Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
habe ich mir fast gedacht. Es ist also etwas schiefgegangen?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Ich glaube, das ist ein ganz normaler Nebeneffekt. Wieso? Stört es dich?“
    „Nein, natürlich nicht. Warum sollte es? Nein, ich finde es gut. Ich meine … es ist schon okay so.“
    Täusche ich mich oder hat sie gerade geschmunzelt, als ich wie wild herumgestammelt habe?
    So langsam sollte er sich am Riemen reißen.
    „So, so, du findest es also okay …“
    „Nein … okay klingt blöd. Ich …“
    Er hielt an und stellte sich vor sie. Sie hob den Blick in seine Augen. Der fahle Schein des Mondes erhellte ihr Antlitz und brachte es zum Leuchten.
    Sie ist so wunderschön!
    Er wusste, er würde sie nur für einen Moment ansehen können, doch diesen Augenblick wollte er nutzen.
    „Ich … bin sehr froh darüber … um ehrlich zu sein.“
    „Ja?“
    „Ja. Ich möchte dich gut verstehen. Das wünsche ich mir.“
    Ihre Mundwinkel hoben sich.
    „Und warum?“
    Er sah zur Seite.
    Uargs. Warum fragt sie mich das jetzt? Hätte sie nicht lieber was anderes fragen können? Es gibt so viele Dinge, über die wir prima reden könnten. Vielleicht sollte ich einfach das Thema wechseln?
    Doch er wusste, dass es feige gewesen wäre, ihr auszuweichen. Er hatte für Katharina da sein wollen. Hundertprozentig und kein bisschen weniger. Ein Teil davon war Offenheit. Er schuldete es ihr, offen zu sein. Sie verdiente eine ehrliche Antwort auf diese Frage und er spürte, dass ihr seine Erwiderung wichtig war.
    „Weil du mir … so viel bedeutest …“
    Schock! Habe ich es überlebt oder sterbe ich gerade?
    Schweigend stand Katharina da und sah ihn an.
    Okay, jetzt wäre ein guter Moment für eine Antwort. Aber sie sagt nichts. Warum sagt sie nichts? Findet sie mich lächerlich? Oh Mann! Warum erzähle ich ihr das auch? Ich habe ja nicht mal einen zusammenhängenden Satz herausgebracht. Ich muss es ihr besser erklären, sonst redet sie kein Wort mehr mit mir.
    „Ich meine … ich … also … was ich damit sagen will …“
    Langsam hob sie ihre Rechte und legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund. Er verstummte und blickte zurück in ihre wunderschönen Augen.
    „Ich weiß“, sagte sie schlicht und ihre Züge wurden weich, als sie zu lächeln begann.
    Da er nicht zu sprechen wagte, sah er sie fragend an.
    Sie zuckte mit den Schultern, schmunzelte und meinte schließlich kess: „Ich weiß es. Immerhin habe ich mit Linda gesprochen.“

Epilog
    Ein letztes Mal hatte sich der Chaoszirkel am Frühstückstisch versammelt. Sie hatten in dieser Woche vor allem zwei Dinge getan: gelernt und mit der kleinen Inderin gesprochen. Nun, am Tag ihrer Abreise, gab es nichts mehr zu tun, außer sich von den anderen zu verabschieden und ihnen Glück für ihre Ordensprüfungen zu wünschen.
    „Boah, iff werden diefef Effen fo vermiffen!“, mampfte der Unsterbliche und seufzte andächtig bei jedem Bissen.
    „Es ist Kuchen, Valerian. Man kann Kuchen überall kaufen“, bemerkte Tamara.
    Er schluckte.
    „Aber Hexchen, das ist nicht annähernd das Gleiche!“
    „Natürlich ist es das. Du musst es nur selbst zahlen.“
    „Eben!“
    Alle lachten.
    „Was wirst du eigentlich machen? Du kannst ja als Einziger deine Semesterferien genießen“, wollte Katharina von Valerian wissen.
    „Pah, von wegen! Unser Sir Fowler meinte, dass er ganz besonders witzig sein könne: Ich hatte keinen Termin mit dieser kleinen Frau, sondern bei ihm.“
    „Stimmt, ich hab dich gar nicht auf der Liste entdeckt“, bemerkte Flint.
    Er und Cat saßen nebeneinander. Aus irgendeinem Grund waren beide in letzter Zeit seltsam oft am Lächeln. Doch niemand schien sich daran zu stören.
    „Und was hat er gesagt?“, erkundigte sich Graciano höflich.
    „Er sagte, dass ich mich sicher benachteiligt fühle, weil ich als Einziger keine Ordensprüfung ablegen müsse. Und deshalb habe er eine ganz besondere Überraschung für mich.“
    Der Unsterbliche verdrehte die Augen.
    „Als ob ich damit ein Problem hätte, dass ihr alle für irgendwelche Prüfungen schuftet und ich nicht!“
    „Tja, Alter, es erwischt eben jeden von uns“, grinste Cendrick.
    Er und Cat hatten ein sehr ausführliches Gespräch gehabt. Sie hatte ihm von ihrer Entscheidung, dem Magierorden nicht beizutreten, erzählt und er hatte es schlicht und ergreifend nicht gutgeheißen. Er hatte jedoch darauf verzichtet, ihr eine Standpauke zu halten.
    Vielleicht sollte ich öfter verschwinden. Das scheint ihn ein wenig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher