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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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ihm die seltsame Stimmung im Haus auf. Irgendetwas war anders als sonst.
    Unsinn, sagte sich Mario und setzte entschlossen den Fuß über die Türschwelle. Trotzdem fühlte er sich unbehaglich, als er in sein Bett zurückkroch. Er konnte auch nicht mehr schlafen. Zu deutlich war die Erinnerung an den Traum.
    Zaidon.
    Mario hatte seiner Mutter gestern nichts von dem Wasserschnapper erzählt. Er wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. Als er an seine weinende Mutter dachte, fühlte er sich wieder so hilflos. Manchmal bildete er sich schon ein, dass die Wände ihn und seine Mutter beobachteten. Und dass überall im Haus Wanzen angebracht waren. Vielleicht wusste Zaidon längst über jeden ihrer Schritte Bescheid.
    Das offene Fenster da – war es nicht eine Gefahr?
    Mario sprang aus dem Bett und schlug es in einer Panikattacke zu. Es gab einen lauten Knall. Hoffentlich hatte er Alissa damit nicht geweckt!
    Er lauschte.
    Nichts. Nur diese unheimliche Stille.
    Mario hielt es nicht mehr aus. Mit klopfendem Herzen schlich er aus dem Zimmer und auf den Gang. Dann drückte er leise die Klinke zu Alissas Schlafzimmer nieder.
    Ihr Bett war unberührt.
    Mario schluckte. Wie gelähmt starrte er auf die glatt gestrichene Decke. Dabei war Alissa gestern Abend extra in sein Zimmer gekommen, um ihm Gute Nacht zu sagen. Sie hatte betont, wie müde sie sei und dass sie sich auch gleich zurückziehen werde. Kein Wort davon, dass sie noch einmal weggehen wollte.
    Schlaf gut, mein Liebling, und pass auf dich auf!
    Der Satz klang noch in seinem Ohr. Pass auf dich auf! Das hatte sie sonst nie gesagt. Er hatte sich gefragt, ob sie vielleicht etwas von dem Vorfall am Nachmittag ahnte. Manchmal entwickelten Mütter ja einen sechsten Sinn.
    Doch dann sah Mario den Umschlag auf der Bettdecke.
    Mit zwei Sätzen war er dort und riss ihn auf.
    Die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen.
    Lieber Mario,
    verzeih mir, dass ich ohne Abschied von dir fortgegangen bin. Aber ich hätte es sonst nicht geschafft. Zaidon hat mir gedroht, dich zu töten, wenn ich seinem Ruf nicht folge. Da blieb mir keine andere Wahl. Ich habe dir ohnehin schon viel zu viel zugemutet. Ich dachte ja, dass ich Zaidon entkommen kann …
    Aber vielleicht kehrt jetzt endlich Ruhe in dein Leben ein. Geh bitte zu deinem Vater, Mario. Er wird sich um dich kümmern, denn er liebt dich sehr. Genau wie ich.
    Ich umarme dich. Es tut mir leid, dass ich dir keine bessere Mutter gewesen bin, aber ich will alles tun, um das wiedergutzumachen, wenn dieser Albtraum vorüber ist.
    In Liebe
    Alissa
    Mario ließ den Brief sinken. Er konnte nicht glauben, was er da gelesen hatte. Sie war fort! Alissa war Zaidons Ruf gefolgt!
    Mario überflog den Brief ein zweites Mal. Nein, er irrte sich nicht. Er hatte richtig gelesen. Alissa wollte, dass er zu seinem Vater ging!
    Monster! Monster! Monster!
    Mario presste die Hände auf seine Ohren. Wie er seinen Vater für diese Worte hasste. Mario erinnerte sich noch ganz genau. Er war drei Jahre alt gewesen, als sein Vater zum ersten Mal gesehen hatte, wie sich Alissa in einen Delfin verwandelte. Der Vater war entsetzt gewesen und völlig verstört davongerannt. Mario hatte ihn nie wiedergesehen, obwohl Alissa versucht hatte, den Kontakt aufrechtzuerhalten.
    Monster! Monster! Monster!
    Solche Worte ließen sich nicht zurücknehmen!
    Mit so einem wollte Mario nichts zu tun haben.
    Er würde bestimmt nicht zu ihm gehen!
    Ohne es zu merken, zerknüllte Mario den Brief in seiner Hand.
    Sein Entschluss stand fest.
    Er würde seine Mutter suchen!

7. Kapitel
    Aufbruch
    Sheila konnte kaum abwarten, bis das Abendessen vorüber war. Hastig verschlang sie die Spaghetti. Sie musste unbedingt herausfinden, ob Gavino ein Meereswandler gewesen war.
    Als Michael und Zoe sich an der Rezeption herumdrückten und die Prospekte mit Ausflugsangeboten begutachteten, zog Sheila ihre Mutter beiseite.
    »Ich muss dringend mit dir reden, Mama. Unter vier Augen.«
    Sabrina zog erstaunt die Brauen hoch. »Geheimnisse?«
    »Es geht um meinen Vater«, erwiderte Sheila knapp.
    »Na, dann komm.« Sabrina hakte ihre Tochter unter. »Wir gehen schon mal voraus«, rief sie zur Rezeption.
    Michael blickte herüber und nickte lächelnd.
    Die laue Nachtluft schlug ihnen entgegen, als sie das Hotel verließen. Es roch nach Meer. Sheila spürte Sehnsucht nach dem Wasser.
    »Also, was willst du wissen?«, fragte Sabrina, während sie den Weg zu ihrem Bungalow einschlugen.
    Sheila hatte sich den
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