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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
Autoren: Uschi Zietsch
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mehr.«
    Rowarn nahm sprachlos das Schwert in Empfang. Vielleicht schrieb die Zeremonie eine entsprechende Erwiderung vor, aber ihm fiel nichts ein.
    Noïrun richtete sich auf und lächelte. »Und jetzt, wenn du so freundlich wärst, bitte ich dich um meine Entlassung als Heermeister von Ardig Hall, denn in dieser Funktion gibt es für mich nichts mehr zu tun ... für immer, wie ich hoffe.«
    »Na-natürlich«, stammelte Rowarn. Er sammelte sich kurz, dann hob er die rechte Hand und sprach: »Als König von Ardig Hall danke ich dir für deine Dienste als Heermeister, Fürst Noïrun von Lingvern. Ruhm und Ehre werden deinen Namen in den Chroniken immer begleiten. Ohne dich wäre der Sieg niemals möglich gewesen, und deshalb sollst du von nun an ein freier Mann sein, entbunden von allen Pflichten und Verantwortungen, und nur noch für und über dich selbst entscheiden. Und du kannst gewiss sein, solltest du je die Hilfe von Ardig Hall benötigen, wird sie dir nicht versagt werden.« Und er verneigte sich tief vor dem Fürsten. 
    Und alle übrigen Anwesenden beugten ebenfalls ehrerbietig das Haupt und dankten dem Heermeister von Ardig Hall ein letztes Mal. 
    Als Rowarn dann in Noïruns Gesicht blickte, sah er, wie eine schwere Last von dem Mann abgefallen war, seine grünen Augen glühten förmlich vor Erleichterung, und die harten und strengen Linien waren von einem Augenblick zum nächsten aus seinem Antlitz getilgt. Er sah plötzlich viel jünger aus, voll neuer Energie und Lebensfreude, was ihm eine besondere Schönheit verlieh.
    Olrig und die Velerii applaudierten. »Damit«, sagte Schattenläufer feierlich, »sind die Tage des Krieges um das Tabernakel endgültig vorüber, und eine lange Friedenszeit wird folgen.«
    »Das ist das Stichwort zum Abschiednehmen!«, dröhnte der Zwerg. »So eine traurige und lästige Angelegenheit das auch sein mag, aber wir kommen nicht darum herum! Doch ist es nur ein Abschied auf Zeit, nicht für immer, und Freunde gedenken einander ohnehin stets.«
    Noïrun ergriff Rowarns Hand und drückte sie. »Es wird Zeit, dass du dich draußen blicken lässt, sonst werden sie die Burg stürmen«, meinte er. »Ich verabschiede mich gleich hier, wo wir noch etwas Ruhe haben.« Er zögerte kurz, dann umarmte er Rowarn und drückte ihn einen Moment lang innig an sich. »Pass auf dich auf, Sohn«, sagte er leise. Er ließ ihn los und trat zurück. Seine Augen glitzerten feucht.
    »Was wirst du tun, Olrig?«, fragte Rowarn, während er zuerst die Hand des Kriegskönigs schüttelte und ihn dann ebenfalls umarmte. 
    »Nachdem der letzte Krieg um das Tabernakel beendet ist, ist auch meine Amtszeit endlich vorüber«, verkündete der Zwerg, und sein Gesicht wirkte auf einmal nicht minder heiter und gelöst wie das des Fürsten. »Ich begleite Noïrun nach Lingvern und helfe ihm, dem Pack dort gehörig einzuheizen. Und wenn das erledigt ist, werden wir einen Besuch in Ardig Hall machen und euer Erstgeborenes im Arm wiegen. Oder sogar schon das Zweite, je nachdem.« Er grinste, als er Arlyn erröten sah.
    Rowarn verdrängte hartnäckig den Schmerz der Erkenntnis, dass dies nun wahrhaftig der Abschied und die Trennung von Noïrun war. Und selbst wenn sie sich dereinst wiedersahen, würde es nie mehr so sein wie früher. Sie wären in ein neues Leben eingebunden, alles hätte sich verändert. »Wenn ich euch helfen kann ...«, bot er an, von leiser Hoffnung begleitet, doch der Fürst unterbrach ihn und hob eine Hand.
    »Du hast erst mal genug damit zu tun, Ardig Hall wieder aufzubauen. Als Friedenskönig warten bald anstrengende Pflichten auf dich, denn du wirst zu jedem noch so kleinen Streit als Schlichter angerufen werden. Deine Aufgabe wird zudem sein, jeden Außenländer genau zu prüfen, der um Asyl ersucht, und einen Platz für ihn zu finden. Es wird kein leichtes Leben, Rowarn, aber du hast die besten Voraussetzungen dafür. Und, das Wichtigste: Du bist nicht allein.«
    Féaron, der etwas dümmlich dabeistand und sich ziemlich verloren vorzukommen schien, fragte: »Und Ihr seid wirklich sicher, dass Ihr mich mitnehmen wollt?«
    »Aber ja.« Noïrun lächelte aufmunternd und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. »Ich glaube, dass du einige schlummernde Talente besitzt, die bald erwachen werden.«
    Olrig straffte seine Haltung. »Sollen wir vorausgehen? Was für eine Frage. Natürlich sollen wir vorausgehen. Also gut, wir drei zuerst, dann die ehrenwerten Velerii, und dann aber, da gibt es
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