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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache
Autoren: Anne McCaffrey
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traut er den Schwächlingen aus dem Norden nicht zu.«
    »Du wirst deine Pläne ein wenig aufschieben müssen«, murmelte Robinton. »Toric hat dich erspäht.«
    Toric und seine Leute waren in der freien Gasse zwischen zwei Hügelreihen abgestiegen. Der Landbesitzer aus dem Süden hatte Lessa begrüßt, hielt sich aber nicht lange bei den Weyrführern und Gildemeistern auf. Sein Ziel war unverkennbar Jaxom.
    »Harfner!« Er verneigte sich höflich vor Robinton und schaute dann Jaxom an.
    »Toric!« Jaxom nickte ihm kühl und gleichgültig zu. Er sah, wie der hochgewachsene Mann zusammenzuckte. Toric betrachtete sich den Baronen als gleichgestellt, auch wenn er den Erbtitel nie offiziell erhalten hatte. Nun musterte er Jaxom mit zornglitzernden Augen. – » Baron Jaxom?« Er betonte spöttisch den Titel.
    Jaxom drehte sich langsam um. »Wie ich von Sharra höre, halten Sie nichts von verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ruatha.« Toric blieb ruhig, aber seine Blicke streiften die Feuer-Echsen, die sich wie immer um Ruth scharten.
    »Was höre ich da, Toric?« Lessa war neben Jaxom getreten. Sie lächelte, aber ihre Augen waren hart wie Stahl.
    »Toric hat große Pläne mit Sharra«, erklärte Jaxom eher belustigt als verärgert. »Ein so armseliger Besitz wie Ruatha kommt für sie nicht in Frage.«
    »Ich wollte nichts gegen Ruatha sagen«, warf Toric hastig ein, als er Lessas düstere Miene bemerkte.
    »Das wäre auch höchst unklug. Sie wissen, wie stolz ich auf das Geschlecht von Ruatha und den jetzigen Träger des Erbtitels bin«, sagte sie sanft.
    »Vielleicht sollten Sie die Sache noch einmal überdenken, Toric«, warf jetzt der Harfner ein. »Die Verbindung, die obendrein von beiden jungen Leuten gewünscht wird, hätte beträchtliche Vorteile für Sie. Sie wären verwandt mit einem der ältesten und edelsten Geschlechter von ganz Pern, das enge Bande zu Benden besitzt.«
    Toric stand da und kratzte sich geistesabwesend im Nacken. Sein Lächeln war verschwunden.
    »Kommen Sie, wir erörtern die Sache in aller Ruhe!« Lessa nahm Toric am Arm und führte ihn weg. »Leisten Sie uns Gesellschaft, Meister Robinton? Ich meine, der kleine Hügel da ist ein ausgezeichneter Ort für ein ungestörtes Gespräch.«
    »Sind wir nicht hier, um Perns glorreiche Vergangenheit freizulegen?« fragte Toric mit gutmütigem Spott, aber er schüttelte Lessas Arm nicht ab.
    »Die Gegenwart ist wichtiger«, erklärte Lessa und blickte ihn lächelnd an. »In der Gegenwart stellen wir die Weichen für die Zukunft. Ihre Zukunft!«
    F’lar hatte sich zu ihnen gesellt. Der Meisterharfner warf einen Blick über die Schulter; er wollte Jaxom mit einer Geste beruhigen, aber der junge Mann hatte sich seinem Drachen zugewandt.
    »Ja«, begann F’lar gewandt, »nun, da so viele Menschen in den Süden strömen, müssen wir allmählich festlegen, welche Ländereien Sie in Besitz nehmen möchten, Toric. Ich halte nichts von Blutfehden im Süden. Und sie sind auch unnötig, denn es gibt Raum genug für diese Generation – und so manche danach.«
    Torics Antwort war ein herzhaftes Lachen. Robinton fand, daß der Mann eine unerschütterliche Selbstsicherheit ausstrahlte.
    »Eben. Und wenn uns soviel Land zu Füßen liegt – soll ich da nicht auch für meine Schwester Ehrgeiz entwickeln?«
    »Sie haben mehr Schwestern als die eine. Außerdem sprechen wir im Moment nicht von Jaxom und Sharra.« Lessa machte eine kleine Pause.
    »Eigentlich hätte ich mir einen festlicheren Rahmen gewünscht, um Ihre Besitzansprüche zu legalisieren…« – sie deutete auf die Ruinen aus der Vergangenheit –, »aber Meister Nicat möchte unbedingt die Bestätigung, daß alle Bergwerke ihm unterstehen, und Baron Groghe legt Wert darauf, daß seine beiden Söhne keine benachbarten Ländereien bekommen – und so fort. In den letzten Tagen häufen sich die Probleme, die eine rasche Lösung erfordern.«
    »Welche Probleme?« fragte Toric höflich. Er lehnte sich an das Mauerwerk und verschränkte die Arme.
    Robinton überlegte, ob seine Haltung gespielt oder echt war. Ging Torics Ehrgeiz etwa so weit, daß er die Vernunft ausschaltete?
    »Eine wichtige Frage ist die, wieviel Land der Einzelne im Süden besitzen soll.« F’lar kratzte lässig mit der Messerspitze ein paar schwarze Erdkrümel aus seinem Fingernagel.
    »War denn nicht vereinbart, daß ich alles Land in Besitz nehmen könnte, das ich bis zum Abzug der Alten erworben hatte?«
    »Noch leben einige der Alten
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