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Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang
Autoren: Anne McCaffrey
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Idee!«
    »Weshalb entsetzlich?«
    »Weil er der zukünftige Baron von Ruatha ist. Deshalb!«
    Menolly war ein wenig verärgert über Mirrims schroffe Besserwisserei und sagte das auch.
    »Schau – er kann nicht Baron und Drachenreiter gleichzeitig sein. Hast du denn gar nichts auf deiner Burg am Meer gelernt? Ach, da fällt mir etwas ein! Ich habe den Harfner von der Halbkreis-Bucht gesehen. Elgion heißt er, glaube ich. Soll ich ihm sagen, daß du hier bist?«
    »Nein!«
    »Deshalb brauchst du mir nicht gleich den Kopf abzureißen!« Und damit wirbelte Mirrim davon.
    »Menolly, kannst du mir noch einmal verzeihen? Ich hatte völlig verschwitzt, dich abzuholen.«
    T’gellan trat an ihren Tisch, ehe sie Atem schöpfen konnte.
    »Paß auf, der Bergwerksmeister soll zwei Eier bekommen. Er kann nicht lange hierbleiben, und so brauchen wir rasch einen Behälter, der die Eier im Dazwischen schützt. Nein, bleib sitzen! He, du – komm mal her!«
    Er winkte einen der Weyrjungen näher.
    »Du spielst jetzt mal Menollys Kurier, ja?«
    So verbrachte Menolly einen Großteil des Abends damit, in der Küche Fellbeutel für den Transport der kostbaren Eier zu nähen. Aber sie konnte die Fröhlichkeit draußen hören, und sie genoß das Spiel und den Gesang. Fünf Harfner, zwei Trommler und drei Pfeifer machten Musik für das Fest. Sie glaubte des öfteren Elgions kräftigen Tenor zu erkennen, aber sie rechnete nicht damit, daß er hier in der dunklen Küche nach ihr suchen würde.
    Seine Stimme weckte einen Moment lang Heimweh nach der Meeresbrise und dem Geschmack herber Salzluft, und sie begann sich nach der Einsamkeit ihrer Klippenhöhle zu sehnen. Aber nur kurz. Sie gehörte hierher … in den Weyr. Ihre Sohlen würden bald verheilt sein; dann mußte sie nicht mehr wie ein altes Tantchen am Feuer sitzen.
    Aber wo brauchte man sie?
    Felena hatte genug Küchenhelferinnen, und wie oft aß man im Weyr schon Fisch? Aber gab es sonst etwas, wovon sie mehr verstand als die anderen? Nein, an ihre Musik wollte sie nicht mehr denken. Es fand sich bestimmt irgend etwas.
    »Bist du Menolly?« fragte ein Mann unsicher.
    Sie schaute auf und sah einen der Bergwerksleute, die bei der Gegenüberstellung einer Reihe unter ihr gesessen hatten.
    »Ich bin Nicat, der Bergwerksmeister von Crom. Die Weyrherrin versprach mir zwei der Echsen-Eier.«
    Trotz seiner steifen Zurückhaltung erkannte Menolly, daß er darauf brannte, diese beiden Eier zu besitzen.
    »Hier sind sie, Meister«, sagte sie mit einem warmen Lächeln und deutete auf den Korb, der immer noch gut geschützt unter dem Tisch stand.
    »Donnerwetter, du gehst kein Risiko ein, was?«
    Er half ihr, den Tisch zur Seite zu rücken, und schaute ihr ängstlich auf die Finger, als sie die oberen Eier aus dem Sand buddelte.
    »Könnte … ich wohl das Königinnen-Ei haben?« fragte er.
    »Meister Nicat, Lessa hat Ihnen sicher erklärt, daß man bei den Feuerechsen das Königinnen-Ei nicht erkennt.«
    T’gellan war unbemerkt an den Tisch getreten und hatte für Menolly geantwortet. Das Mädchen schaute ihn erleichtert an.
    »Das heißt, Menolly weiß es vielleicht …«
    »Ja?«
    Bergwerksmeister Nicat schaute sie überrascht an.
    »Sie besitzt nämlich neun Feuerechsen.«
    »Neun?«
    Meister Nicat schaute sie jetzt mit gerunzelter Stirn an, und sie konnte seine Gedanken lesen: Neun für ein Kind – und nur zwei für den Bergwerksmeister?
    »Such Meister Nicat zwei der besten aus, Menolly! Wir wollen ihn auf keinen Fall enttäuschen.«
    T’gellans Miene war todernst, aber er blinzelte Menolly hinter dem Rücken des Gildemeisters zu.
    Sie nickte und verglich umständlich die Eier, ehe sie zwei für Nicat auswählte. Insgeheim hatte sie jedoch längst beschlossen, das Königinnen-Ei für den Meister-Harfner zurückzubehalten.
    »Hier, Meister«, sagte sie und reichte Nicat den Fellbeutel mit dem kostbaren Inhalt.
    »Tragen Sie die Eier während des Fluges unter Ihrem Reitgewand – so sind sie am besten gegen die Kälte des Dazwischen geschützt.«
    »Und was kommt danach?« fragte Meister Nicat unterwürfig, während er die Eier gegen die Brust preßte.
    Menolly schaute hilfesuchend zu T’gellan, aber beide Männer hingen an ihren Lippen. Sie schluckte.
    »Nun, nichts anderes als hier. Legen Sie die Eier in einen Korb, der mit Fell ausgekleidet oder mit heißem Sand gefüllt ist. Die Weyrherrin meinte, es sei noch etwa eine Siebenspanne Zeit, bis sie heranreifen. Sobald die Jungtiere
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