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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
Autoren: Anne McCaffrey
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spähte zur Treppe und wartete darauf, dass F'lar wieder in Erscheinung trat. »Ich finde, es wird höchste Zeit, dass hier jemand das Kommando übernimmt.«
    »Mir scheint, die Drachenreiter haben die Situation fest im Griff«, meinte Nip. »Fax hat sich die Gefolgschaft seiner Männer erkauft. Sie sind ihm nicht wirklich treu ergeben. Bei der erstbesten Gelegenheit zerstreuen sie sich in alle Winde.«
    Robinton wandte sich an ein paar von Fax' Waffenknechten, die in seiner Nähe standen. »Ihr wollt sicher bald nach Nabol, Crom oder ins Hochland zurück. Wenn ihr gleich aufbrecht, werden die Drachenreiter euch bestimmt nicht festhalten.«
    »Splitter und Scherben, wer bist du, dass du hier das große Wort führst?« kläffte der Hauptmann, den Robinton in der Kaserne getroffen hatte.
    »Ich bin der Meisterharfner Robinton, und dieser Mann hier ist mein Kollege, Harfnergeselle Kinsale«, erwiderte Robinton selbstbewusst.
    »Du bist der Meisterharfner?« wiederholte der Hauptmann verdattert. »Moment mal …«
    In diesem Augenblick fingen die Trommeln im Turm an zu dröhnen.
    Tuck ist also auch hier, stellte Robinton zufrieden fest.
    »Beim Ersten Ei!« schnarrte der Hauptmann. »Kommt mit, Leute, wenn wir die Trommeln nicht zum Schweigen bringen, erfährt das ganze Land, was hier vorgefallen ist …«
    Sofort bauten sich zwei Drachenreiter vor der Treppe auf, die Hände an die Messergriffe gelegt.
    »Ich rate allen aus Fax' Gefolge, sofort von hier zu verschwinden«, rief Nip alias Kinsale.
    »Lord Groghes Männer rücken bereits an«, ergänzte Robinton. »Und wenn sie euch hier vorfinden, könnt ihr euch auf einen Kampf gefasst machen.«
    Die Soldaten tauschten nervöse Blicke. Erst allmählich schienen sie zu begreifen, dass sie durch Fax' Tod auch sämtliche ihrer Privilegien verloren hatten.
    »B'rant, B'refli!« sprach Robinton kurzerhand die Drachenreiter an, deren Namen er kannte. »Begleitet die Wachleute zur Kaserne, damit sie sich ihre Sachen holen können. Ihre Renner sind ausgeruht genug, um sie noch in dieser Nacht ins Hochland zu bringen. Zumindest erreichen sie die Grenze von Nabol.« Er wandte sich an K'net. »Wann werden Lord Groghes Männer hier eintreffen?«
    »Lange kann es nicht mehr dauern«, erwiderte K'net zuversichtlich. »Ein paar von uns Drachenreitern könnten auch eine Schar Bewaffneter holen, damit es schneller geht.« Er gab F'nor einen Wink.
    »Wir gehen!« befahl der Hauptmann.
    »Ich möchte, dass du einen Drachenreiter losschickst, der Bargen von Fax' Tod benachrichtigt«, sagte Robinton zu F'nor. »Derzeit versteckt er sich im Hochland Weyr. Er ist der legitime Erbe von Burg Hochland, und wir müssen dafür sorgen, dass die rechtmäßigen Besitzer sämtlicher Festungen, die Fax sich angeeignet hat, wieder die ihnen zustehenden Ämter einnehmen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Bargen noch lebt«, wunderte sich F'nor.
    »Ich habe eine Liste der Personen, die aufgrund ihrer Abstammung Ansprüche auf Burgen und Ländereien erheben können, die Fax ihnen oder ihren Vorfahren gestohlen hat«, warf Nip ein. »Oterel hat jede Menge Flüchtlinge bei sich in Tillek aufgenommen.«
    »Das passt zu ihm. Dann gibt es für uns ja viel zu tun«, meinte Robinton glücklich. Jeder Burgherr sollte nur eine Burg besitzen. Diese Maxime hatte sich in der Vergangenheit bewährt. Er hoffte, die Menschen von Pern würden aus dem Desaster mit Fax lernen. »Und dann müssen wir …« Er brach ab, als er merkte, dass Fax' Leichnam bereits aus der Halle entfernt worden war.
    »Ich wies ein paar Knechte an, ihn fortzuschaffen«, erklärte Nip. »Sie machen sich eine Freude daraus, ihn auf den Misthaufen zu werfen. In früheren Zeiten ließ man tote Schurken draußen liegen und wartete auf den nächsten Fädenfall. Das beschleunigte die Entsorgung.«
    Plötzlich fing ein Baby an zu schreien.
    »Wir brauchen eine Amme für den jungen Lord von Ruatha«, erklärte Robinton.
    »Es findet sich ganz bestimmt eine geeignete Frau, die das Kind nährt«, entgegnete F'nor.
    F'lar kam die Treppe heruntergerannt. »Kam die Magd hier vorbei?« fragte er aufgeregt und packte F'nor beim Arm.
    »Nein. War sie wirklich der Ursprung dieser geheimnisvollen Kräfte?« wollte F'nor wissen.
    »Ja.« Wilden Blickes starrte F'lar in die Runde. »Und sie entstammt der Blutslinie von Ruatha.«
    Dann fing Mnementh laut an zu trompeten. Die anderen Drachen stimmten in das schrille Konzert ein.
    »Mnementh hat sie gefunden«, rief F'lar.
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