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Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Titel: Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
Autoren: Mira Sol
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drei Detektivinnen kurz vor dem Kinderbecken. Eine ältere Dame mit weiß-lila Haaren und schwarzem Einteiler zog pikiert die Beine in ihrem Liegestuhl zurück. Sie sagte etwas mit vorwurfsvollem Blick zu ihren Begleiter, der daraufhin seine Zeitung sinken ließ und missbilligend dreinschaute.
    Franzi rappelte sich kichernd auf und zog die Haargummisan ihren kurzen roten Zöpfen wieder fest. »Ihr wollt mich doch nicht an solch einem wunderschönen Tag zu Tode kitzeln«, japste sie. »Ausgerechnet eine Woche bevor die Sommerferien anfangen. Das könnt ihr mir nicht antun.« Sie hielt ihren Freundinnen die Hand hin. »Frieden?«
    Marie und Kim schlugen grinsend ein.
    Im selben Moment ertönte ein spitzer, heller Schrei.
    Die drei !!! reckten alarmiert die Hälse. Marie sah ein kleines Mädchen im roten Badeanzug, das im Kinderbecken bis zu den Knien im Wasser stand. Jetzt schrie sie mit weit aufgerissenem Mund wie am Spieß. Marie wollte schon zu ihr ins Becken springen, als sie bemerkte, dass sich die Mutter des Mädchens bereits dicht hinter ihm befand. Das Mädchen zeigte auf ein Spielzeugboot aus Plastik, das einen halben Meter von ihr entfernt im Wasser dümpelte. Ganz in der Nähe stand ein kleiner, vielleicht drei Jahre alter Junge am Rand des Pools und – Marie riss die Augen auf – pinkelte in hohem Bogen auf das Boot herunter!
    Ein Mann, wahrscheinlich der Vater des Jungen, hob ihn schimpfend vom Beckenrand weg. Kopfschüttelnd zog er ihm die Badehose hoch.
    »Ich fasse es nicht«, sagte Franzi und unterdrückte ein Grinsen. »Der Kleine hat tatsächlich auf das Schiff geschifft!«
    Kim zog eine Augenbraue hoch. »Und ich habe schon gedacht, dass gerade jemand ermordet wird.«
    »Ging mir genauso«, sagte Marie. Sie grinste erleichtert. »Kinder eben! Ich glaube, ich will lieber keinen kleinen Bruder haben …«
    Der Vater des Jungen entschuldigte sich bei dem Mädchenund dessen Mutter. Die winkte säuerlich ab. Sie schwenkte das Plastikboot kurz im Wasser und wollte es ihrer Tochter in die Hand drücken. Das Mädchen verschränkte jedoch die Arme hinter dem Rücken, schüttelte vehement den Kopf und heulte erbärmlich weiter. Der Bademeister kam und verwarnte den Vater des Jungen mit harschen Worten.
    »Ich glaube, in diesem Fall müssen die drei !!! nicht tätig werden«, sagte Franzi grinsend. »Kommt, lasst uns zur Riesenrutsche gehen!«
    Marie und Kim stimmten sofort zu. Sie liefen noch schnell zu ihrem Liegeplatz zurück und räumten die Reste vom Picknick zusammen.
    Marie schloss die große Kühlbox, richtete sich auf und sah ihre Freundinnen entschuldigend an. »Ihr könnt ja schon mal vorgehen. Ich will nur noch schnell Holger anrufen.«
    Franzi grinste. »Das ist eine gute Idee. Viel Glück, und bis gleich!«
    Leider war Holgers Handy abgeschaltet. Enttäuscht legte Marie ihr Smartphone wieder zurück in das Schließfach. Sie schloss ab, band sich das Armband mit dem Spindschlüssel um und lief an den Umkleidekabinen vorbei in Richtung des großen Schwimmbeckens mit der Riesenrutsche.
    Holger war in den letzten Wochen wirklich schwierig zu erreichen. Aber Marie wusste, dass er sehr viel um die Ohren hatte: die Renovierung des Gartenhäuschens, die Scheidung seiner Eltern, seine kleinen Geschwister, auf die er aufpassen musste, wenn seine Mutter Überstunden machte, die neue Schule. Das alles war sehr anstrengend für Holger.
    Zum Ausgleich machte er noch mehr Sport als früher. Seiteiniger Zeit begeisterte er sich vor allem für Parkouring , eine Sportart, der Marie allerdings eher wenig abgewinnen konnte. Sie selbst zog ihre Aerobicstunden, den Ballettunterricht und ihre abendlichen Pilates-Einheiten vor.
    Die Jungs aus dem Jugendclub hingegen waren völlig versessen auf Parkouring. Seit Holger einmal zum Training mitgegangen war, war auch er vollkommen von diesem Virus infiziert.
    Marie musste bei dem Gedanken lächeln, dass Holger mit einer Horde von Jungs quer durch die Stadt rannte und Treppen, Mauern, Fahrradständer und Laternen mit den aberwitzigsten Bewegungen und Sprüngen überwand, um möglichst schnell von A nach B zu kommen.
    Das war schon ziemlich verrückt. Verrückt … und sehr süß, dachte Marie und ihr Herz zog sich sehnsüchtig zusammen.
    Gedankenverloren winkte sie Kim und Franzi, die beim Aufgang zur Rutsche warteten.
    »Und, wann trefft ihr euch?«, wollte Franzi wissen.
    Marie zuckte mit den Schultern. »Ich habe Holger nicht erreicht, er muss noch beim Renovieren sein
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