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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache
Autoren: Anne McCaffrey
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sagte Robinton.
    Lessa lächelte geheimnisvoll und wandte sich zum Gehen.
    N’ton hatte außer Meister Nicat drei Bergwerksgesellen mitgebracht. Kurz darauf traf F’nor mit Wansor, Benelek und zwei Lehrlingen ein, die man offensichtlich ihrer kräftigen Statur wegen ausgewählt hatte. Ohne die Ankunft von D’ram und Toric abzuwarten, flogen sie alle zum Hochplateau und landeten so dicht wie möglich an Meister Nicats kleinem Hügel. Im Tageslicht erkannten sie auch rasch die Funktion des freigelegten Bauwerks. Zahlen und Buchstaben waren groß an die Stirnflächen gemalt, während große und kleine Tiere, wie man sie noch nie auf Pern gesehen hatte, die Seitenwände schmückten.
    »Ein Harfnerraum, wo man den ganz Kleinen ihre ersten Balladen und Lehrgesänge beibrachte«, erklärte Meister Robinton. Er war längst nicht so enttäuscht wie die anderen, denn schließlich hing der Fund eng mit der Tradition seiner Gilde zusammen.
    »Hmm.« Benelek drehte sich auf dem Absatz herum und deutete auf den Hügel gleich links neben der Ausgrabungsstätte. »Dies dürfte dann der Bau sein, in dem die älteren Schüler unterrichtet wurden. Natürlich nur, wenn unsere Vorfahren einem logischen Schema folgten und bei allen Kreisformationen die gleiche Richtung einschlugen.« Er verneigte sich knapp vor den Weyrführern und Gildemeistern, winkte einen der Lehrlinge zu sich, wählte eine Schaufel aus dem Werkzeugstapel und begann zu graben.
    Lessa wartete, bis Benelek sie nicht mehr hören konnte, dann lachte sie los. »Wehe, wenn die Alten seinen Sinn für Logik enttäuschen!«
    »Ich mache heute jedenfalls an meinem großen Hügel weiter.« F’lar hatte sich von Beneleks Eifer anstecken lassen. Da sie nun wußten, daß sich die Eingänge meist an den Schmalseiten der Hügel befanden, kümmerten sie sich nicht mehr um den Graben vom Vortag, der den Kamm entlangführte. Ramoth und Mnementh räumten gehorsam Riesenmengen der merkwürdigen grauschwarzen Erde beiseite, und nach kurzer Zeit standen sie vor einer Tür, die auf Schienen glitt und groß genug war, einen grünen Drachen einzulassen. In der unteren Ecke befand sich eine kleinere Tür. »Mannshoch«, stellte F’lar fest. Die kleine Tür besaß Scharniere, die nicht aus Metall bestanden – eine Tatsache, die bei Nicat und Fandarel neue Begeisterung und neue Fragen hervorrief.
    Eben als sie die kleine Tür öffnen wollten, landete Ruth mit Jaxom, und gleich darauf tauchten drei weitere Drachen am Himmel auf.
    »D’ram«, stellte Lessa fest. »Und die beiden Braunen von Benden, die wir als Aushilfe in den Süden schickten.«
    »Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat, Meister Robinton«, sagte Jaxom und drückte dem Harfner eine Rolle in die Hand. »Guten Morgen, Lessa. Was war in Meister Nicats Bau?«
    Der Harfner klemmte sich die Rolle unter den Arm, erfreut über Jaxoms Diskretion. »Ein Unterrichtsraum für kleine Kinder. Sieh ihn dir ruhig an!«
    »Könnte ich Sie vorher einen Moment sprechen, Meister Robinton. Außer…« Jaxom deutete auf den Hügel und die Tür, die einladend offenstand.
    »Ich muß ohnehin warten, bis alles durchgelüftet ist«, erklärte Robinton. Ihm war weder die Bitte in Jaxoms Augen noch sein angespannter Gesichtsausdruck entgangen. »Nun?« fragte er, als sie sich ein paar Schritte von den anderen entfernt hatten.
    »Sharra wird von ihrem Bruder im Süden festgehalten«, erklärte Jaxom mit leiser, aber ruhiger Stimme.
    »Woher weißt du das?« fragte Robinton nach einem Blick auf D’rams Bronzedrachen, der in weiten Spiralen zur Landung ansetzte.
    »Sie hat es Ruth mitgeteilt. Toric will sie mit einem seiner neuen Pächter verheiraten. Er hält die Barone aus dem Norden für Taugenichtse.«
    Jaxoms Augen blitzten gefährlich, und zum ersten Mal fiel Robinton die Ähnlichkeit mit Baron Fax, dem Vater des jungen Mannes, auf.
    »Auf einige trifft das ganz sicher zu«, entgegnete Robinton belustigt, aber Jaxom blieb ernst, und der Harfner wunderte sich, wie erwachsen der junge Baron in den letzten zwei Planetenumläufen geworden war. »Was hast du vor?« fragte er besorgt.
    »Ich werde Sharra zurückholen«, erklärte Jaxom ruhig, aber mit großer Entschiedenheit. Er deutete auf seinen Drachen. »Toric hat nicht mit Ruth gerechnet.«
    »Du willst zu Torics Burg fliegen und sie entführen?«
    »Warum nicht?« Unvermittelt huschte ein Lächeln über Jaxoms Züge. »Ich bezweifle, daß Toric mit einem schnellen Gegenschlag rechnet. So etwas
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