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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel
Autoren: Lolaca Manhisse
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dann um die Ecke. Dort befand sich ein weiterer Bereich, der noch einmal genauso groß war, doch was Sarah sah, ließ sie innehalten.
    Die rechte Wand war über und über mit Fotos und Zeitungsartikeln bedeckt. Es handelte sich um Dutzende junger Frauen verschiedenster Nationalität. Langsam näherte sie sich der Fotowand und ließ den Lichtstrahl über die vielen Gesichter gleiten. Die meisten Bilder waren professionell geschossen und bearbeitet, wie es bei Bewerbungsfotos üblich war. Aber Sarah entdeckte auch Fotos, die ganz offensichtlich ohne das Wissen der Opfer gemacht wurden. So fiel ihr beispielsweise das Bild einer Frau ins Auge, die sich in ihrem Schlafzimmer umzog und eine andere, die gerade mit vollgepackten Tüten aus dem Supermarkt kam. Die Frauen mussten genauso beschattet worden sein wie Sarah, bevor sie auf die Insel gelockt wurden.
    Ein Zeitungsartikel über eine tote Frau erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie war dreiundzwanzig Jahre alt gewesen und hatte sich zwei Monate nach ihrem Urlaub vom Dach eines Hochhauses gestürzt. Weil sie sich, laut ihren Angehörigen, zuvor sonderbar verhalten hatte, ging man von Liebeskummer aus. Bei dem Gedanken, dass Jake daran schuld gewesen sein soll, bildete sich ein Kloß in ihrem Hals.
    Sie entdeckte einen anderen Artikel über eine Patientin einer Psychiatrie. Es handelte sich um die zweiundzwanzigjährige Miranda Harson, welche letztes Jahr in … Sarah stockte, als sie den Namen ihrer Stadt las. Sie kannte die Einrichtung. Sie lag nicht einmal eine Stunde von ihrer Wohnung entfernt. Laut dem Artikel war Miranda bereits zwei Mal aus der Einrichtung geflohen und behauptete vehement, nicht verrückt zu sein.
    Als Sarah weitersah und schließlich ein Bild von sich entdeckte, lief es ihr eiskalt den Rücken runter. Dieses kranke Schwein! , dachte sie, während sie das Foto betrachtete, auf dem sie gerade ihre Firma verließ. Ob Eric sie selbst beschattet oder jemanden beauftragt hatte? Wohl eher Letzteres, vermutete sie. Vielleicht war es sogar dasselbe Mädchen gewesen, das ihr das Gewinnspiel angedreht hatte. Ob es ebenfalls missbraucht worden und unter Drogen gesetzt worden war? Sie suchte nach dem Gesicht der jungen Frau und erkannte sie auf gleich drei Bildern wieder. Auch sie war irgendwann einmal beschattet worden, ehe sie Eric in die Hände gefallen war.
    »Hab sie«, rief Anna, wobei Sarah beim Klang ihrer Stimme erschrak. Die Bilder hatte sie so sehr abgelenkt, dass sie ihre Begleiterin ganz vergessen hatte.
    »Mit dem Steuerraum werden wir anfangen«, sagte Anna und Sarah konnte hören, wie ein Behälter aufgeschraubt wurde.
    »Kommst du?«
    »Ja gleich«, antwortete Sarah und wollte den Nebenraum verlassen, als ihr etwas anderes ins Auge fiel. Auf der anderen Seite befand sich ein enorm großer Überwachungsbildschirm, der wiederum Dutzende kleine Bilder anzeigte. Angefangen von ihrem Hotelzimmer, der Parkanlage und dem Wald bis hin zu Jakes Hütte und dem Schlossgelände. Sie hatte Jake nicht glauben wollen, als er sagte, die gesamte Insel würde videoüberwacht. Nun sah sie es mit ihren eigenen Augen. Sie scrollte auf die nächste Seite und sah Hunderte weiterer Bilder, welche sich, wenn man sie mit der Maus anklickte, vergrößerten. Eric, dieser Irre, hatte jeden Fleck der Insel mit Kameras besetzt. Sie entdeckte sogar das Badezimmer ihres Apartments. Als sie weiter klickte, sah sie über eines der Bilder einen Schatten huschen. Doch kaum hatte sie das Bild vergrößert, war der Schatten auch schon verschwunden.
    »Verdammt«, fluchte sie und suchte weiter. Wenn das Eric gewesen war, wollte sie ihn lieber nicht aus den Augen verlieren. Sie hatte sich durch Dutzend weiterer Bilder geklickt, als sie ihn endlich entdeckte. Er schlich gerade um eine Ecke, die Waffe im Anschlag. Er sah wütend aus und hielt sich den verletzten Arm. Dieser war provisorisch mit seinem Hemd abgebunden.
    »Fass lieber nichts an«, erklang Annas Stimme direkt hinter ihr. Sarah hatte sie nicht kommen hören und erschrak so heftig, dass sie mit der Hand abrutschte. Sie wollte sich abstützen, berührte dabei aber einen schwarzen Knopf. Anna versuchte noch, ihre Hand wegzuziehen, aber es war zu spät. Ein ohrenbetäubendes Quietschen erklang aus den Lautsprechern über ihnen, als würde jemand ein Mikrofon anschließen. Beide erstarrten und Sarah hoffte, dass es keine weiteren Lautsprecher im Schloss gab. Doch Erics Zusammenzucken ließ ihre Hoffnung augenblicklich erstarren. Er
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