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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
Autoren: Uschi Zietsch
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Es gibt viele Orte, an denen ich noch nicht war. Ich werde die Welt auf eine ganz neue Weise erfahren. Als Nachtfeuer, denn Angmor bin ich nicht mehr.«
    »Aschteufel wartet übrigens draußen«, sprach Graum dazwischen.
    Rowarn schüttelte den Kopf. »Das treueste und zugleich verrückteste aller Pferde ...«
    »Er ist kein Pferd, du unschuldiger Welpe«, unterbrach der Schattenluchs. »Aschteufel entstammt zur einen Hälfte den Flammenmähren der Außenlande und ist zur anderen Hälfte ein Dämonentier. Er gehörte Nachtfeuer schon, als wir hierher kamen. Er war damals nicht viel mehr als ein schlaksiges Füllen, aber schon genauso unausstehlich wie heute.«
    Dem jungen König schwindelte es. »Was erfahre ich noch?«
    Graum grinste mit spitzen Zähnen. »Ich glaube, das war alles. Wir haben schließlich auch das Ende der Geschichte erreicht.«
    »Helft mir auf, ihr beiden«, verlangte Nachtfeuer.
    Sie hievten den schweren Körper des Dämons mit vereinten Kräften hoch. Nach einer Weile konnte Nachtfeuer aus eigener Kraft stehen, und er bewegte vorsichtig seine knackenden Gliedmaßen. Lauschend hob er den mächtigen gehörnten Kopf. Sein Gesicht entspannte sich. »Ja, das ist Aschteufel. Ich gebe zu, ich bin erleichtert. Die Aussicht auf Wanderschaft zu Fuß hätte mich nicht gerade erheitert.«
    »Was du nicht sagst«, brummte Graum.
    Nachtfeuer hielt Rowarns Schulter fest. »Erlaube mir dies, Sohn«, sagte er. »Da ich dich nicht mehr sehen kann, will ich wenigstens noch das eine als Erinnerung mitnehmen.« 
    Bevor Rowarn reagieren konnte, hatte sein Vater ihn in die Arme geschlossen und drückte ihn fest an seine gewaltige Brust. Rowarn spürte das kraftvolle Pulsieren von Nachtfeuers Lebensessenz und fühlte sich plötzlich getröstet, denn er wusste, dass der Dämon bald wieder zu seiner gewohnten Stärke finden würde und sicher auch einen Weg, das verlorene Augenlicht zu ersetzen. Er erwiderte die Umarmung und übertrug seine Liebe auf seinen Vater. »Ich hoffe, dies ist kein Abschied für immer«, flüsterte er.
    »Da kannst du zuversichtlich sein«, bemerkte Graum. »Es wird sicher eine Weile dauern, aber früher oder später zieht es ihn ja doch wieder nach Ardig Hall, da kann man gar nichts machen.«
    Nachtfeuer löste sich von Rowarn, berührte ein letztes Mal sein Gesicht. »Du wirst deinen Weg gehen, mein Sohn«, sagte er sanft. »Und mit Arlyn an deiner Seite hast du die beste Zukunft von allen vor dir. Nutze dies gut und weise.« 
    Auf Graum gestützt, verließ der große alte Dämon die Halle. 
    Durch den Spalt des Portals wieherte Aschteufel, und Rowarn glaubte etwas wie »Na endlich!« zu verstehen.
    »Lebe wohl und in Frieden, Vater«, flüsterte er mit Tränen in den Augen.

    Sie waren allein. Rowarn blinzelte und wandte sich Arlyn zu, die die ganze Zeit still im Hintergrund gewartet hatte. »Gehst du mit mir nach Hause?«, fragte er und hielt ihr seine Hand hin.
    Sie nickte und kam näher. Legte ihre Hand in seine. Eine Weile schauten sie sich still in die Augen.
    Sie drehten sich um, als sie Hufgeklapper hörten, und Schattenläufer und Schneemond erschienen im Portal. Rowarn stieß einen freudigen Schrei aus und lief zu ihnen. Sie sahen weitgehend unversehrt aus, abgesehen von ein paar kleinen Wunden. Auch die Velerii waren erleichtert, Rowarn und Arlyn lebend vorzufinden; sie hatten, so berichteten sie, Nachtfeuers Worten keinen rechten Glauben schenken wollen, nach allem, was geschehen war.
    Rowarn fand, der Augenblick sei gekommen, sein Schwert noch einmal zu ziehen. Mit einer Verbeugung hielt er es Schneemond hin. »Es gehört dir, ehrenwerte Mutter«, sagte er. »Luvian, das Schwert von Sonne und Mond, das dein Vater Lichtsänger einst trug. Es hat den Weg vom Titanenfeld zurück gefunden und alle Geister hinter sich gelassen. Ich bitte dich, nimm es als Erbstück, aber auch als Dank an. Es soll den Beginn des Friedens mit ins ferne Inniu tragen, als Symbol soll es in Weideling bewahrt werden.«
    Schneemond war einen langen Augenblick sprachlos, dann nahm sie das Schwert gerührt an und dankte dem König.
    »Wenn ihr einverstanden seid, werden wir euch ein Stück weit nach Ardig Hall begleiten«, sagte Schattenläufer. »Bis dorthin müssen wir ja ohnehin in dieselbe Richtung.«
    »Nichts lieber als das«, strahlte Rowarn, und Arlyn stimmte zu.
    »Aber zuvor solltest du dich allen zeigen«, sagte Schneemond lächelnd. »Sie stehen draußen voll banger Erwartung, ob sie wahrhaftig
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