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Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht

Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht

Titel: Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
Autoren: H Wich
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oder am besten beides, aber sie begnügte sich fürs Erste damit, Chrissie einen Vogel zu zeigen und ihr zuzufauchen: »Das würdest du wohl gern wissen, was?«
    Herr Winkler räusperte sich, um die peinliche Situation zuüberspielen. »Franzi hat einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich. Unsere Tochter hat heute in der Praxis ausgeholfen und sich ziemlich unentbehrlich gemacht.«
    Frau Winkler lachte. »Gut zu wissen! Dann werde ich da ja bald nicht mehr gebraucht!«
    Ihr Mann protestierte heftig, doch das bekam Franzi schon nicht mehr mit, weil sie längst auf der Treppe in Richtung Bad war.
    Eine halbe Stunde später, als Franzi gerade am Einschlafen war, hörte sie die halblauten Stimmen ihrer Eltern auf dem Flur. Franzi wollte sich schon stöhnend auf die Seite drehen und Ohrstöpsel in die Ohren stopfen, als plötzlich der Name »Haverland« fiel. Sofort war sie wieder hellwach und richtete sich kerzengerade im Bett auf.
    »Haverland?«, wiederholte ihre Mutter. »Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Mir nicht«, sagte Herr Winkler. »Wie auch immer: Er hat sich ziemlich merkwürdig benommen, und ich glaube einfach nicht, dass es ein Hundebiss …«
    »Ha!«, unterbrach ihn seine Frau. »Jetzt ist es mir wieder eingefallen: Haverland, ist das nicht der Filialleiter vom Supermarkt am Schillerpark, wo wir immer unseren Großeinkauf machen?«
    »Ja, du hast recht«, sagte Herr Winkler. »Ich erinnere mich. In der Praxis konnte ich ihn nur nicht richtig einordnen.«
    Auf Franzis Gesicht breitete sich ein triumphierendes Lächeln aus. »Danke, Mama!«, murmelte sie und kuschelte sich unter die Decke. Jetzt musste sie aber wirklich dringend schlafen. Morgen wartete ein aufregender Tag auf sie!
     
    »Wie spät ist es jetzt?«, flüsterte Marie.
    Kim sah auf die Leuchtziffern ihrer Armbanduhr und flüsterte zurück: »18 Uhr, zehn Minuten und 34 Sekunden.«
    »Dann könnte er aber langsam mal rauskommen aus seinem Supermarkt«, zischte Franzi. »Meine Beine frieren gleich ab.«
    Die drei !!! kauerten hinter einer Kiefer am Rande des Schillerparks. Es war das perfekte Versteck, weil sie von dort den besten Überblick auf das Osttor, die dahinter liegende Geschäftsstraße und den Eingang des Supermarkts hatten.
    »Vergiss die Beine!«, sagte Marie ungerührt. »Hauptsache, deine Perücke verrutscht nicht. Warte mal kurz.« Sie zupfte ein bisschen an Franzis blonder Lockenmähne, bis auch die letzte rote Haarsträhne darunter verschwunden war.
    Kim beobachtete sie dabei und kicherte. »Keine Sorge. So erkennt dich Herr Haverland garantiert nicht wieder. Du siehst mindestens drei Jahre älter aus.«
    »Der himbeerrote Lippenstift steht dir übrigens auch sehr gut«, sagte Marie anerkennend. »Du solltest dich ruhig öfter mal schminken.«
    Franzi verzog das Gesicht. »Danke, kein Bedarf. Das ist mir viel zu aufwendig.«
    »Ach was!«, sagte Marie. »Ich geb dir gern ein paar …«
    »Pssst!«, zischte Kim plötzlich. »Es geht los!«
    Sofort hörten Marie und Franzi auf zu reden und starrten zum Supermarkt hinüber. Tatsächlich! Herr Haverland stand in der Glastür und schlug den Kragen seines grauen Wintermantels hoch. Er warf einen prüfenden Blick zum bewölkten Himmel hinauf. Als es anfing zu schneien, steckte er fröstelnd die Hände in die Manteltaschen. Dann gab er sich einen Ruck und marschierte los. Zielstrebig überquerte er die Straße und steuerte direkt auf die Detektivinnen zu. Franzis Herz setzte vor Schreck kurz aus. Hatte er sie etwa gesehen?
    »Runter!«, zischte Marie, und sofort duckten sich alle drei.
    Franzi ging so schnell in Deckung, dass sie einen Kiefernzweig übersah. Sie bekam ihn voll ab, und die harten Kiefernnadeln stachen ihr richtig fies ins Gesicht. Beinahe hätte sie vor Schmerz laut aufgeschrieen, aber im letzten Moment biss sie die Zähne zusammen.
    Herr Haverland war noch zehn Meter von ihnen entfernt, dann acht, dann fünf Meter. Jetzt ist es vorbei, dachte Franzi. Er hat uns gesehen und mich doch erkannt, trotz Perücke. Gleich wird er sich auf uns stürzen. Jede Sekunde wartete sie darauf und hielt den Atem an. Herr Haverland kam noch näher, doch plötzlich, drei Meter vor ihnen, bog er ab und lief zum gepflasterten Hauptweg hinüber.
    »Pffft!«, machte Franzi, weil sie die Luft nicht länger anhalten konnte.
    Und Kim ächzte: »Das war knapp!«
    Marie rappelte sich als Erste wieder hoch. »Los, hinterher!«
    Das war leichter gesagt als getan. Franzis Beine hatten
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