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Die Chronolithen

Die Chronolithen

Titel: Die Chronolithen
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von Kindern, ein Schulausflug zum jüngsten unbemannten Start. Die Sonde wartete eine halbe Meile entfernt auf ihrem Gerüst. Ein blauer Juwel so groß wie ein Gletscher, eine Skulptur aus Eis. »Zeit ist Raum«, sagte die Stewardess. »Wenn wir diese Sonde fliegen können, können wir auch die anderen fliegen.«
    Sue hätte mit dem Wort »fliegen« gehadert. Doch die Kinder hatten kein Problem damit. Sie wollten ein Schauspiel erleben, keine Schulstunde. Sie quasselten und traten von einem Fuß auf den anderen; sie drückten die Handflächen (und manche ihre Nase) gegen die Scheibe.
    »Die haben keine Angst«, wunderte sich Kaitlin.
    Und sie erschraken auch nicht (zumindest nicht sehr), als die Tau-Ceti-Sonde wie von Zauberhand abhob und geräuschlos in den Himmel stieg. Sie waren beeindruckt, denke ich, dass man ein solches Mordsding mir nichts dir nichts wie einen Ballon in den wolkenlosen Himmel über Florida schicken konnte. Ein paar Nachdenkliche mögen so etwas wie Ehrfurcht empfunden haben. Aber Angst? Nein.
    Sie wissen so wenig über die Vergangenheit.
    Aber das Wenige sollten sie wenigstens behalten. Kaum ein alter Veteran, der sich das nicht wünscht. Aber sie werden es vergessen. Natürlich werden sie das. Und ihre Kinder werden noch weniger über uns wissen. Und für deren Kinder werden wir kaum noch vorstellbar sein.
    Das ist der Lauf der Dinge. Man kann die Zeit nicht anhalten. Das hat Sue mir beigebracht (und Ashlee auf ihre Weise). Man kann sich der Zeit überlassen. Oder von ihr mitgenommen werden.
    Das alles ist nicht so schlimm, wie es sich anhört – nicht an einem so schönen Tag.
    »Geht es dir gut?«, fragte Kaitlin.
    »Prima«, sagte ich. »Bisschen außer Atem.« Es war ein heißer Tag und der Fußweg lang gewesen.
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