Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
schlüpfen, geben Sie ihnen etwas zu fressen – und reden Sie mit ihnen, die ganze Zeit über. Es ist wichtig, daß Sie …«
    Sie zögerte. Wie konnte sie diesem vierschrötigen Mann erklären, daß er Liebe und Zärtlichkeit ausstrahlen mußte … »Es ist wichtig, daß Sie die kleinen Echsen ständig beruhigen. Gleich nach dem Schlüpfen sind sie sehr nervös. Sie haben heute die Drachen gesehen. Berühren Sie die Tierchen, streicheln Sie ihre Augenwülste …«
    Der Bergwerksmeister nickte zu jedem Satz.
    »Außerdem müssen sie täglich gebadet und eingeölt werden. Die Echsen kratzen sich, wenn ihre Haut rissig wird oder sich zu schälen beginnt.«
    Meister Nicat warf T’gellan einen zweifelnden Blick zu.
    »O doch, Menolly kennt sich aus. Sie hat ihren neun Echsen sogar beigebracht, im Chor zu singen …«
    T’gellans lässige Beruhigung war bei Nicat fehl am Platz.
    »Ja – aber wie bringt man sie erst mal dazu, daß sie bleiben!« fragte er spitz.
    »Den Wunsch müssen Sie in ihnen wecken, Meister«, erklärte Menolly so fest, daß der Bergwerksmeister schwieg.
    »Güte und Liebe, Meister Nicat – das sind die Hauptpunkte«, fügte T’gellan mit gleichem Nachdruck hinzu.
    »Aber ich sehe, daß T’gran wartet. Er wird Sie und Ihre Echsen-Eier nach Crom zurückbringen.«
    Und er führte den Bergwerksmeister hinaus.
    Als T’gellan zu Menolly zurückkehrte, blitzte in seinen Augen der Schalk.
    »Ich wette meine neue Reitjacke, daß der seine Echse nicht lange behält. Ein sturer Eisenschädel – kein Wunder bei seinem Beruf!«
    »Sie hätten nicht sagen sollen, daß meine Echsen singen.«
    »Warum nicht?«
    T’gellan schien ihre Kritik zu überraschen.
    »Mirrim hat das mit ihrem Trio nicht geschafft, obwohl sie die Kleinen schon länger abrichtet. Ich sagte … Aber selbstverständlich, Meister, F’lar hat auch für Sie ein Ei reservieren lassen.«
    Und so ging es den ganzen Abend lang. Strahlend nahmen die ehrgeizigen Barone und Gilde-Oberen die kleinen Fellbeutel mit dem wertvollen Inhalt in Empfang.
    Als nur noch die Eier für Meisterharfner Robinton im Korb lagen, hatte sich Menolly daran gewöhnt, daß T’gellan immer wieder die Geschichte mit den singenden Feuerechsen auftischte. Zum Glück nahm niemand sie beim Wort, denn ihre erschöpften Freunde lagen zusammengerollt auf den Wandvorsprüngen und ließen sich auch durch das ausgelassene Singen und Lärmen im Weyrkessel nicht wecken.

    ***

    Harfner Elgion genoß das Fest in vollen Zügen. Erst an diesem Abend kam ihm zu Bewußtsein, wie muffig das Leben in der Halbkreis-Bucht ablief. Yanus war ein tüchtiger Mann, ein hervorragender Fischer, gewiß, und seine Untertanen hielten eine Menge von ihm, aber ganz sicher verstand er es nicht, die Freuden des Daseins zu genießen.
    In der Brutstätte, wo die Halbwüchsigen den jungen Drachen gegenüberstanden, war sein Entschluß herangereift, selbst ein Echsen-Gelege zu finden – koste es, was es wolle. Das würde den tristen Alltag in der Burg am Meer ein wenig aufhellen.
    Und er wollte dafür sorgen, daß auch Alemi ein Ei bekam. Er hatte auf den Rängen flüstern gehört, daß T’gellan das Gelege an der Küste unterhalb der Halbkreis-Bucht entdeckt habe. Elgion hatte sich vorgenommen, ein längeres Gespräch mit dem Bronze-Reiter zu führen; aber seit der Gegenüberstellung war der Mann wie vom Erdboden verschwunden. Nun, irgendwann mußte er ja wieder auftauchen. Inzwischen spielte Elgion mit Oharan, dem Weyr-Harfner, den Gästen auf.
    Eben war wieder ein Lied zu Ende, als er T’gellan entdeckte. Der Drachenreiter stand im Weyrkessel und half einem Gildeangehörigen in den Sattel eines Grünen. Gleichzeitig fiel Elgion auf, daß sich die meisten Besucher im Aufbruch befanden. Der schöne Abend näherte sich unerbittlich seinem Ende. Er würde noch mit T’gellan sprechen und vielleicht ein paar Worte mit dem Meisterharfner wechseln und dann … »Hierher, Freund!« rief er und winkte dem Bronzereiter.
    »Oh, Elgion – einen Schluck Wein, bitte. Ich habe mir den Mund fransig geredet! Wenn man wenigstens das Gefühl hätte, daß es etwas nützt! Aber diese sturen Typen besitzen doch kein Gespür für Feuerechsen.«
    »Ich hörte schon, daß Sie das Gelege entdeckt hatten. Doch nicht etwa in jener Höhle nahe den Drachen-Steinen?«
    »Nahe den Drachen-Steinen? Aber nein. Ein ganzes Stück weiter entlang der Küste.«
    »Dann war – gar nichts in der Höhle?«
    Elgions Stimme klang so bitter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher