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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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an einer Puppe geübt hatte.
    Zwei Atemstöße.
    Dann Herzdruckmassage. Eins, zwei, drei, vier, fünf … fünfzehn.
    Wiederbeatmen.
    Herzdruckmassage.
    Atmen. Massage.
    Bitte, bitte, bitte!, dachte Sheila. Er darf nicht sterben!
    Da sah sie, wie seine Lider zuckten.
    Ein Stein fiel Sheila vom Herzen.
    Der Junge lebte!

5. Kapitel
    Mario
    Langsam öffnete der Junge die grünen Augen und richtete seinen Blick auf Sheila.
    »Wer bist du?«, fragte er mit schwacher Stimme.
    »Ich heiße Sheila«, antwortete sie. »Wie geht’s dir?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er, bewegte vorsichtig den Kopf und hustete. Sheila legte ihren Arm um seinen Rücken und half ihm dabei, sich auf die Ellbogen zu stützen.
    »Langsam«, sagte sie. »Du bist fast ertrunken.«
    »Du warst der Delfin, der mich befreit hat, nicht wahr?«, fragte er und wollte sich ganz aufsetzen. Doch er hatte noch nicht die Kraft und stöhnte.
    »Du bleibst besser noch einen Augenblick liegen«, sagte Sheila.
    »Du warst der Delfin«, wiederholte der Junge hartnäckig.
    Sheila zögerte. Er tat so, als sei es das Normalste auf der Welt, wenn man eine andere Gestalt annehmen konnte!
    »Reine Vorsichtsmaßnahme, dass ich frage«, sagte der Junge und hustete wieder. »Ich muss doch wissen, auf welcher Seite du stehst. Du könntest ja auch gefährlich sein.«
    »Spinnst du?«, empörte sich Sheila. »Glaubst du, ich zieh dich zum Spaß aus dem Wasser? Du könntest wenigstens Danke sagen, dass ich dir das Leben gerettet habe.«
    »Danke.« Der Junge fing an zu grinsen.
    Sheila holte tief Luft. »Du warst auch ein Delfin«, sagte sie. »Als ich dich ans Ufer geschleppt habe, bist du wieder ein Junge geworden. Kannst du mir das vielleicht mal erklären?«
    Der fremde Junge sah sie prüfend an. »Du bist wohl noch nicht lange ein Meereswandler?«
    »Meereswandler?« Sheila hatte das Wort noch nie gehört.
    »Na ja, so nennt man uns«, erwiderte der Junge. »Du kannst auch Delfinmensch sagen. Flossenträger. Homo delphinus. Such dir raus, was dir am besten gefällt.«
    Sheila sah ihn nur stumm an.
    »Seit wann kannst du es denn?«, fragte der Junge.
    »Erst seit … seit vorgestern«, antwortete Sheila stockend. »Ich bin nachts im Meer geschwommen. Da waren Delfine, ich wollte hin …« Sie schluckte. »Ich verstehe das alles nicht!«
    »Ich war acht, als es mir zum ersten Mal passiert ist. Es hat mich aber nicht überrascht. Ich wusste, dass meine Mutter Delfingestalt annehmen kann. Sie ist auch ein Meereswandler. Deswegen hatte ich es schon eine Weile immer wieder versucht, die Fähigkeit kann sich nämlich vererben.«
    »Meine Mutter hat noch nie …« Sheila hielt inne und dachte an Gavino, ihren unbekannten Vater.
    Es war eine richtige romantische Liebesgeschichte zwischen ihrer Mutter und dem jungen Fischer gewesen, damals, vor knapp vierzehn Jahren. Sabrina Hermes war mit einer Freundin nach Sardinien gefahren, in die gleiche Gegend wie jetzt.
    Sabrina hatte Sheila erzählt, dass sie sich dort Hals über Kopf in Gavino verliebt hatte. Doch eines Tages war Gavino nicht vom Schwimmen zurückgekommen. Sabrina hatte bis zum Ende des Urlaubs gehofft, dass er wieder auftauchte, dann war sie sehr, sehr traurig heimgereist. Neun Monate später war Sheila zur Welt gekommen.
    Sheila bedauerte es, dass sie ihren Vater nie kennengelernt hatte.Es gab nur ein einziges Foto von ihm und die Karte mit dem Delfingedicht. Gavino war groß und hatte schwarze Haare – genau wie Sheila. War er etwa ein Meereswandler gewesen und hatte ihr diese geheimnisvolle Fähigkeit vererbt?
    Sheila schwirrte der Kopf.
    »Wie heißt du?«, fragte sie den fremden Jungen.
    »Mario«, sagte er und strich sich sein blondes Haar aus der Stirn. »Meine Mutter und ich sind seit drei Wochen hier.«
    »Macht ihr hier auch Urlaub?«
    »Wir sind auf der Flucht.«
    »Auf der Flucht?« Sheila war alarmiert. »Vor wem?«
    »Vor Zaidons Leuten.«
    »Wer ist Zaidon?«, fragte Sheila.
    »Vielleicht ist es besser, wenn du gar nichts davon erfährst«, überlegte Mario laut und richtete sich zum Sitzen auf. »Ich bringe dich nur in Gefahr.« Er wollte aufstehen. »Ich werde jetzt gehen.«
    Sheila hielt ihn am Arm fest. »Kommt gar nicht infrage!«, protestierte sie. »Ich lass dich nicht fort! Ich will wissen, was los ist! Ohne mich wärst du jetzt tot!«
    Mario schwieg und sah aufs Meer hinaus.
    »Ich will wissen, was los ist«, wiederholte Sheila hartnäckig.
    »Zaidon hat versucht, mich mit einem
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