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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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war. „Wir haben nur noch ein paar Minuten Zeit, bis wir die Papiere für die Ranch unterschreiben müssen.“
    „Du hast gesagt, dass es eine Parade gibt“, beharrte Matt und drehte sich von der bezaubernden Melissa O’Ballivan weg, um Steven vorwurfsvoll anzusehen. Der Junge konnte unglaublich stur sein, wenn er sich erst mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, weshalb der Name Creed für ihn genau richtig war.
    Parker räusperte sich und sah zu Melissa O’Ballivan. „Tante Ona hat den größten Teil der Arbeit bereits erledigt“, betonte er. „Sie hat die verschiedenen Motivwagen abgesegnet und sogar alle Sondergenehmigungen eingeholt. Du müsstest nur ein paar Treffen leiten und auf einer Liste abhaken, was erledigt ist … und dafür sorgen, dass die Leute auch das tun, wofür sie sich freiwillig gemeldet haben.“
    Melissa legte eine Hand auf Matts Kopf und fuhr ihm sanft durchs Haar. Sie atmete einmal tief ein und seufzte kapitulierend, wobei sie ihr Schicksal mit einem Lächeln zu akzeptieren schien. „Willkommen in Stone Creek, Matt Creed“, sagte sie zu dem Jungen. „Dann wollen wir mal hoffen, dass dir die Parade auch gefällt.“
    Überglücklich reckte Matt eine kleine Faust in die Höhe, drehte sich zu Steven um und rief triumphierend: „Ja!“
    Zu dem Zeitpunkt hatte Steven sich bereits zusammengereimt, was hier gerade geschehen sein musste, zumindest zu einem Teil. Miss O’Ballivan hatte sich an dem anstehenden Ereignis nicht beteiligen wollen, war aber nicht in der Lage gewesen, sich erfolgreich davor zu drücken, was anscheinend das Werk des Sheriffs war.
    Er nutzte den Augenblick, um Melissa etwas länger zu betrachten, was jedoch nicht empfehlenswert war, da sie ihn aus einem unerfindlichen Grund komplett aus der Ruhe brachte. Der Makler, der die Emerson-Ranch vermittelte, hatte ihm die Parade und das Rodeo als „langjährige Traditionen der Gemeinde“ angepriesen, um ihm den Kauf noch schmackhafter zu machen. Steven selbst hatte immer wieder auf die beiden Festlichkeiten hingewiesen, damit Matt etwas hatte, worauf er sich freuen konnte – abgesehen von dem Hund, den sie bald holen würden, und dem Pony, das später folgen sollte.
    „Danke“, sagte er zu Melissa, aber das Wort rutschte ihm eine Spur zu schroff über die Lippen.
    Sie verzog den Mund und erwiderte: „Nicht der Rede wert.“
    „Vielleicht kann ich ja dabei behilflich sein“, hörte Steven sich sagen, während er nach Matts Hand griff, um mit ihm zusammen das Büro zu verlassen. „Aber glauben Sie jetzt bitte nicht, ich hätte Ahnung von Paraden.“
    „Tja, in dem Punkt können wir uns wohl die Hand reichen“, gab Melissa zurück und warf ihm wieder dieses mörderische Lächeln zu.
    Nach einem schiefen Grinsen und einem Nicken schaffte er es endlich, in den Flur zurückzukehren. Dort hatte er längst vergessen, dass er den Strafzettel bezahlen wollte, da seine Gedanken nur noch um Melissa O’Ballivan kreisten. Und so sollte es für die nächste Zeit auch bleiben.
    Im Besprechungszimmer bei der Bank war Matt die Unruhe in Person und lief wie aufgedreht hin und her. Währenddessen unterzeichnete Steven einen Berg von Papieren und übergab dem Bankmitarbeiter einen Scheck, mit dem er den gesamten Kaufpreis beglich. Das alles ließ ihn wahrscheinlich wie einen Mann wirken, der genau wusste, was er tat.
    Er hatte einen kleinen Jungen adoptiert, hatte den Job bei der angesehenen Kanzlei in Denver gekündigt, bei der er seit seinem Ausstieg aus dem Familienbetrieb gearbeitet hatte. Und nun hatte er auch noch eine heruntergekommene Ranch in einem anderen Bundesstaat gekauft, obwohl die Creed-Ranch in der Nähe von Lonesome Bend, Colorado, seit über hundert Jahren in Familienbesitz war.
    War er wirklich ein Mann, der genau wusste, was er tat? Vor seiner Begegnung mit Miss O’Ballivan hätte Steven die Frage ohne zu zögern bejaht. Jetzt aber war er sich da nicht mehr so sicher.
    „Was war denn das gerade?“, wunderte sich Melissa und sah Tom Parker mit großen Augen an, während sie eine Hand auf ihre Brust legte. Steven Creed und der kleine Matt waren vor vielleicht einer halben Minute gegangen, doch ihr kam es so vor, als hätten sie alle Luft aus dem Büro mitgenommen und ein Vakuum hinterlassen.
    Tom lachte leise. „Auf jeden Fall hat das Paradekomitee von Stone Creek jetzt eine neue Vorsitzende“, meinte er zufrieden. An der Tür blieb er noch einmal kurz stehen und zwinkerte ihr zu. „Und wenn ich mich nicht
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