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Die Deutschen

Die Deutschen

Titel: Die Deutschen
Autoren: Artur Müller
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Erfolge der Zünfte wieder zu liquidieren. 33 Weber werden hingerichtet.
    1374–1386 Braunschweiger Aufstand. Die Opposition der Handwerker- und Kaufleutegilden stürzt den alten Rat, acht Ratsherren werden hingerichtet. 1386 werden durch eine neue Verfassung die Kämpfe beendet.
    1375 Erhebung der »gemeynen luthe und hantwerkluthe« gegen die »richen geslechte« in Nordhausen. Die Patrizierherrschaft wird gestürzt und die Herrschaft der Zünfte errichtet.
    1393–1394 Verfolgung von Anhängern der Waldenser in Brandenburg und Pommern. Diese gegen die katholische Kirche gerichtete Volksbewegung breitet sich auch in Bayern, Franken und im Rheingau aus. Anhänger dieser »Ketzerbewegung«, welche die Ideale des Christentums praktisch zu verwirklichen sucht, sind vor allem mittlere und kleine Handwerker.
    1394–1401 Aktionen der Vitalienbrüder (Likendeeler), aus den unterdrückten sozialen Schichten, gegen die reichen Kaufleute. 1398 wird ihr Hauptstützpunkt, die Insel Gotland, durch das Heer des Deutschen Ordens besetzt. 1401 wird die Hauptmacht der Likendeeler durch die Hanseflotte Hamburgs und Bremens bei Helgoland völlig vernichtet. Ihre Anführer Klaus Störtebecker und Godeke Michels werden in Hamburg hingerichtet.
    1400 Erstmalig wird die zwischen 1350 und 1400 gegründete Gesellschaft der Häuer in Freiberg in Sachsen genannt. Es ist die älteste bekannte deutsche Bergarbeiterorganisation.
    1401–1408 Appenzeller Krieg. Diese Bauernbewegung im südlichen Bodenseegebiet – »Bund ob dem See« – fügt im Bündnis mit der Stadt St. Gallen den vereinigten Feudalgewalten Österreichs und Württembergs schwere Niederlagen zu. 1408 kommt es zu einer Niederlage des Bundes vor Bregenz und damit zum Friedensschluß: Auflösung des Bundes, Befreiung der Bauern von Reichsacht und Kirchenbann und Erlaß der Schadenersatzleistung für die Bauern.
    1406 Bündnis der Allgäuer Bauern gegen den Bischof von Augsburg und andere Feudalherren. Im Vertrag von Isny werden die Auflösung des Bundes, aber Straffreiheit für die Bauern vereinbart.
    1430 Aufstand der »Stadtarmut« und der Handwerker in Bamberg unter dem Einfluß der heranrückenden Hussitenheere. Patrizier und kirchliche Würdenträger verlassen die Stadt, deren sich die Handwerker für kurze Zeit bemächtigen.
    1431–1432 Bauernaufstand in der Umgebung von Worms, der sich zunächst gegen den Wucher richtet, dann weitergehende Forderungen erhebt, vor allem gegen die Geistlichkeit. Der Aufstand wird durch Pfalzgraf Ludwig unterdrückt.
    1442 Der Kurfürst von Brandenburg bricht die Selbständigkeit der Doppelstadt Berlin-Kölln. Das ist der erste volle Erfolg der Fürstenmacht in Deutschland bei der Eingliederung einer Stadt in das zentralisierte Landesfürstentum.
    1443 Das Dorf Schliengen im Bistum Basel verweigert die Zahlung einer bischöflichen Sondersteuer und sammelt sich unter dem Zeichen des Bundschuhs, wird jedoch unterworfen.
    1447–1448 »Berliner Unwille«. Aufstand der Bürger, um ihre alte Freiheit wiederzugewinnen: Aufhebung der schriftlichen Zugeständnisse an den Kurfürsten, Verjagung der fürstlichen Beamten, Unterbrechung des Schloßbaus, Wiederherstellung der Union von Berlin-Kölln. Der Aufstand scheitert am Versagen militärischer und finanzieller Hilfe durch die Hanse, die durch innerstädtische soziale und politische Gegensätze in ihrer Handlungsfreiheit gelähmt ist.
    1460 Bundschuhbewegung im Hegau. Ihre Forderungen: Dienstleistungen »nach Gewohnheit und Billigkeit«, nicht nach »freiem Ermessen der Herren«; als Grundlage der Justiz das Recht statt adeliger Willkür; Abschaffung einer bäuerlichen Besitzwechselabgabe.
    1465 Die Zunftmeister von Straßburg und anderen Städten beschließen das Verbot der Gesellenbrüderschaften und besonders der Trinkstuben als Versammlungsorte für die Gesellen.
    1476 Hans Böheim, der Pfeifer von Niklashausen, beginnt im April seine gegen Papst, Klerus und weltliche Obrigkeit gerichteten Predigten, in denen er die Gleichheit aller Menschen und von den Besitzenden die Aufteilung ihres Vermögens verlangt. Böheim fordert die Bauern aus verschiedenen Gegenden. Deutschlands auf, am 12. Juli in Niklashausen bewaffnet zu erscheinen. In der Nacht zum 12. Juli wird Böheim verhaftet und am 19. in Würzburg verbrannt.
    Pfeiferhänslein – oder Die erste Bauernverschwörung 1476

    1476. Das Bistum Würzburg ist ein »durch schlechte Regierung, vielfältige Steuern, Abgaben, Fehde, Feindschaft, Krieg,
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