch manipuliert wurde?«, überlegte Franzi.
    Kim biss sich auf die Unterlippe. Genau daran hatte sie auch gerade gedacht. Mit einem entsprechenden Programm war es überhaupt kein Problem, einen Geist auf ein Foto zu zaubern. Aber wer sollte das getan haben?
    »Hast du Michi gefragt, ob er das Bild bearbeitet hat?«, erkundigte sich Marie vorsichtig.
    Kim spürte, wie sie ärgerlich wurde. »Michi hat das Foto nicht manipuliert!«, sagte sie lauter als beabsichtigt. »Er hat sich die Bilder nur ganz kurz angesehen und sie dann sofort an Franzi gemailt. Da könntest du genauso gut Franzi fragen, ob sie es gewesen ist.«
    »Na, hör mal!« Franzi stemmte empört die Hände in die Hüften. »Heißt das etwa, du verdächtigst mich ?«
    »Nein, natürlich nicht.« Kim scharrte verlegen mit der Fußspitze im aufgeweichten Boden. »Sorry, war nicht so gemeint.«
    »Das will ich aber auch hoffen!« Franzi sah immer noch ziemlich beleidigt aus.
    Kim atmete einmal tief durch. Sie wusste selbst nicht genau, warum sie gerade so heftig reagiert hatte. Als Detektivin musste sie eigentlich immer objektiv bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Aber die Verdächtigungen gegen Michi trafen einen wunden Punkt bei ihr. Und allmählich dämmerte ihr auch, weshalb. War es möglich, dass sie Michi selbst nicht mehr hundertprozentig vertraute? Ein schrecklicher Gedanke! Doch seit Frank aufgetaucht war, erkannte Kim Michi manchmal kaum wieder. Er war so begeistert von seinem großen Bruder
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