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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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Schreibtisch saß – dieselbe Frau, die ihm schon heute Morgen im Café aufgefallen war.
    Als sich ihre Blicke trafen, fühlte Steven sich, als würde er irgendwo aufprallen. Einen Moment rechnete er fast damit, dass die Wände weggesprengt würden, die Decke einstürzte und Flammensäulen aus dem Boden aufstiegen wie in einem apokalyptischen Actionfilm.
    Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf, als ihm die Heftigkeit seiner Reaktion bewusst wurde. Er war im Lauf der Jahre etlichen attraktiven Frauen begegnet, aber keine von ihnen hatte je so auf ihn gewirkt wie diese. Lag es an ihrem traumhaften Körper, dem schönen Gesicht, der dichten braunen Mähne, die ihr in Locken bis weit über die Schultern fiel, oder war es das intensive Blau ihrer Augen, das all seine Abwehrmechanismen außer Gefecht setzte?
    Vielleicht war es auch die Kombination aus allem, aber er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Sein Blick fiel auf das Namensschild auf ihrem Schreibtisch.
    Melissa O’Ballivan. Staatsanwältin.
    Oh nein, dachte er. Nicht noch einmal.
    Nach allem, was Cindy Ryan ihm angetan hatte, war er zu dem Schluss gekommen, nie wieder mit einer Anwältin auszugehen – und vor allem nicht mit Staatsanwältinnen oder deren Assistentinnen.
    „Entschuldigen Sie“, sagte Steven, als er seine Stimme wieder im Griff zu haben glaubte, und brachte das schiefe Grinsen ins Spiel, das den Creed-Männern schon seit Generationen gute Dienste leistete. „Ich wollte eigentlich nur meinen Strafzettel bezahlen, aber dann hat sich Matt aus dem Staub gemacht.“
    Erst jetzt fiel ihm der uniformierte Gesetzeshüter auf, der mit verschränkten Armen im Büro stand und ihn musterte, als würde er gerade eine geistige Datenbank durchblättern, um herauszufinden, ob es sich bei ihm um einen gesuchten Verbrecher handelte. Der Mann nahm seine Arbeit allem Anschein nach wirklich ernst.
    Vielleicht war er es auch gewesen, der ihm den Strafzettel unter den Scheibenwischer seines alten Trucks geklemmt hatte. Das änderte aber nichts daran, dass ihm der Mann bereits jetzt sympathisch war, und das würde wohl auch so bleiben. Der erste Eindruck, den Steven von anderen Leuten hatte, erwies sich in der Mehrzahl der Fälle als zutreffend.
    „Die Stadtkasse finden Sie am Ende des Flurs“, sagte der Sheriff, der nun sichtlich entspannter wirkte. „Da können Sie den Strafzettel bezahlen.“ Dann streckte er ihm die Hand auf jene so typische kleinstädtische Weise entgegen, die Steven nur zu vertraut war. „Tom Parker“, stellte jener sich vor.
    „Steven Creed“, erwiderte er und ließ Matt los, der sich in seinem Griff wand.
    „Warum gibt es keine Parade?“, fragte der Junge wieder und drehte sich zu Steven um. „Du hast mir gesagt, dass es hier eine Parade gibt! Und ein Rodeo! Ich bin nur deshalb nicht von zu Hause weggelaufen, weil du mir gesagt hast, dass wir nach hier umziehen!“
    Mittlerweile hatte die unverschämt attraktive Miss O’Ballivan den Stuhl nach hinten geschoben und war aufgestanden, damit sie um den Tisch herumgehen und sich vor den Jungen stellen konnte. Was sie von Steven dachte, ließ sie sich in keiner Weise anmerken. Ihm war nicht einmal klar, ob sie überhaupt von ihm Notiz genommen hatte. Doch es bestand kein Zweifel, dass Matt sie in seinen Bann geschlagen hatte.
    „Hi“, sagte sie und lächelte auf eine Weise, die Steven dahinschmelzen ließ, obwohl das Lächeln gar nicht für ihn bestimmt war. „Ich heiße Melissa O’Ballivan. Und wie heißt du?“
    „Matt Creed“, antwortete der Junge etwas zurückhaltend, weil ihm beigebracht worden war, Fremden mit Vorsicht zu begegnen. Als Steven seine Antwort hörte, musste er schlucken. Er hatte es dem Jungen überlassen, ob er nach Abschluss der Adoptionsformalitäten seinen alten Nachnamen behalten oder den seines Adoptivvaters übernehmen wollte. Es war rührend, dass Matt sich für Creed entschieden hatte, obwohl er sich nach wie vor so eindringlich an Zack und Jillie erinnerte, was Steven auch nach Kräften unterstützte.
    „Matt“, brachte Steven heraus, musste sich jedoch sofort räuspern. Er nahm unverändert dieses eigenartige Gefühl wahr und wollte das Büro verlassen, damit er sich damit auseinandersetzen und herausfinden konnte, was es zu bedeuten hatte.
    „Komm, Matt, wir müssen uns um den Strafzettel kümmern“, drängte er, nachdem er zwar einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte, aber beim besten Willen nicht hätte sagen können, wie spät es
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