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Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Titel: Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
Autoren: Mira Sol
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– das vergisst man doch nicht einfach so! Aber dann dachte ich mir, wenn sie so ein schlechtes Gedächtnis hat, erinnert sie sich vielleicht auch nicht an das Fernsehverbot. Also habe ich einfach mal rechtzeitig zu One Tree Hill den Fernseher eingeschaltet, aber sie konnte sich sehr wohl erinnern (Grrr!). Die Erinnerungslücken meiner Mutter funktionieren leider nicht gerade zu meinem Vorteil.
    21:00
    Ich bin in meinem Zimmer und überlege, was ich tun soll. Ich habe ein paar dringende unerfüllte Wünsche und suche schon seit ein paar Minuten den Himmel nach einer Sternschnuppe ab. Ich entdecke aber keine und habe nicht wirklich Lust, bis morgen früh hier zu hocken. Nach meinen Kenntnissen im Bereich Wunscherfüllung kann ich jetzt nur noch warten, dass mir eine Wimper ausfällt. Aber da ich jetzt schon eine Ewigkeit blinzele, ohne dass was passiert, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ... Gott?!
    Lieber Gott,
    – oder wie auch immer dein richtiger Name lautet. Wir haben dich in der Schule durchgenommen, aber auch andere Religionen, und ich möchte dich nicht beleidigen, falls du nicht der Religion angehörst, die ich dir zuschreibe –
    ich melde mich nicht gerade oft bei dir ... das liegt daran, dass ich nicht wirklich eine praktizierende Christin bin. Aber heute Abend brauche ich dringend einen Spezialisten im Wünscheerfüllen, und du bist der Einzige, der mir einfällt. Wie läuft das? Muss man sich erst vorstellen, wenn man zu dir betet? Ich stelle mir das ziemlich kompliziert vor, jede Menge Anfragen zu bekommen, ohne zu wissen, von wem. Da weißt du wahrscheinlich gar nicht, wo du deine »Wunder« vollbringen sollst. Kannst du denn überhaupt noch Wunder bewirken? Hast du mehr zu bieten als zum Beispiel Wasser in Wein zu verwandeln? Ich meine, heutzutage gibt es Zauberer, die echt beeindruckende Sachen draufhaben. O.k., es ist ja bekannt, dass das Tricks sind und keine »Wunder«. Aber was dich angeht, ist das nicht so eindeutig, schließlich wurden deine Tricks nie enthüllt. Übrigens finde ich, wenn ich das mal so sagen darf, dass du ein bisschen an Glaubwürdigkeit verloren hast, seit man weiß, dass nicht du das Universum erschaffen hast, sondern der Urknall. Ähm ... bist du jetzt beleidigt? Ich will es mir nicht mit dir verscherzen, weil ich wirklich einige Anliegen habe. Tja, du siehst schon, ich liege öfter mal daneben. Wahrscheinlich, weil ich zu viel rede ... aber zurück zum Thema.
    Also, falls ich mich vorstellen soll: Ich heiße Amélie Laflamme. (Ich bin übrigens nicht getauft, aber ich hoffe, ich darf mich trotzdem an dich wenden?)
Bitte mach, dass heute Abend in der One-Tree-Hill -Folge nicht so wahnsinnig viel passiert, damit ich nicht den Anschluss verpasse. (Na gut, die Erfüllung dieser Bitte ist quasi eine freiwillige Zusatzaufgabe, die stelle ich nur zum Aufwärmen.)
Könnte ich mich bitte wieder mit meiner Freundin Katryne vertragen? Wir haben uns neulich gestritten, und das tut mir wirklich leid, dabei ging es nur um eine Kleinigkeit. Sie fehlt mir so!
Wenn meine Mutter mehr verdienen und dafür weniger arbeiten könnte, wäre das echt cool!
Ach ja, und wenn du dafür sorgen könntest, dass Schokokekse gesund sind und schlank machen, wäre das super! Dann würde mir meine Mutter nicht nur drei Kekse pro Mahlzeit erlauben und ich müsste den Rest nicht heimlich essen.
Und außerdem, wenn das geht, sag bitte meinem Vater, dass er mir fehlt und dass ich ihn lieb habe ...
    21:12
    Meine Mutter ist zu mir ins Zimmer gekommen und hat mich beim Weinen erwischt. Sie meinte, sie hätte nicht gedacht, dass mir One Tree Hill so wichtig sei. Dann hat sie mir verraten, dass sie die Folge für mich aufgenommen hat und mir die DVD gezeigt! Ich habe gar nicht deswegen geweint, aber ich wollte nicht mit ihr über meinen Vater reden, weil sie dann nur traurig geworden wäre. Sie spricht nicht gerne über ihn.
    Außerdem hat sie mir gestanden, dass sie meinen Witz von heute Morgen ziemlich lustig fand! Das hat sie auch Monsieur Beaulieu gesagt, dem es anscheinend genauso ging. Er will meine Mutter trotzdem treffen. Aber sie hat mir versprochen, mich zu verteidigen. Sie meinte: »Es ist ja nicht so, als hättest du was verbrochen!«
    Ich habe mir erst die DVD geschnappt und dann meine Mutter ganz fest in den Arm genommen. Dabei war allerdings die DVD-Hülle im Weg, weshalb sich meine Mutter mit einem »Autsch!« schnell wieder aus meiner Umarmung befreit hat.
    Bevor sie aus meinem Zimmer
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